(AG WELT) Die katholische Soziologin und Publizistin Gabriele Kuby sprach am vergangenen Mittwoch im Lutherhaus der Evangelisch-Lutherischen Kirche Falkenstein-Grünbach (Sachsen) zum Thema „Gender – eine neue Ideologie zerstört die Familie“. Damit folgte sie einer Einladung der Sächsischen Bekenntnis-Initiative.
In einer Vorankündigung zur Veranstaltung schreibt die links orientiere Tageszeitung FREIE PRESSE:
„Die Buchautorin ist umstritten: Sie setzt sich für konservative gesellschaftspolitische Positionen ein. Kritiker werfen ihr fundamentalistische Ansichten vor. So hält Kuby nicht alle sexuellen Orientierungen für gleichwertig und sie lehnt eine Krippenbetreuung für Unter-Drei-Jährige ab.“
Kuby kommentiert zu Beginn ihres Vortrages diese Pressemeldung mit den Worten: „Jedes Wort stimmt“, nur meine der Journalist, er setze damit die Referentin „in den Gegensatz zur Leserschaft“, wenn er seiner Information einen „negativen Beigeschmack“ verpasse.
Für Kuby bedeute „konservativ“, nicht alles zu bewahren was einmal war, sondern nur das Gute. Sie sei „fundamentalistisch“, weil sie „nicht alle sexuellen Orientierungen für gleichwertig“ halte. Jeder Mensch wüsste, dass die heterosexuelle Beziehung zwischen Mann und Frau Leben zeuge und die gleichgeschlechtliche dies nicht tue. Man solle unterscheiden dürfen, ob eine bestimmte sexuelle Praxis Leben und Familie fördere oder nicht. Der gesellschaftliche Druck sei jedoch inzwischen so groß, sodass diese Unterscheidung kaum noch ausgesprochen werde. Viele Menschen wüssten nicht mehr, auf welchem Fundament sie eigentlich stünden, so Kuby.
Familie: ein Mann, eine Frau, verheiratet und Kinder
In unserer Gesellschaft habe man völlig den Blick dafür verloren, einen Partner für das ganze Leben zu haben, weil es nach Ansicht mancher „mittelalterlich, konservativ und fundamentalistisch“ sei, eine solche Position zu vertreten. Doch es sei richtig, mit Sex bis zur Ehe zu warten, in der Ehe treu zu sein „bis dass der Tod uns scheidet“. Als Scheidungskind und Geschiedene habe sie doppelt leidvoll erfahren müssen, dass es für Kinder ein großer Schmerz sei, wenn die Eltern untreu sind. Ein jedes Kind sei doch im Innersten Vater und Mutter. Warum habe die Gesellschaft nicht die Botschaft „Lebt doch ein Leben, was Familie möglich macht?“, fragt Kuby. Für sie bestehe die natürlich Familie „aus einem Mann und einer Frau, verheiratet, mit Kindern.“ Sie stehe im Einklang mit der Natur und Gottes Schöpfungsordnung. „Patchwork, alleinerziehend, Regenbogen“, was bereits in Kindergärten und Schulen gelehrt werde, seien keine normalen, sondern zerbrochene Familien.
Nationalsozialismus und Kommunismus folgt Genderismus
Nach dem Nationalsozialismus und dem Kommunismus sei nun wieder eine gegen Christen und Juden gerichtete Ideologie auf dem Vormarsch, die des „Genderismus“, der in alle Strukturen der Gesellschaft einfließe. Auf der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 hätten radikale Feministinnen dafür gekämpft, den Begriff „Gender“ in die Dokumente der Vereinten Nationen aufzunehmen mit dem Ziel, die sogenannte „Zwangsheterosexualität“ aufzulösen. So solle es nach Ansicht dieser Frauen zur „Freiheit“ gehören, die eigene geschlechtliche Identität wählen zu können. Und jeder solle diese Sicht auf den Menschen akzeptieren. Gelten solle eine „fließende Identität“, mit der man „nach Lust und Laune hin- und herwechseln kann“. Letztlich wöllten EU- und UN-Politik vorschreiben, „wie wir über den Menschen zu denken haben“. Unter anderen würde die Partei Bündnis 90/Die Grünen fordern, die Geschlechtszugehörigkeit in den Pässen aufzuheben, also „Geschlechtsumwandlung ohne Operation“.
