(AG WELT) Baden-Württembergs Ministerin für Integration, Bilkay Öney (SPD), wirbt für mehr Muslime im christlichen Sozialdienst.
Diakonie und Caritas sollen nach Ansicht der aus der Türkei stammenden Integrationsministerin ihre Türen für andersgläubige Migranten öffnen. Dass die christlichen Sozialdienste meist nur Christen einstellten, bezeichnet Öney als „gravierendes Problem“.
Nach Angaben der Ludwigsburger Kreiszeitung beschäftigt die Diakonische Bezirksstelle Ludwigsburg eine Muslimin. Dies sei, so der Geschäftsführer Martin Strecker, eine Ausnahme, die er für richtig halte. Und er betont: „Ich halte es auch für richtig, dass es eine Ausnahme bleibt.“ Würden mehr Muslime in den evangelischen Sozialdienst übernommen, „würde der Kern der Diakonie aufgegeben“ so Strecker. Diakonie sei kirchliches Handeln, bei dem es auch um den „Verkündigungsaspekt“ gehe.
Für den Regionsleiter bei der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz, Hendrik Rook, lautet die zentrale Frage: „Kann sich ein muslimischer Bewerber mit den Zielen eines christlich-kirchlichen Wohlfahrtsverbands identifizieren?“ Wenn ein Muslim fachlich überrage und „eine positive Einstellung zu den Zielsetzungen“ des Verbandes habe, hätte er gute Chancen, auch als Nichtchrist angestellt zu werden, so Rook in der Zeitung.