(AG WELT) Ein katholischer Priester im britischen Southampton hat verhindert, dass im Gemeindesaal der St. Edmund Church Yoga-Kurse abgehalten werden. Das berichtet heute die Zeitung „The Telegraph“.
Yoga sei, so Pfarrer John Chandler, mit dem christlichen Glauben nicht zu vereinbaren, weil diese Praktik aus dem Hinduismus komme. Er habe die Verbreitung des Evangeliums zu fördern. Rückendeckung für seine Entscheidung habe Chandler von der zuständigen Diözese in Portsmouth erhalten. Es sei nicht möglich, katholische Einrichtungen für Aktivitäten anderer Religionen zu nutzen, so ein Sprecher der kirchlichen Verwaltungsbehörde. Eine einheitliche Richtlinie gebe es nicht, die Entscheidung sei vom jeweiligen Gemeindepfarrer zu treffen.
Die Leiterin der geplanten Yoga-Kurse, Cori Withell, soll den Kirchensaal bereits vor dem Nutzungsverbot für 180 Pfund gebucht haben. Gegenüber der Zeitung erklärte Withell, dass Yoga mit Spiritualität aber nichts mit Religion zu tun hätte. Sie sei „verblüfft und wütend“ gewesen, als sie die Absage bekommen habe, schreibt das „Southern Daily Echo“. Es gehe in ihren Kursen nur um Entspannung und Ruhe, sie wollte einfach nur ein wenig „Bewegung“ in das Gemeindeleben bringen.
Kommentar
Yoga zählt zu den bekanntesten alternativen Heilmethoden. Seit langem fühlt sich eine stetig wachsende Zahl von Menschen der westlichen Industrieländer von der sogenannten Schulmedizin unbefriedigt und sucht Hilfe bei Vertretern der alternativen Medizin. Doch auch das sogenannte „Hatha-Yoga“, bei dem das „innere Gleichgewicht des Menschen“ durch eine Mischung aus körperlichen Übungen, Atemübungen und Meditationen erreicht werden soll, geht von der hinduistischen Religiosität aus, dass das „Selbst des Menschen“ einer sogenannten „Täuschung“ verfallen ist, aus die der Mensch nur über die Herstellung des inneren Gleichgewichts über Atem-, Körper- und Meditationstechniken befreit werden kann. Die „sanfte“ Form des Hatha-Yoga ist eine Vorstufe des klassischen Yoga und soll den Menschen durch Reinkarnation aus allem Leiden befreien. Die Versenkung ins innere Selbst soll zur „Erlösung“ aus der momentanen Lebenssituation heraus in eine höhere Stufe des Seins führen. Diese religiös-spirituelle Methode der Selbsterlösung ist mit dem christlichen Glauben, also mit dem Evangelium von der Rettung des Sünders aus Gnade durch Tod und Auferstehung Jesu Christi, unvereinbar. [Literaturhinweis: „Hinduismus“]