Weder Komödie noch Kabarett
Bildungspläne, wie beispielsweise in Baden-Württemberg und Niedersachsen sähen vor, Kinder ab der ersten Klasse in allen Fächern mit LSBTTIQ zu konfrontieren. Die Kurzbezeichnung stehe für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Transsexualität, Intersexualität und sonstige abweichende Sexualität. Damit wolle man erreichen, dass beispielsweise „der Lehrer einmal mit Männer- und einmal mit Frauenkleidern in die Schule kommt“, ohne dass die Eltern protestieren dürften. Alle sexuellen Orientierungen sollen als gleichwertig angesehen werden. Die Politik des Genderismus werde inzwischen weltweit implementiert. Es gebe inzwischen 200 Gender-Professorinnen in Deutschland, die es geschafft hätten die Universität zu übernehmen. So wie früher dem Menschen über den dialektischen Materialismus die Sicht auf die Realität aufgezwungen wurde, so sei es heute Gender. Der Senat der Universität Leipzig, der zu 70 Prozent aus Männern bestehe, habe beschlossen, künftig alle Professoren mit dem weiblichen Titel anzusprechen. Das sei „keine Komödie und auch kein Kabarett sondern wahr“. Würden Männer so etwas beschließen, „hätten sie es“, so die Referentin, „nicht besser verdient“. Inzwischen habe es sich eingebürgert „Zuhörer und Zuhörerinnen, Bürger und Bürgerinnen“ zu sagen, wobei man sich bei „Terroristen und Terroristinnen“ doch eher schwer tue.
Frauen, die die Herrschaft wollen
Die Befürworter der Gender-Ideologie hätten das Ziel, die Geschlechterhierarchie aufzulösen. Über Gender Mainstreaming wolle man die Gesellschaft zu immer mehr Frauenrechten zwingen, „die Frauen in die Aufsichtsräte und die Männer an den Wickeltisch“. Die Frauen seien „die armen Opfer“ und Gleichstellungsbeauftragte müssten nun dafür sorgen, dass Frauen endlich mehr Rechte bekämen. Bereits jetzt würden Männer im Scheidungs- und Sozialrecht benachteiligt. Für Kuby ist es selbstverständlich, im Rahmen der Gleichberechtigung Frauen gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu zahlen. Aber es gehe bei Gender Mainstreaming um Frauen, „die die Herrschaft wollen“. So würde das Innerste eines Gesellschaftssystems zerstört: „die stabile Familie, in der Kinder heranwachsen, die nicht nur gezeugt sondern gebildet und erzogen werden“. Es sei das tiefste Glück für Vater und Mutter, wenn es den Kindern gut gehe. Dieses Fundament werde über diese Ideologie „mit Meißel und Hammer zerschlagen“.
Homosexuelle durchlaufen Leidensprozess
Homosexualität bezeichnet Kuby in ihrem Vortrag als den „Rammbock“, weil sie kein Leben zeugen könne. Es sei ein „merkwürdiger Prozess, dass heterosexuelle Ehen kaputt gehen, Scheidungen immer mehr erleichtert werden, das Schuldprinzip abgeschafft ist und die, die zu einer Ehe nicht in der Lage sind, mit aller Wucht die Ehe fordern.“ Dies sei eine komplette Absurdität, die in der Gesellschaft stattfände. Auf massivem Druck von Homolobbyisten sei Homosexualität 1973 von der Liste der Krankheiten gestrichen worden. Auf wissenschaftlicher Ebene habe man dazu jedenfalls keine Entscheidung getroffen. Wer heute sage, dass Homosexualität eine psychische Störung sei, könne große Schwierigkeiten bekommen. Nach internationalen Studien seien lediglich 1,6 Prozent der Bevölkerung homosexuell. Für diese Minderheit werde nun alles auf den Kopf gestellt bis dahin, die Vorstellung von Ehe zu ändern, Kinder anders zu erziehen und Gesetze neu zu schreiben. Politiker sollten sich mehr um die Demografie Sorgen machen als um die rechtliche Gleichstellung Homosexueller, betont Kuby. So sei bis heute kein homosexuelles Gen nachgewiesen. Es seien psychisch-soziale Prozesse, die die Anziehung zum anderen Geschlecht blockieren und oft „einen großen Leidensprozess“ für Betroffene darstellten. Auch sei anhand von Studien nachgewiesen, dass körperliche Krankheiten und psychische Schäden bei Homosexuellen stärker ausgeprägt sind. Es sei merkwürdig, so Kuby, dass man homosexuelle statt heterosexuelle Paare in die Schulen schicken würde. Es könne nicht sein, dass man „dreizehn- oder vierzehnjährigen Kindern beim Coming-out“ helfen wolle. Sexualerziehung gehöre nach den Worten Kubys „eingebettet in die Familienerziehung“. In einer Familie mit Vater und Mutter würden Kinder darauf vorbereitet, wie man Ehe und Familie lebt.
