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Marsch für das Leben von Extremisten gestört

(AG WELT) In einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung teilt der Bundesverband Lebensrecht e.V. (BVL) mit, dass beim „Marsch für das Leben“ in Berlin am 17. September einige hundert Alternative und Autonome mit Trillerpfeifen und Sprechchören die Kundgebung, wie auch den anschließenden Schweigemarsch zu stören versuchten.

Einige wenige Kreuze seien, so der BVL-Vorsitzende Martin Lohmann, „entwendet und entehrt“ worden. Mit blasphemischen Darstellungen und hasserfüllten antichristlichen Parolen hätten die Gegner der „Freunde des Lebens“ lautstark skandaliert und provozieren wollen. Doch die Teilnehmer hätten sich nicht provozieren lassen sondern „begegneten den Gegnern mit Freundlichkeit und fürbittendem Gebet.“

Nach Polizeiangaben zogen etwa 2.100 Personen für den Schutz ungeborenen Lebens schweigend am Reichstag vorbei durch das Bundesviertel über die Straße „Unter den Linden“ bis hin zur Hedwigskathedrale. Erstmals begann der BVL seine Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt.

Das Berliner Bündnis „What the Fuck“ hatte zu Protesten gegen den „Marsch für das Leben“ aufgerufen. Auf seinem Blog bewertet Joanna Doe das Resultat des Protestes:

„Konnten vor einigen Jahren christliche Fundamentalistinnen und Fundamentalisten in Berlin noch relativ ungestört ihre antimodernen Gesellschafts- und Menschenvorstellungen verbreiten und über Lobbyarbeit versuchen, diese auch in Gesetzesform gesellschaftlich relevant werden zu lassen, ist ihnen das nicht mehr möglich. Insoweit sehen wir es als Erfolg an, dass sie dies nicht mehr ungestört können, sondern unter beständiger Beobachtung stehen. Sie können nicht mehr einfach ihre antifeministischen, homophoben und nationalistischen Vorstellungen unwidersprochen äußern.“

Wie das Berliner Bündnis selbst schreibt,

„wurde die gesamte Strecke über von lautstarken Protesten mehrerer hundert Menschen, größtenteils aus dem feministischen und antifaschistischen Spektrum begleitet.“

Das Verhalten der Polizei, die „rabiat gegen Protestierende“ vorgegangen sei und versucht habe, „die Gruppen möglichst weit auseinander zu halten“, verurteilte das Bündnis ebenso wie die männlichen Teilnehmer des Marsches, weil sie am Rand des Demonstrationszuges liefen, „um Frauen und Kinder zu schützen“. Letzteres zeige offen „ihr Geschlechter- und Familienbild“.

Lesen Sie dazu einen Beitrag der Tageszeitung „Junge Welt“

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