(AG WELT) Nach Angaben des Status of Global Mission 2011 wächst die Katholische Kirche täglich weltweit mit etwa 34.000 und der Islam mit etwa 79.000 Gläubigen, während sich die Zahl der Agnostiker um 2,7 Millionen und die der Atheisten um 1,37 Millionen reduziert hat.
Somit schrumpfen die Agnostiker um rund 700 und die Atheisten um etwa 300 Anhänger pro Tag. Der weltweite Rückgang der Atheisten im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sei, so der Bericht, einerseits mit der Renaissance des orthodoxen Glaubens zu erklären, andererseits mit dem Aussterben einer kinderlosen Generation, die ihr atheistisches Bekenntnis nicht weitergeben konnte. Seit dem Jahr 1970, als im Westen die 68er tobten und im Osten Europas der Kommunismus an der Macht war, habe diese Idelogie 28 Millionen ihrer Anhänger verloren.
Dem Bericht zufolge wächst das Christentum schneller als beispielsweise der Islam, der Buddhismus oder der Hinduismus. So gebe es inzwischen 2,3 Milliarden Getaufte, täglich kämen 83.000 dazu. Rund zwei Milliarden Menschen wissen bislang noch nichts von Jesus Christus, weil ihnen das Evangelium noch nie verkündet worden sei. Schätzungsweise weitere 2,68 Milliarden hätten zwar gelegentlich etwas von Christus gehört, seien aber keine Christen.
Obwohl Jesus Christus nur eine Kirche gegründet habe und seine Jünger vor seinem Kreuzestod zur Einheit ermahnte (Joh 17, 21), existierten seit Anfang des 20. Jahrhunderts etwa 1.600 verschiedene christliche Denominationen. 2011 gebe es schätzungsweise 42.000 Konfessionen, die sich auf Jesus von Nazareth beruften.
Die katholische Kirche sei mit fast 1,2 Milliarden Gläubigen die größte und weltweit am schnellsten wachsende christliche Gemeinschaft. Die klassischen Kirchen der Reformation mit zusammen 426 Millionen Gliedern seien zwischenzeitlich von den protestantischen Pfingstgemeinschaften, die in der Summe auf 612 Millionen Anhängern kämen, überrundet worden. Die orthodoxen Kirchen würden mit 5.000 Zugängen pro Tag – geschuldet der hohen Abtreibungsrate in Russland – nur langsam wachsen. Die demographische Entwicklung der Anglikaner habe sich mit einem Wachstum von rund 3.000 Anhängern pro Tag vom Westen nach Asien und Afrika verschoben.
Hauptgrund für den Wachstum der weltweiten Christenheit sei die Geburtenrate und die Erziehung der Kinder im christlichen Glauben. An zweiter Stelle rangiere die Bekehrung von Millionen Menschen jährlich. Christen hätten allein im Jahr 2011 mehr als 71 Millionen Bibeln verteilt. Weltweit wird eine Gesamtzahl von Bibel von 1,74 Milliarden angegeben. Viele müssten geheim weitergegeben und aufbewahrt werden. Mehr als 400.000 Christen seien allein im Jahr 2011 in ein anderes Land gegangen, um den Menschen das Evangelium von Jesus Christus zu erklären.
Die Zahl derer, die sich zwar „christlich“ nennen, jedoch die Gottheit Jesu Christi oder die Dreieinigkeit Gottes bezweifeln oder leugnen, wird im Bericht mit weltweit 35 Millionen beziffert.
Das International Bulletin of Missionary Research (New Haven, Connecticut) berichtet seit 28 Jahren jährlich über die Situation der weltweiten Christenheit.