Als Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen setzen wir uns seit mehr als 35 Jahren mit Welt- und Neuzeitreligionen und unterschiedlichsten Weltanschauungen auseinander. Dabei haben wir uns mit unzähligen Göttern, die von Menschen weltweit angebetet werden, beschäftigt. Das jeweilige Götterbild (Geschichte, Entstehung, Material, Lehre….) ist recht unterschiedlich.
Dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit: Alle diese Götter können weder hören noch sprechen! Die Götter mögen interessant sein oder sogar schön aussehen; doch sie sind taub und stumm. Sie mögen aus purem Gold sein; aber sie sind taub und stumm. Sie mögen aus den edelsten Hölzern geschnitzt sein; aber sie sind taub und stumm.
Im Gegensatz zu diesen vielen Göttern ist der Gott der Bibel ein Gott der spricht. Wenn wir die Bibel von vorne bis hinten durchlesen und alle Bibelstellen farbig markieren würden, in denen davon die Rede ist, dass Gott spricht, wäre die Bibel übersät mit markierten Textpassagen.
Schon auf der ersten Seite, in den ersten Versen, im ersten Buch Mose lesen wir: „…und Gott sprach!“ Und hier merken wir auch schon, dass es sich nicht nur um ein einfaches Reden, sondern um ein kraftvolles, schöpferisches und dynamisches Sprechen handelt. Gott spricht – und es geschieht!
Seite für Seite lesen wir: „Gott spricht“, „Gott sprach“, „Gott redete“, „Gott sagte“, „Gott rief“, immer und immer wieder. Das Alte Testament ist überfüllt mit diesen Aussagen. Im Neuen Testament geht es so weiter. Hier übernimmt in erster Linie der Gottessohn das Reden des Vaters. „Jesus sprach zu den Zwölfen“, „er sprach zu den 70 Jüngern“, „er sprach zu Menschen“,… Jesus sprach zu vielen Menschen und auch zu Einzelnen. Er sprach zu den Kranken und sogar zu den Toten. Er sprach und sprach immer und immer wieder. Er spricht bis heute!
So sehen wir, dass Gott ein Gott ist, der redet. Er hat Worte des ewigen Lebens. Johannes schreibt sogar: Er (Jesus) ist das Wort!
Aber dann finden wir einen Vers in der Bibel, in dem es plötzlich heißt: …“und er schwieg still!“ Jesus wird gefangen genommen, er wird verhört, er wird gedemütigt, er wird verurteilt, er muss das Kreuz tragen, er wird ans Kreuz geschlagen… „und er schwieg still…!“
Er, der mit der Kraft seines Wortes Millionen von Galaxien schuf, der mit einem einzigen Wort die Naturgewalten befehligte, der mit einem einzigen Wort seine Peiniger hätte in die Flucht schlagen können; er schweigt still! Wie passt das zusammen? Der redende Gott schweigt still? Können wir das begreifen?
Aus Liebe zu Dir und mir hat Jesus geschwiegen! Er ist diesen Weg gegangen, weil es für uns keine andere Möglichkeit der Rettung gab. Er schwieg, um uns zu retten. Einen anderen Rettungsweg gab es nicht. Aber dieser Rettungsweg war richtig; er führte zum Erfolg! Am Ende des Rettungsweges schwieg Jesus nicht mehr, sondern konnte ausrufen: „ES IST VOLLBRACHT!“ Die Rettung ist wirksam. Sie ist gültig. Alle Schuld und alle Sünde aller Menschen hat Jesus am Kreuz getragen. Der Weg zum Vater ist frei.
Die Frage an uns: Schweigen wir? Oder sagen wir mit kräftiger Stimme: „Herr ich nehme diese Rettung an!“ – Mögen noch viele Menschen von dieser Rettung hören und sie annehmen!
Ernst-Martin Borst