(AG WELT) In einer Volksbefragung haben am vergangenen Sonntag 3.655 Gföhler bei einer Wahlbeteiligung von 52,37 Prozent (1.914 abgegebene Stimmen) über den Bau einer Stupa (Buddha-Tempel) abgestimmt.
1.256 Wahlberechtigte (67,06 Prozent) der zum Bezirk Krems-Land in Niederösterreich gehörenden Stadtgemeinde haben das Projekt zum Kippen gebracht. Die vor der Abstimmung festgelegte Klausel, dass sich mindestens die Hälfte der Wahlberechtigten am Urnengang beteiligen, wurde erfüllt. Für den Bau des sogenannten „buddhistischen Friedensmals“ stimmten lediglich 32,94 Prozent. Das Ergebnis der Bürgerbefragung ist einem Gemeinderatsbeschluss gleichzusetzen und damit bindend. Die Bürger mussten sich aus rechtlichen Gründen folgender Frage auf die Umwidmung des Grundstückes stellen: „Sind Sie für die Flächenwidmung Bauland-Sondergebiet (Sakralbau) – Friedensdenkmal auf der Parzelle 851, KG Gföhleramt?“
Nach den Worten des Vorsitzenden der FPÖ-Fraktion im niederösterreichischen Landtag, Gottfried Waldhäusl, habe die Gföhler Bevölkerung „der Verschandelung ihrer Stadt und des Waldviertels durch einen kulturfremden, buddhistischen Mega-Tempel eine eindeutige Abfuhr erteilt.“ Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Gföhl, Karl Simlinger (ÖVP), hatte sich für das Bauvorhaben eingesetzt. Seine Begründung, das Denkmal leiste einen „Beitrag für den Weltfrieden“, sei auch von dem für die niederösterreichische Diözese St. Pölten zuständigen katholischen Bischof Klaus Küng bezweifelt worden.
Im Sommer 2011 war der buddhistische Mönch Tenzin Tharchin Sunin nach Krems gereist, um den Bau der 26 Meter hohen Stupa vorzubereiten. Für Buddhisten gilt der Bau eines solchen Prunkbaues als heilsam. Zum einen würde vom Geist des Erbauers positives Karma zurückbleiben und zum anderen verschaffe sich der Erbauer selbst – so sein Glaube – Vorteile bei künftigen Wiedergeburten. Die Friedenspagode in Wien bleibt somit vorerst die einzige buddhistische Stupa in Österreich.