(AG WELT) Kein Mensch habe am Tag der Deutschen Einheit die Moschee in Duisburg-Walsum besucht. Wie das WAZ-Portal „Der Westen“ berichtet, seien die muslimischen Gemeindeglieder unter sich geblieben.
Nicht einer habe den Weg am Tag der offenen Moschee-Pforten gefunden, obwohl doch das muslimische Gotteshaus neu renoviert und mit „prunkvollen Bordüren und Verzierungen“ sowie mit „Kronleuchtern unter der Decke“ ausgestattet worden sei.
Die Besucher, die über das Jahr verteilt in die Moschee kommen, könne man an einer Hand abzählen, so das muslimische Gemeindemitglied Fatih Gügen. Jeder sei doch willkommen, „ganz gleich welcher Religion“.
Das Desinteresse könne man sich nicht erklären, wo doch die Moschee mit den Kirchen oft zusammenarbeite und man sich regelmäßig an multireligiösen Treffen beteilige. Bei ihren religiösen Gebeten aber, so Gügen, kämen „so viele Leute, dass der Platz hinten und vorne“ nicht reichen würde.
Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) hatte für ein 4200 qm großes Kultur-, Bildungs- und Gebetszentrums mit angeschlossener Herberge für 60 Personen in Walsum einen Bauantrag gestellt, der von der Stadt abgelehnt wurde.
Es seien Vorwürfe laut geworden, dass der VIKZ ein „Verein mit zwei Gesichtern“ sei, der für eine antidemokratische Erziehung stehe.
Ob allein damit das mangelnde Interesse an der Moschee zu begründen ist? Das islamische Zentrum jedenfalls soll nach Angaben seiner Bauherren größer als die Marxloher Moschee werden. Dagegen scheint sich seitens der Duisburger Bürgerschaft Protest zu entwickeln.