Gleichgeschlechtliche Partnerschaft kein Menschenrecht
Bis zu 90 Prozent der Jugendlichen wünschten sich Familie und die Aufgabe der Erwachsenen sei, eine gute Ehe und Familie vorzuleben. Homosexuelle sprächen ausschließlich von sozialer Ehe, die nur funktioniere, wenn nebenher andere Beziehungen zugelassen würden. In diesem Zusammenhang fragt Kuby: „Warum sollten Kinder zur Adoption freigegeben werden, wenn das der Lebensstil ist und Partner in mehreren Beziehungen leben? Was passiert mit den Kindern?“ Studien belegten immer wieder, „dass die stabile und einigermaßen konfliktfreie Ehe die beste soziale Umgebung für Kinder ist.“ Es sei unwahr, dass die gleichgeschlechtliche Partnerschaft ein Menschenrecht sei. Am 24. Juni 2011 habe der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden: „Die Europäische Menschenrechtskonvention verpflichtet die Staaten nicht, ein Recht auf Eheschließung für homosexuelle Paare zu gewährleisten.“ Auch sei in keinem einzigen Dokument festgehalten, dass Abtreibung ein Menschenrecht sei.
Was geschlechtergerechte Sprache bewirkt
Auch bei der Sprache sollten nach Kubys Worten Menschen aufmerksam sein. Mit Gender werde einerseits die Grammatik verändert. Nie sei es problematisch gewesen, Studenten mit Studenten anzusprechen und Leser, die Bücher lesen, mit Leser. Erst mit der Forderung, Frauen müssten in der Sprache sichtbar werden, werde seit den 1970er Jahren für eine „geschlechtergerechte Sprache“ gekämpft, die sogar in einer von der Evangelischen Kirche in Deutschland subventionierten „Bibel in geschlechtergerechte Sprache“ ihren Niederschlag gefunden habe. Diese sei aber „theologisch durchgefallen“, sodass man davon nicht mehr viel höre. Auch dass statt „Fußgängerübergang“ nun „Zebrastreifen“ gesagt werden müsse, sei „nur Futter für Kabarett“. Feministinnen würden inzwischen vorschreiben, was zu schreiben und zu reden sei.
Werte werden „umgedeutet, ausgehöhlt und missbraucht“
Andererseits greife man die Werte an, über die Jahrtausende gerungen worden sei. Sie würden „umgedeutet, ausgehöhlt und missbraucht“. „Freiheit“ sei heute „alles, wozu du Lust hast und gelöst von Wahrheit und Verantwortung“. Freiheit müsse wieder so verstanden werden, dass diese in der Wahrheit verankert sei und darauf bauend Verantwortung für persönliches Handeln übernommen werden könne. Heute werde der Begriff „Toleranz“ falsch verstanden. Christen hätten „den allerhöchsten Begriff von Toleranz durch Jesus: Liebet eure Feinde.“ Es gelte, die Sünde zu hassen und den Sünder zu lieben. Kuby glaubt, „dass es Christen sein werden, Homosexuelle vor islamischen Attacken verteidigen werden, von denen man sicher sein kann dass sie kommen“. Als Toleranz werde einem „untergejubelt, alles akzeptieren zu müssen“. Was Christen für Sünde halten, sollen sie nun „rechtfertigen und annehmen und unseren Kindern in der Schule lehren“. Die „Gerechtigkeit“, eine tiefe Sehnsucht des Menschen, werde inzwischen so verstanden, als sei Gleichheit gerecht. „Unter der falschen Idee, dass Gleichheit Gerechtigkeit schafft, sollen alle Gegensätze eingeebnet werden.“ So sei es ungerecht, wenn ein Mann und eine Frau unter gleichen Bedingungen zu einem 100m-Lauf antreten würden oder ein behindertes Kind und ein normal begabtes Kind den gleichen Lehrplan hätten. Gerechtigkeit sei, so Kuby, „wenn ich dem Einzelnen gerecht werde“. Gleichheit sei zerstörende Gerechtigkeit.
