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Al-Sheik: „Scharia besser als Menschenrechte“

Alabastermoschee in Kairo. Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

(AG WELT) In einem heute veröffentlichten Interview mit der Basler Zeitung manifestiert der Islam-Gelehrte Samir al-Sheik: „Wir finden die Scharia besser als die Menschenrechte, denn sie hat einen besseren Gesetzeskodex als die Menschenrechte.“

Es gebe „keine Unvereinbarkeit“ zwischen der Scharia und den Menschenrechten. Die Scharia komme von Allah, und Allah wisse „sehr wohl, was Menschenrechte sind“, so der Gelehrte. Der westliche säkulare Weg sei für Ägypten „niemals“ möglich. Und er sei stolz darauf, dass der Prophet Mohammed gesagt hätte:

«Die wahre Religion ist euer Fleisch und Blut. Sie durchdringt alles.»

Der Islam kenne keine Trennung zwischen Religion und dem täglichen Leben. Im „christlichen Westen“ gehe man vielleicht noch zur Kirche und sei auf die eine oder andere Art religiös. Dies treffe auf den Islam nicht zu. Und al-Sheik betont:

„Der Islam hingegen ist ein alles umfassender Lebensweg. Der Islam ist mit dir, wenn du aufwachst am Morgen, und begleitet dich, bis du zu Bett gehst. Die Scharia gibt einen kompletten Kodex von islamischen Gesetzen, die unser Leben durchdringen bis ins letzte Detail und angewendet werden müssen.“

Im Westen werden die Menschen „einer Gehirnwäsche unterzogen“

Der Islam-Gelehrte fordert, dass in Ägypten nicht nur das Familienrecht sondern auch das Strafrecht nach der Scharia angewandt werden solle. Die Menschen im Westen müssten verstehen, dass die Strafen „vor allem eine abschreckende Wirkung“ hätten. Wer aus Not und Hunger stehle, dem werde niemals die Hand abgehackt. Würde jemand wegen Ehebruch zur Steinigung verurteilt, müsse der Kläger vier Zeugen bringen, die den Geschlechtsverkehr gesehen hätten. Das sei ohnehin nicht möglich. Deshalb müsse man im Westen vor solcher Gesetzgebung keine Angst haben, so al-Sheik.

Alle Strafen seien im Islam „gerecht, praktikabel und fair“. Sie würden den Menschen läutern und er könne dann „ohne böse Lasten“ vor Allah hintreten. Der Gelehrte beteuert: „Auf Christen oder Juden würden wir die Scharia-Strafen sowieso nicht anwenden“. „Dank Allahs Voraussicht“ hätte der Islam „in der Scharia die perfekten Menschenrechte“.

Im Westen würden, so al-Sheik, die Menschen „einer Gehirnwäsche unterzogen“. Gemäss dem Koran sage der Prophet ausdrücklich, dass es „in Sachen Religion keinen Zwang“ geben dürfe. Es gebe kein Recht, die Leute zum Islam zu zwingen. Es seien alles falsche Anschuldigungen. Religion müsse vom Herzen kommen. Damit sei alles über Religionsfreiheit gesagt.

Unmissverständlich bekennt der islamische Professor:

„Wer die Religion wechselt, muss getötet werden. Das ist Apostasie, Glaubensabfall.“

In Ägypten zwinge man „niemanden zum islamischen Glauben“ und lasse „Christen und Juden nach ihrem Glauben leben“.

Zu den Frauenrechten erklärt al-Sheik: „Feministinnen behaupten, Frauen und Männer seien gleich. Tatsächlich aber schuf Allah Mann und Frau komplementär. Wir sollten nicht alle Unterschiede wegreden. Die völlige Gleichschaltung ist ein Irrweg.“ Dass ein Moslem vier Frauen haben kann, löse „viele moralische Probleme wie Ehebruch“ und stärke die Rechte der Frau. Im Islam sei es undenkbar, dass ein verheirateter Mann eine Geliebte hat. Für einen Moslem sei es „besser, er hat zwei Frauen als eine Geliebte.“

Samir al-Sheik ist Mitglied der einflussreichen, arabischen al-Sheikh-Familie.

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