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Handel mit Kinderleichen als „Glücksbringer“

Foto: Wilfried Steinacker/pixelio.de

(AG WELT) Ein aus Taiwan stammender Brite soll nach einem Bericht des Fernsehsenders Thai PBS am vergangenen Freitag in Bangkok festgenommen worden sein, weil er tote ungeborene Kinder als Glücksbringer verkauft haben soll.

Internetbenutzer hätten das Portal des 28-Jährigen entdeckt, über das er die skurillen „Glücksbringer“ für umgerechnet 4.500 bis 5.000 Euro pro Kinderleiche angeboten habe. Im Hotelzimmer des Mannes sei die Polizei fündig geworden und habe einen Koffer mit Leichen im Alter zwischen zwei und acht Monaten aufgespürt. Sie sollen mit Blattgold bedeckt gewesen sein. Der Brite habe die toten Kinder von einem Landsmann abgekauft um sie weiterzuvermarkten.

Leichenteile werden in Thailand für Rituale der Schwarzen Magie verwendet. In kleinen Särgen oder Schreinen aufbewahrt gelten sie als Glücksbringer. Sie sollen die Götter gütig stimmen und vor bösen Flüchen und Verwünschungen helfen.

Der Geisterglaube ist in Thailand weit verbreitet. Damit sich die Zahl der Geister nicht weiter ausbreiten könne, würden – so der Aberglaube – alle Verstorbenen eingeäschert und nicht begraben. Die Seele warte dann auf ihre nächste Reinkarnation (Wiedergeburt). Der Glaube an Geister beschert dem Handel mit Glücksbringern, Schutzamuletten und Talismanen dauerhafte Hochkonjunktur.

Etwa 94 Prozent der thailändischen Bevölkerung bekennen sich zum Theravada-Buddhismus, nur 0,6 Prozent sind Christen.

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