(AG WELT) Wie der Hessische Rundfunk meldet, bleibt die Kindertagesstätte „Kaloku-Kinderland e.V.“ in Rotenburg an der Fulda geschlossen. Bereits im vergangenen Jahr wurde vom Wiesbadener Familienministerium eine Zwangsschließung wegen esoterischer Praktiken angeordnet, die heute vom Kasseler Verwaltungsgericht bestätigt wurde.
Das zuständige Jugendamt habe damals von Eltern und über Pressemeldungen Kenntnis erhalten, dass „wilde Kinder“ mit besprochenem Salz und anderen homöopathischen Medikamenten behandelt worden seien.
Die ehemalige Vereinsvorsitzende sei nach Angaben des Gerichts als „Heilpraktikerin tätig und in HUNA-Psychologie, einer alten Naturreligion Hawaiis mit psychologischen, religiösen und magischen Elementen und Schamanismus, ausgebildet“. Auch Erzieher, die in der Einrichtung beschäftigt waren, sollen an Seminaren zur HUNA-Lehre teilgenommen haben.
In den Gerichtsinformationen ist nachzulesen:
„Kinder seien ausgependelt und die Erzieher angewiesen worden, einem Kind mit einem „Riss in der Aura“ bestimmte Globoli zu verabreichen. Mittels eines virtuellen Staubsaugers seien Kindern Programme eingegeben bzw. herausgesaugt worden. Die private Lebenseinstellung der Erzieher sei beeinflusst worden. Eine Erzieherin habe eine Chacra-Reinigung bei einem Kind durchführen müssen. Dabei seien sieben Zonen mit einem gedachten Staubsauger gereinigt worden. Einem Kind sei „besprochenes“ Salz verabreicht worden. Auch seien auf dem Spielplatz des Kindergartengeländes giftige Pflanzen bewusst stehen gelassen worden, damit die Kinder lernten, mit Giftpflanzen umzugehen.“
Die Einrichtung selbst sah sich als „ersten keltischen Kindergarten Deutschlands“. Gegen das Gerichtsurteil, dass mit den Praktiken der Kindestagesstätte das Wohl der Kinder gefährdet sieht, ist Berufung möglich.