„Wir sind in einer Gehirnwäsche drin“
Der Begriff „Vielfalt“ werde sehr trickreich angewendet. Die positive Besetzung der schöpferischen Vielfalt von Pflanzen und Tieren werde umgemünzt auf die sexuelle Vielfalt beim Menschen. Hier würden aber „moralische und ethische Prinzipien“ gebraucht, die dazu anleiten, „was gut und schlecht für uns ist“. Dahinter stehe nicht nur Theologie sondern reine Vernunft, die sich an zwei Fingern abzählen lasse. „Wir sind in einer Gehirnwäsche drin“, wo Menschen derartigen Begriffsumdeutungen auf den Leim gehen. So seien auch die Gesetze zur „Diskriminierung“ gefährlich. Menschen dürften nicht aufgrund von natürlichen Eigenschaften, die sich nicht ändern ließen, diskriminiert und benachteiligt werden. Dazu zählten Rasse, Hautfarbe, die Frage ob jemand Mann oder Frau ist oder ob jemand ein Fremder ist in einer Kultur. Nun werde aber der Begriff „auf unsere sexuelle Orientierung angewandt“. Die sexuelle Orientierung sei aber eine moralische Frage. Da heiße nicht, „dass wir nicht jedem mit Achtung und Respekt der einzelnen Person begegnen“. In Kirche und Seelsorge sollte „Platz gemacht werden für Menschen, die eine andere sexuelle Orientierung haben. Sie sollen willkommen sein. Aber das heißt nicht, dass sie der Gemeinde vorstehen. Es heißt: Komm zu uns, vielleicht kannst du hier Beziehungen entwickeln, die dir da heraushelfen.“ Inzwischen würden Ex-Gays (ehemalige Homosexuelle) von der Homo-Lobby verfolgt, weil deren Botschaft nicht mehr in die Öffentlichkeit dringen soll.
Widerstand gegen Genderismus wächst
Gegen Gender gebe es in Fragen Familie, Abtreibung, Sexualerziehung der Kinder inzwischen Widerstandsbewegungen in zahlreichen Ländern Europas. So seien beispielsweise in Frankreich über 1 Million Menschen auf die Straße gegangen, darunter 20.000 Bürgermeister. Bei der dritten Demonstration wurden sie massiv mit Tränengas von der Polizei angegriffen. Es sei wichtig, dass Menschen „aufwachen und anfangen zu handeln“. Die 2012 in Ungarn in Kraft getretene christliche Verfassung, nach der es eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geben dürfe und das Leben von der Zeugung bis zum natürlichen Tod geschützt werden müsse, sei von der Europäischen Union stark kritisiert worden. Die Medien hätten es so dargestellt, als sei in Ungarn der Faschismus ausgebrochen. Alle „Machtmittel“ hätten jedoch nichts gezählt, weil es sich um eine demokratische Wahl gehandelt habe. Der norwegische Soziologe und Unterhaltungskünstler Harald Eia habe mit der Umfrage unter Gender-Wissenschaftlern und „seriösen Wissenschaftlern“ und einer verfilmten Gegenüberstellung ihrer Aussagen („Gender paradox“) erreicht, die staatlichen Gelder für die Gender-Forschung massiv zu begrenzen. Neuerdings hätten katholische Bischofskonferenzen in der Slowakei, Polen, Portugal und Norditalien Erklärungen gegen die Gender-Ideologie abgegeben. In Polen sei die Erklärung in allen Kirchen verlesen worden. Wo in Polen der Kampf inzwischen offen geführt werde, beginne er in Deutschland erst.
