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Für Muslime „Platz in der Mitte der Gesellschaft“

Foto: Bernd Sterzl/pixelio.de

(AG WELT) Hamburg plant einen Staatsvertrag mit drei islamischen Verbänden und der alevitischen Gemeinde.

Der Senat verhandelte mit der SCHURA – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V., mit der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB), mit dem Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ) und mit der alevitischen Gemeinde Hamburg e.V. (HAKM).

Damit ist Hamburg das erste Bundesland, das mit einem staatlichen Regelwerk dem Islam Rechte und Pflichten bestätigt. Wie Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) bei der Vorstellung des Vorhabens am 14. August in der Freien und Hansestadt sagte, will man den etwa 130.000 in Hamburg lebenden Muslimen und Aleviten den „Platz in der Mitte der Gesellschaft“ einräumen.

Das Vertragswerk, das bereits im Herbst beschlussfähig werden soll, regelt beispielsweise einen gemeinsamen Religionsunterricht für evangelische und muslimische Kinder, die Anerkennung von drei islamischen Feiertagen, die Trägerschaft von Kindertagesstätten und den Bau von Moscheen.

Die beiden großen Kirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland und das Erzbistum Hamburg, unterstützen das Projekt. Für deren Bischöfe schaffe der Staatsvertrag „Sicherheit und Verlässlichkeit für beide Seiten“. Muslime und Aleviten trügen zur Gestaltung Hamburgs bei und erführen dadurch „öffentliche Anerkennung“. So will man seitens der Kirchen den Religionen Raum geben und den interreligiösen Dialog fördern.

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