(AG WELT) Das bisher geltende Verbot der Verschleierung für muslimische Frauenfußballerinnen soll bald der Vergangenheit angehören.
Wie die „Junge Freiheit“ in ihrer Onlineausgabe berichtet, beabsichtige die Fifa (Internationale Föderation des Verbandsfußballs) die Aufhebung des Schleierverbots. Bereits im Dezember soll von einer Expertengruppe unter Leitung des internationalen Fußballfunktionärs Ali bin al-Hussein dem Exekutivausschuss eine Eingabe überreicht werden. Al-Hussein ist der vierte Sohn des letzten Königs von Jordanien Hussein I.
Die Initiativgruppe um al-Hussein sehe im Hijab (islamische Kopfbedeckung, d.Red.) „kein religiöses Symbol, Wahlspruch oder Bekenntnis“ sondern gehöre „eher in den Bereich der Kultur“. Al-Hussein wolle von der Fifa verlangen, dass jede Form von Diskriminierung aus kulturellen Gründen abgeschafft werde.
Ein Fifa-Vertreter hatte Irans Frauen-Nationalmannschaft vor der Partie gegen Jordanien in einem Olympia-Qualifikationsturnier in Amman ausgeschlossen, weil die Kopfbedeckung nicht dem Reglement entspreche. Trotz Protesten seitens des iranischen Verbandes wurde die Partie 3:0 für Jordanien gewertet. Damals schrieb die Fifa:
„Trotz ursprünglicher Versicherung, dass die iranische Delegation dies verstehe, kamen die Spielerinnen den Hidschab tragend heraus, Köpfe und Nacken völlig bedeckt, was einen Verstoß gegen die Regeln darstellt.“
Sollte die Fifa der Eingabe folgen und eine Verschleierung von muslimischen Fußballerinnen zulassen, befände sich der Fußballweltverband gegenüber Christen in Erklärungsnot. Vor vier Jahren rügte die Fifa das öffentliche Gebet brasilianischer Christinnen. Unbeachtet blieb hingegen das islamische Gebet ägyptischer Muslima nach einem Sieg über die italienische Frauenmannschaft.