(AG WELT) In diesem Punkt sind sich Evangelische und Katholische Kirche einig: Für Tiere wird es keine christliche Trauerfeier geben.
Ein Ratgeber-Buch des hessen-nassauischen Oberkirchenrates Dr. Jens Feld aus dem Westerwald habe die ganze Diskussion ins Rollen gebracht. Der im J.F.SteinkopfVerlag 2011 erschienene und auch im Internet-Shop der Lutherischen Verlagsgesellschaft Kiel bestellbare Titel „Tiere haben eine Seele – Menschen einen Gott“ beschäftigt sich auch mit der Rolle von Religion und Tieren bei der Suche nach Lebenssinn.
In einem Beitrag der „Rhein-Zeitung“ heißt es unter anderem:
„In dem Buch geht es um mehr als nur Fragen der Tierhaltung: Feld vertritt die Meinung, dass Tiere unter bestimmten Umständen christlich bestattet werden sollten. Eine provokante These, die Diskussionen auslösen dürfte.“
Wenn ein Tier eine persönliche Beziehung zu seinem Besitzer aufgebaut habe, stünde einer Trauerfeier auch theologisch betrachtet nichts im Wege, so der Oberkirchenrat. Die Kirche biete keine Antworten auf die Seelennöte. In seinem Buch gibt der Tierfreund Tipps für eine Trauerliturgie. Auf das Vaterunser-Gebet würde er verzichten, weil es vom verstorbenen Tier zu Lebzeiten hätte weder verstanden noch mitgesprochen werden können.
Wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtet, habe die Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Christine Noschka, an die Bistümer Mainz, Limburg und Trier einen Brief geschrieben und darin mitgeteilt, dass „nach biblischem Zeugnis und biblischem Verständnis nur dem Menschen Person-Sein“ zukomme.