Von Michael Kotsch
Vor 25 Jahren am 15. April 1989, starben 96 Menschen im Hillsborough-Fußballstadion von Sheffield.
Aufgrund randalierender Liverpool-Fans und tausender nachdrängender Zuschauer entschied die Polizei ein weiteres Zugangs-Tor zu öffnen. Dadurch konnten die Menschenmassen nicht mehr reguliert werden. Immer mehr Menschen drängten in diesen Zuschauerbereich des Stadions. Zuschauer im vorderen Teil des Stadions wurden gegen den Zaun zum Spielfeld hin und gegeneinander gedrängt.
Bereits wenige Minuten nach Spielbeginn wurden vor laufenden Kameras die Menschen am Zaun zu Tode gedrückt. Einige konnten sich retten, indem sie über den Zaun aufs Spielfeld flüchteten. Schließlich wurde das Spiel abgebrochen. Es dauerte noch lange, ehe alle Toten und Verletzten geborgen werden konnten. Bis heute ist die Katastrophe von Sheffield eine der der traurigsten Geschichten im europäischen Fußball.
Sicher, Fußball kann Menschen erfreuen und miteinander verbinden. Allemal ist es auch weit besser, wenn Nationen sich im Ballsport messen, als wenn sie in gewalttätigen Aktionen aufeinander losgehen. In Stadien und vor Großbildleinwänden treffen Menschen zusammen, die sich sonst kaum begegnen würden. Alles in allem eine unterhaltsame und kontaktstiftende Angelegenheit. Manchmal allerdings kommt es auch zu Gewalt, meistens unter Alkoholeinfluss.
Hillsborough erinnert aber auch daran, wie anders und wie tödlich das Leben plötzlich verlaufen kann. Sicher hatte keiner der sterbenden Fußball-Fans noch wenige Stunden vor dem Spiel an seinen eigenen Tod gedacht.