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Hamburg: Muslime sollen mehr Rechte erhalten

Koran – Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

(AG WELT) Die Hansestadt Hamburg will mit drei muslimischen Verbänden und der dortigen alevitischen Gemeinschaft einen Vertrag abschließen, der auch Fragen zum Bau von Moscheen, zum Religionsunterricht und zur Beteiligung in Runfunkräten klären soll.

Damit will man Muslimen Rechte einräumen, wie sie mit der evangelischen Kirche geregelt sind. Noch verantwortet die evangelische Kirche den Religionsunterricht. In einem bundesweit einmaligen fünfjährigen Modellversuch soll auf evangelische, muslimische und alevitische Trägerschaft des Religionsunterrichts an staatlichen Schulen hingewirkt werden. Die evangelische Kirche hat bereits Zustimmung signalisiert. Die Katholiken lehnen eine interreligiöse Kooperation ab.

Mit dem Vertragswerk ist darauf abgezielt, Muslimen und Aleviten nicht nur die Betreibung eigener Bildungseinrichtungen zu gestatten, sondern auch den Bau weiterer Moscheen zu forcieren. Man geht davon aus, dass sich ein Islam regionalisieren lässt, der sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennt.

So soll die Gleichberechtigung von Frauen und Männern festgeschrieben werden. Ob der Hinweis „ungerechtfertigte Kleidung“ das Tragen eines Kopftuches durch muslimische Lehrerinnen an staatlichen Schulen einschließt, ist umstritten. Der Vertrag zwischen der Hansestadt und den islamischen Verbänden soll noch in diesem Jahr von der Bürgerschaft verabschiedet werden. Dort gibt es juristische Bedenken dazu, ob die islamischen Organisationen nach geltendem Recht auch tatsächlich Religionsgemeinschaften sind.

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