Viele Menschen verließen mit ihrem Vieh und ihren Habseligkeiten die belagerte Stadt. Der britische Sender BBC spreche inzwischen von einem „Exodus“. Kaum noch einer traue sich vor das Haus, weil man Angst habe, erschossen oder durch Sprengstoffanschläge umgebracht zu werden. Mehr als 40 Tote soll es bereits gegeben haben.
Der Name der Sekte, die sich auch „Organisation der Anhänger der Lehren des Propheten Mohammed und des Jihad“ nennt, bedeute so viel wie „Westliche Bildung ist ein Sakrileg“. Die Bekämpfung der gewalttätigen Gruppierung durch die Militärs sei deshalb so schwierig, weil keiner so recht wisse, wer dazugehöre. Die Sektenmitglieder würden sich als ganz normale Bürger tarnen.
Die Islamisten, die sich selbst als „nigerianische Taliban“ bezeichnen, hätten erstmals 2004 in einem Trainingslager an der Grenze zum Nachbarland Niger auf sich aufmerksam gemacht. Es wird vermutet, dass die islamische Sekte bereits seit 2002 bestehe. 2009 wurde nach Zusammenstößen und mehreren Hunderten von Toten gegen die Sekte ein Demonstrationsverbot verhängt. Nachdem nigerianische Sicherheitskräfte den Sektenführer Mohammed Yusuf festnahmen und er später tot aufgefunden wurde, reißt die Welle von Gewalt und Terror nicht ab.