(AG WELT) Im aktuellen Newsletter fordert der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin, Dr. Reinhard Hempelmann, „vom interreligiösen Dialog zum Dialog der Weltanschauungen“ durchzudringen.
Dabei gehe es „hauptsächlich und vornehmlich um den Dialog mit Muslimen oder um Initiativen mit `trialogischer` Ausrichtung“, in die auch Vertreter jüdischen Glaubens einbezogen seien. Es sei aber, so Hempelmann, ein „viel weitergehender Dialog… der Weltanschauungen“ notwendig, der „alle Menschen“ einbeziehe. Die christlichen Kirchen sollten den „interreligiösen Dialog“ nicht nur auf Islam und Judentum begrenzen, sondern
„auch die buddhistische und hinduistische Präsenz berücksichtigen, ebenso zahlreiche weitere Religionsgemeinschaften, die zum weltanschaulichen Pluralismus der Gegenwart hinzugehören.“
Christlichen Glauben nicht hinter Mauern leben
Eine Kirche, die um ihren Auftrag wisse, dürfe dem Dialog mit Menschen anderer Religionen ebenso wenig ausweichen „wie dem Gespräch mit konfessionslosen, atheistischen oder postchristlichen Zeitgenossen.“ Christlicher Glaube könne „nur im offenen Austausch und nicht hinter Mauern gelebt werden“. Austausch und Begegnung würden dazu beitragen, „nach Chancen der Kooperation Ausschau zu halten, aber auch Differenzen im Verständnis religiöser Überzeugungen offen anzusprechen“, so der EZW-Chef.
Hempelmann ist seit 1999 Leiter der EZW und Lehrbeauftragter an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Die EZW ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Kommentar
Christen, also Nachfolger Jesu Christi, haben von ihrem Herrn einen Auftrag (Mt 28):
„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“
Und im Markusevangelium (16,15) sagt Jesus:
„Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“
Das heißt: auch Buddhisten, Hinduisten, Atheisten, Esoteriker und Moslems ist das Evangelium von Jesus Christus klar, deutlich und vollständig zu predigen. Dabei sollen Christen respektvoll mit Nichtchristen umgehen. Jeder Mensch darf sich in großer Freiheit für oder gegen ein Leben mit Jesus Christus entscheiden. Ein „Für Christus“ schließt Komponenten unbiblischer Glaubenselemente grundsätzlich aus. Wenn also Christus das Haupt ist, kann ihm nichts „Religiöses“ hinzugefügt werden. Austausch und Begegnung mit Nichtchristen: Ja! Nach etwaigen Chancen einer „Glaubens-Kooperation“ Ausschau halten: Nein! Paulus mahnt (2Kor 6,14):
„Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?“
Wie stimmt Christus überein mit der buddhistischen oder hinduistischen Wiedergeburt; oder mit einem fernen Allah, der niemals in diese Welt gekommen ist; oder mit einer positiven Energie; oder mit der Reinigung des Seelenhaushaltes durch Yoga…?
Wer sich als Christ auf interreligiöse Rede und Gegenrede (Dialog) einlässt, darf auf das Aussprechen der für ihn einzig gültigen Wahrheit in Jesus Christus niemals (!) verzichten. Weil aber oftmals von kirchlichen und freikirchlichen Verantwortungsträgern „um der Toleranz willen“ darauf verzichtet wird, entstehen Irrlehren und damit Verrat am Evangelium. Keine der religiösen Lehren dieser Welt ist mit dem Evangelium von Jesus Christus kompatibel, auch wenn manche von ihnen den Anschein erwecken. Der Schein, den uns der Gegenspieler Gottes, Satan, vor Augen führt, trügt; er führt in Gottlosigkeit und Verderben.