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Nichts ist für die Ewigkeit?

Thomas Schneider, Foto: agwelt
Thomas Schneider, Foto: agwelt

Von Thomas Schneider

Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur des Meinungs- und Debattenmagazins „The European“, titelt heute seine Kolumne mit den Worten „Nichts ist für die Ewigkeit“ und schreibt: „Freiheitliche Gemeinwesen geben nichts auf göttliche Setzungen.“

Nun, diese Auffassung darf ein Chefredakteur durchaus vertreten. Nur muss er sich nicht wundern, wenn er eines Tages von seinem obersten Chef gefragt wird, aus welchen Gründen er diese These proklamiert und Menschen damit verunsichert hat.

„Gott mag im Himmel allmächtig sein, auf Erden ist er es nicht.

„Zu Recht“, meint der Kolumnist, bekämen es Menschen „mit anderen zu tun“, wenn sie „einen wahren Lebensstil“ propagierten, „der nicht nur für den Entdecker selbst, sondern auch für die Menschen um ihn herum gelten soll“. In Bezug auf den christlichen Glauben zieht Görlach für seine These den Propheten Mose und Jesus, den Sohn Gottes, heran: „Auf Moses haben die Israeliten zeitweise so gar keinen Bock mehr, Jesu Botschaft provoziert die herrschende Elite seiner Zeit, bis sie ihn ans Kreuz schlagen lässt.“

Daraus schlussfolgert er dann kurz und knapp: „Gott mag im Himmel allmächtig sein, auf Erden ist er es nicht“. Kann er doch! Gott ist nun mal der Schöpfer von Himmel und Erde. Würde sich der Herausgeber und Chefredakteur eines Magazins nur noch um die Mitarbeiter der oberen Etagen in seinem Laden kümmern und die Begleitung der Redakteure vernachlässigen, würde sich genau das abzeichnen, was Gott in Seinem Wort, Sprüche 29,18a, sagt: „Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst…“. – Mit einem Unterschied: Der Chef des Magazins kann irren. Gott irrt nie! Doch je mehr sich ein Volk von „göttlichen Setzungen“ entfernt, desto mehr gewinnt seine Selbstzerstörung Oberhand.

„…aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!“

Mag sein, dass die Israeliten „keinen Bock mehr“ auf Mose hatten, der sie im Auftrag Gottes aus der ägyptischen Gefangenschaft durch die Wüste in das kanaanäische Land führen sollte. Sie waren fehlbare Menschen. Mag sein, dass Jesu Botschaft im Auftrag Seines himmlischen Vaters „die herrschende Elite“ provozierte und von ihnen ans Kreuz geschlagen wurde. Sie waren fehlbare Menschen. – Trotz alledem was manchen Erdenbürgern als Torheit erscheinen mag: Gott, der Vater Jesu Christi, hat alles in Seiner Hand. Sein Alleinvertretungsanspruch über Himmel und Erde ist unumstößlich.

In der Zeit des Kalten Krieges und kurz vor seinem Tod soll Karl Barth zu einem alten Freund gesagt haben: „Ja, die Welt ist dunkel… Nur ja die Ohren nicht hängen lassen! Nie! Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau oder in Washington oder in Peking, sondern es wird regiert, und zwar hier auf Erden, aber ganz von oben, vom Himmel her! Gott sitzt im Regimente! Darum fürchte ich mich nicht. Bleiben wir doch zuversichtlich auch im dunkelsten Augenblick!“

Eine solche Erkenntnis kann nur von einem Menschen kommen, der an einen Gott in Christus glaubt. In Sprüche 29,18b heißt es weiter: „…aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!“ – Die Religion mag – wie Görlach es formuliert – „die Deutungshoheit“ über „freiheitliche Gemeinwesen“ verloren haben (was zu begrüßen wäre!), nicht aber der allmächtige Gott, der sich in Jesus Christus offenbart. Und das für alle Ewigkeit!

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