(AG WELT) Wie die Südwest Presse schreibt, hat die württembergische Landeskirche im Kirchenbezirk Crailsheim die Vikarin Carmen Häcker vom Dienst suspendiert, weil sie im August einen aus Bangladesh stammenden Moslem geheiratet habe.
Im Pfarrerdienstgesetz sei rechtlich festgelegt, dass der Ehepartner einer Pfarrerin oder eines Pfarrers grundsätzlich einer evangelischen Kirche angehören müsse. Kirchensprecher Oliver Hoesch habe betont, dass es sich beim Pfarrdienst um einen „ganzheitlichen Beruf“ handeln würde, bei dem der Ehepartner den Dienst in der Gemeinde aktiv unterstützen solle.
Das für die theologische Ausbildung und den Pfarrdienst zuständige Dezernat im Oberkirchenrat habe, so Häcker, keinen Zweifel daran gelassen, dass eine Ausnahmegenehmigung unter keinen Umständen erteilt werden würde. Häcker, die eine religiöse Mischehe eingegangen ist, dürfe ihre Ausbildung nicht abschließen, zum 31. Dezember soll ihr gekündigt werden.
Gegen die Entscheidung des Oberkirchenrats protestiert der Leitungskreis der Konferenz der Islambeauftragen. In seiner Stellungnahme vom 7. November heißt es:
„Wir halten das angesichts der Bemühungen um Fortschritte im christlich-muslimischen Dialog für kein gutes Signal an junge Menschen und an die Öffentlichkeit. Stattdessen wünschen wir uns Begleitung und Unterstützung für das Wagnis einer religionsverschiedenen Ehe. Das wäre ein hilfreiches Signal für viele Menschen – darunter auch evangelische Gemeindeglieder – die in religionsverschiedenen Ehen leben.“
Die kirchliche Arbeit geschehe „zunehmend unter den Bedingungen religiöser Pluralität“. Damit unterstützt der Leitungskreis der Konferenz der Islambeauftragen die Stellungnahme der Vollversammlung der „Vereinigung unständiger Pfarrerinnen und Pfarrer, Vikarinnen und Vikare in Württemberg“ (VUV) vom 27. Oktober in Bad Boll. Darin heißt es, dass der Ehepartner bereits „seit eineinhalb Jahren“ Gelegenheit hatte, sich „auch in der Ausbildungsstätte der Vikarin aktiv in die Jugendarbeit einzubringen“.
Muslime glauben an Allah als den einen Gott, der sich im Koran offenbart. Nach Sure 48, 28 hat er seinen „Gesandten (Mohammed) mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit gesandt, um ihr die Oberhand über alle Religionen zu geben (um sie sichtbar zu machen). Und Allah genügt als Zeuge“. So stehe nach Sure 42, 51 „keinem menschlichen Wesen zu, dass Allah zu ihm spricht, außer durch Eingeben (von Offenbarung) oder hinter einem Vorhang…“. „Ungläubig sind diejenigen, die sagen: `Gott ist Christus, der Sohn der Maria.“ Auch den dreieinigen Gott, an den Christen glauben, lehnen Muslime nach Sure 4, 171 ab: „Darum glaubt an Allah und seine Gesandten und sagt nicht `Drei`(sagt nicht von Allah, dass er in einem drei sei). Hört auf damit, das ist besser für euch! Allah ist nur ein einziger Gott“. Muslime glauben nicht an den Kreuzestod Jesu Christi (Sure 4, 156-158). Das „Heilige Buch“ im Islam fordert: „Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und sein Gesandter verboten haben, und nicht die Religion der Wahrheit befolgen – von denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde -, bis sie den Tribut (Gegenleistung) aus der Hand (bereitwillig in eigener Person) entrichten und gefügig (gehorsam) sind!“
Christine meint
Wenn die Liebe so groß ist, kann sie auch mit ihrem Mann in Bangladesch leben. Da wird sie dann nicht mehr mit dem für sie ungerechten Kirchenurteil konfrontiert.