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Muslime und Christen „Träger unschätzbarer spiritueller Reichtümer“?

Foto: Thomas Schneider/agwelt
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Von Thomas Schneider

Während seines Besuches in der Türkei vom 28. bis 30. November sagte Papst Franziskus in Ankara bei einer Begegnung mit dem Leiter des Amtes für Religionsangelegenheiten, Mehmet Görmez, dass Muslime und Christen „Träger unschätzbarer spiritueller Reichtümer“ seien.

Als Kennzeichen hierfür nannte er „die Anbetung des barmherzigen Gottes, den Bezug auf den Patriarchen Abraham, das Gebet, die Almosen und das Fasten“ als gemeinsame Elemente, die nur unterschiedlich gelebt würden.

Papst widerspricht Zeugnis der Bibel

Damit widerspricht das Oberhaupt der katholischen Kirche dem Zeugnis der Bibel, der Glaubensgrundlage für Christen. Christen und Muslime können niemals gemeinsam einen „barmherzigen Gott“ anbeten, weil sich in der Bibel und im Koran jeweils ein anderer Gott zeigt. Die Gottesvorstellungen, das Gottesbild von Bibel und Koran, unterscheiden sich fundamental. In der Auseinandersetzung mit der islamischen Religion ist es völlig verfehlt, auf vermeintliche „spirituelle Reichtümer“ zu verweisen.

So gibt es seit dem 2. Vatikanischen Konzil der Römisch-katholischen Kirche und auch innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland und deren Gliedkirchen immer wieder Bestrebungen, den Glauben von Christen und Muslimen theologisch zusammenzubringen, weil der Koran maßgebliche jüdische und christliche Wurzeln habe.

Selbst unter Politikern bibeltreue Positionen

Selbst unter Politikern sind bibeltreue Positionen zu finden. So betonte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, am 20. August dieses Jahres anlässlich einer Veranstaltung zum Thema Christenverfolgung in Schwarzenberg (Sachsen), dass es nicht möglich sei, „dass Christen und Muslime zum selben Gott beten“. Es gebe zwar nur einen Gott, aber der Gott der Muslime sei ein anderer. Das schönste Geschenk, das Christen hätten, sollten sie auch klar und deutlich bekennen.

Kauder wörtlich: „Es ist der unglaubliche Satz im Neuen Testament, wo Jesus Christus sagt: Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Das sei der Unterschied. Der Gott der Christen sei ein Gott, zu dem man Vater sagen und ihn mit Du ansprechen könne. Es sei ein großes Geschenk, „nicht zu einem anonymen, sondern zu einem Personen-Gott“ beten zu dürfen. Dies hielten Muslime gar nicht für möglich, dass man zu einem Gott so sprechen könne, so Kauder.

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