(AG WELT) In der Dezemberausgabe des Materialdienstes der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) vertritt deren Leiter, Reinhard Hempelmann, die Ansicht: Christen sollten sich nicht gegen die Evolutionstheorie wenden. Das Wochenmagazin ideaSpektrum berichtete in seiner Onlineausgabe am 4. Dezember 2014 darüber.
Laut Hempelmann verzerre die Vorstellung, dass Gott die Welt buchstäblich in sechs Tagen geschaffen habe, den christlichen Glauben. Die biblischen Erzählungen von der Erschaffung des Menschen, ihrer Vertreibung aus dem Paradies und der Sintflut dürften nicht als Geschichte im historischen Sinne verstanden werden. Wer dies tue, betreibe „protestantischen Fundamentalismus“.
Kritik übt Hempelmann an der evolutionskritischen Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ (Baiersbronn/Schwarzwald). Diese verkenne, dass die moderne Wissenschaft mit einem „methodischen Atheismus“ arbeiten müsse. Religionslehrer könnten den Kreationismus zwar zum Thema machen, ihn aber nicht vertreten: „Der christliche Glaube sollte nicht mit Argumenten verteidigt werden, die im Widerspruch zu den Erkenntnismöglichkeiten der menschlichen Vernunft stehen“, schreibt Hempelmann.
Zu den Ausführungen des EZW-Leiters erklärt die Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V.:
Was Christen weltweit über 2000 Jahre hinweg geglaubt haben, soll jetzt als unvernünftig und „fundamentalistisch“ über Bord geworfen werden. Obwohl die biblischen Personen von Mose bis Jesus von der wörtlichen Bedeutung der Urgeschichte überzeugt waren, sollen sich Christen heute von dieser Glaubensaussage distanzieren, fordert der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Reinhard Hempelmann (Berlin). Religionslehrern soll es sogar verboten werden, positiv von einer Schöpfung der Welt in sechs Tagen zu sprechen. Als Grundlage dieser radikalen Ablehnung einer bibelorientierten Auslegung der Urgeschichte werden allerdings keine theologischen Argumente angeführt, wie man es von kirchlicher Seite erwarten dürfte, sondern allein das absolute Vertrauen auf ein gegenwärtig populäres, biologisches Modell der Welt-Entstehung.
Wir halten es für nicht zulässig, Christen zu diskriminieren, nur weil sie, wie ihre geistlichen Vorfahren seit 2000 Jahren, Gottes Wort vertrauen und an eine Schöpfung der Welt in sechs Tagen glauben. Wir halten es auch nicht für zulässig, dass deutliche Aussagen der Bibel nach den Erkenntnissen einer sachfremden Wissenschaft (Biologie) uminterpretiert werden. Wir finden es problematisch, das ideologiekritische Potential der Bibel durch eine Anpassung an zeitbedingte wissenschaftliche Welterklärungsmodelle zu neutralisieren.
Wir schätzen die Arbeit der Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ (Baiersbronn/Schwarzwald), weil sie die Denkmöglichkeit einer Sechs-Tage-Schöpfung zeitgemäß und intellektuell angemessen aufzeigt.
Michael Kotsch und Thomas Schneider
Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V.
Jutta meint
Ich bin gerne „protestantische Fundametalistin“. Denn in der Bibel habe ich die Antworten auf meine Fragen gefunden, auch wenn ich noch nicht alles verstehe und auch hier auf Erden sicherlich nie verstehen werde, denn mein Wissen ist Stueckwerk. Herr Hempelmann sollte sich hüten, das Wort „sollte“ dauernd im Mund zu führen. Denn wir Christen sind zum Prüfen aufgerufen und mir gibt die Evolution keinen Anlass, ihre „Wahrheit“ zu erkennen, wenn ich sie pruefe. Ausserdem macht er den Herrn Jesus und Abraham usw. zu Lügnern. Kann er das wirklich vor GOTT verantworten? Was ist das fuer ein GOTT, der keine Wunder vollbringen kann? Ein Gott, den ich als Mensch ganz und gar verstehen kann, wäre kein GOTT. Und ER braucht auch die Menschen nicht. Wir brauchen IHN und da ist kein Platz für einen „methodischen Atheismus“. So einen Unsinn habe ich lange nicht gehört. Wie soll das denn gehen? Die Bibel erklären zu wollen, mit einem „methodischen Atheismus“. Wie soll das denn gehen ?