Wie Russland Familie fördert
In der vergangenen Woche habe in Moskau ein großer Weltkongress zum Thema „Große Familien, die Zukunft der Menschheit“ stattgefunden. Experten aus der ganzen Welt hätten sich für die Stärkung der Familie ausgesprochen. Man könne zu dem, was in der Ukraine passiert, sicher unterschiedlicher Ansicht sein, meint die Referentin. Und auch die Angst in den Ländern Osteuropas sei nicht von der Hand zu weisen. Doch seit etwa fünf Jahren habe man in Russland Maßnahmen gegen Werbung für Abtreibung und für die Stärkung der Elternkompetenzen ergriffen. Die Fruchtbarkeitsrate der Frau sei in dieser Zeit von 1,3 auf 1,7 angestiegen. Das zweite Kind einer Familie werde vom Staat „mit einer kräftigen Finanzspritze“ unterstützt. In Russland habe man die Demografie als existenzielles Problem erkannt und „ich wünschte“, sagt Kuby, „in unserem Land würde es auch als existenzielles Problem gesehen“. Und sie fragt: „Wo sind die Politiker, die überhaupt darüber reden?“ In Russland lehnten 95 Prozent der Bevölkerung gleichgeschlechtliche Partnerschaften ab. Man wolle Familie und deren Werte stärken und habe gesetzlich festgeschrieben, in Schulen keine familienfeindliche Propaganda zuzulassen. In Deutschland würde gegen solches Engagement „Sturm gelaufen“, wo doch auch Deutschland ein solches Gesetz dringend brauche. Kuby: „Wir haben eine Supermacht, Russland, wo man viele Bedanken haben kann. Aber die Russen wollen wirklich die Familie stärken.“ Russland habe 1920 als erstes Land die Abtreibung legalisiert. Und jetzt würden Politik und Kirche zusammen einen Weg gehen, „um wieder ein Fundament in die Gesellschaft einzuziehen, nachdem das Land 1989 völlig am Boden lag.“ „Wer hätte 1988 gedacht, dass 25 Jahre später eine solche Konferenz im Moskauer Kreml stattfindet. Man stelle sich vor, in 25 Jahren finde im Capitol in Washington eine Konferenz ´Pro Life. Pro Familie´ statt.“ Es sei zwar zu früh, euphorisch zu sein, doch Kuby ist überzeugt: „Es ist möglich, dass sich die Dinge ändern.“
„Gehen Sie raus aus der Passivität…“
Kuby mahnt die Zuhörer, das eigene sexuelle Leben zu ordnen und genau hinzuschauen, was mit den Kindern in der Schule passiert. Jeder habe das Recht zu erfahren, was dort gelehrt wird. Besonders die Väter seien gefordert zu fragen, ob Geschlechtsstereotype aufgelöst werden sollen, indem man „den Jungen einen Schminkkasten und den Mädchen Boxhandschuhe“ gebe. Ein Dokument der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) fordere dazu auf, Kinder mit Masturbation vertraut zu machen. Kuby fordert: „Gehen Sie raus aus der Passivität in die Kindergärten und Schulen!“ Kinder seien geschockt, was sie beispielsweise von Abtreibungsbefürwortern wie „pro familia“ über sich ergehen lassen müssen. Die große Decke des Schweigens müsse endlich heruntergenommen werden. Kuby ist bekümmert, dass es in Deutschland nicht längst eine Organisation gebe, die an dieser Front kämpfe. Positiv sei, dass sich immer mehr Menschen zu dieser Thematik informieren. Wer die Gefahr sehe, solle nach Kubys Wunsch aktiv beten und Gott fragen, was er tun soll.
Der Veranstalter der Vortragsreihe mit Gabriele Kuby vom 16. bis 18. September in Sachsen ist die Sächsische Bekenntnis-Initiative. Sie ist ein Zusammenschluss von Kirchengemeinden, Gemeinschaften, Werken und Einzelpersonen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens. Sie tritt dafür ein, dass Bibel und Bekenntnis auch für die Lebensführung von Pfarrerinnen und Pfarrern Gültigkeit besitzen. Die Initiative entstand am 30. Januar 2012 als Reaktion auf den Beschluss der Kirchenleitung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens zur Zulassung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in Pfarrhäusern.