(AG WELT) Nach Informationen der „WELT“ sei der Verfassungsschutzbericht 2011 alarmierend. Die Salafisten in Deutschland sollen die „dynamischste Bewegung“ im Ausländerextremismus sein.
Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und der noch amtierende Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm werden am Mittwoch den Bericht in Berlin präsentieren.
Trotz der massiven Zunahme an Straftaten im linken Spektrum um fast 26 Prozent sehe Friedrich im radikalen Islamismus die größte Gefährdung für die innere Sicherheit. Die Zahl der Rechtsextremisten sei von rund 25.000 auf 22.400 zurückgegangen. Mittlerweile sollen sich 3 800 Salafisten in Deutschland aufhalten.
Verbote und Ermittlungsverfahren
Am 14. Juni 2012 erließ Innenminister Friedrich ein erstes Verbot gegen das islamistische Netzwerk „Millatu Ibrahim“ aus Solingen. Gleichzeitig fanden groß angelegte Razzien in sieben Bundesländern statt, bei denen die Polizei Objekte radikaler Salafisten durchsuchte. Gegen zwei weitere Gruppierungen, „Dawa FFM“ und „Die Wahre Religion“, wurden vereinsrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Zu den bekanntesten Salafisten in Deutschland gehören Abdul Adhim Kamouss, Hassan Dabbagh, Ibrahim Abou-Nagie, Muhamed Ciftci, Nadeem Elyas, Pierre Vogel und Sven Lau. Mit dem missionarischen Aufruf „Da’wa“ mobilisieren die Salafisten Muslime und Freunde des Islam zur politischen und gesellschaftlichen Einflussnahme des Islam in Deutschland.