„Dieser aber, da er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt nun zur Rechten Gottes.“ Hebräer 10.12
Unser Wohnort ist Schacht-Audorf. Er liegt direkt am Nord-Ostsee Kanal. Sein offizieller Name in der Seeschifffahrt ist „Kiel-Kanal“. Früher wurde er auch Kaiser-Wilhelm-Kanal genannt. Da der Kanal die meist befahrene Wasserstrasse der Welt ist, sehen wir bei uns ständig große und interessante Schiffe (Containerschiffe, große Segelschiffe, Tanker, Kreuzfahrtschiffe…). Es wohnt sich in unserem Ort eigentlich sehr schön und gut. Eigentlich? Ja, wenn da nicht das Problem wäre: „Wie komme ich auf die andere Kanalseite?“ Die Kreisstadt, die Einkaufsstadt, Schulen, Fachärzte, Behörden, Gemeinden, Verwandte, Freunde – alles befindet sich auf der anderen Seite! Der Kanal trennt uns von einander.
Natürlich hat man eine Autobahnhochbrücke (riesiger Umweg) und einen Tunnel (auch großer Umweg) gebaut, um von der einen Seite zur anderen zu kommen. Es gibt sogar eine Fähre, die Fußgänger und Radfahrer und bis zu 8 PKWs zur anderen Kanalseite transportiert (mit oft langen Wartezeiten). Auch eine Eisenbahnhochbrücke (interessantes weltweit einmaliges historisches Bauwerk) führt über den Kanal. Doch inzwischen stellt sich heraus: Alle Maßnahmen sind nicht dauerhaft tragfähig! Der Tunnel wird zur Zeit kernsaniert. Die Reparaturzeit beträgt drei Jahre mit erheblichen und teilweise katastrophalen Folgen für den Verkehr. Die Autobahnhochbrücke weist ständig Probleme auf mit ebenfalls gravierenden Folgen für den Verkehr. Bei der Hochbrücke für die Eisenbahn wird auch seit Jahren massiv gearbeitet, um den Zugverkehr, wenn auch mit großen Einschränkungen, noch aufrechterhalten zu können.
Beim Nachdenken über diese „Kanalsituation“ musste ich an die Situation des Menschen denken. Auch wir haben ja ein Problem. Es gibt eine Kluft (Sünde) zwischen uns Menschen und dem lebendigen Gott. Wie kommen wir auf die andere Seite? Gibt es eine dauerhafte tragfähige Verbindung?
Wie froh und dankbar können und dürfen wir sein! Diese tragfähige Verbindung gibt es! Sie ist vorhanden! Es heißt in unserem Text: „ewiglich“! In anderen Texten, die zum Thema passen, stehen Worte wie „ein für alle mal“ oder „vollkommen“ oder „für immer gültig“.
Jesus Christus ist diese tragfähige Verbindung, er ist diese Brücke! Und diese Brücke steht fest. Sie muss nicht repariert werden. Sie muss nicht gesperrt oder gar abgerissen werden. Nein – sie ist ein „ewiges“ Bauwerk! Als Christen dürfen wir uns immer wieder neu über diese Tatsache freuen und Menschen, die noch nicht über diese Brücke gegangen sind ermutigen, die Brücke zu betreten.
Zu Beidem lade ich Euch ein: Ihr Christen – freut Euch! Ihr Anderen – geht über diese Brücke!
Euer Martin Borst