(AG WELT) Keiner weiß genau, was der Promi-Pfarrer Jürgen Fliege verzapft haben soll. Jedenfalls sind dem Ruheständler nicht nur die Papparazzi sondern auch einige Kirchenobere auf den Fersen.
Obwohl sich Fliege seit langem mit dubiosen Geistheilern und Schamanen abgibt, fällt die Kirche plötzlich wie aus allen Wolken. Er soll gegen seine Amtspflichten verstoßen haben. Na sowas!
Da muss ja die rheinische Kirchenführung die beiden ersten Fliege-Kongresse verschlafen haben. Sollen doch bereits vor zwei Jahren etwa 2000 Menschen der Einladung zum „Wörishofener Herbst“ in die „Nacht der Heiler“ gefolgt sein.
Flieges Esoterik-Kongresse, von denen Ende Oktober bereits der Dritte steigen soll, scheinen irgendwie vom Pfarrerdienstgesetz gedeckt zu sein. Auch seine altbekannten blasphemischen Äußerungen wie die, dass er Gott „als Gangster da oben“ beschimpfte und die Verkündigung des gekreuzigten Christus eine „schwarze Pädagogik“ nannte, hatten dem Medienstar keine disziplinarische Verfolgung eingebracht.
Oder haben die kirchlichen Ordnungskräfte etwa von der verpufften Heilwirkung der „Fliege-Essenz“ Wind bekommen, die der Würdenträger in 95 Milliliter-Fläschchen zum Wucherpreis von 39,95 EURO verschachern ließ?
Heutzutage kann sich ein evangelischer Pfarrer vieles leisten, bevor ihm der Talar ausgezogen und die Ordinationsurkunde entzogen wird: Ehescheidung, Götzendienst, Gotteslästerung, und und und…
Trotz alledem gibt Gott Fliege eine Chance. Der wahre Heiland Jesus Christus verspricht: „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ Er gibt auch dieses verlorene Schaf nicht auf. Sollte aber der Pfarrer das Rettungsangebot ablehnen, dann macht er sicher die Fliege. (Thomas Schneider)