von Thomas Schneider
Hier nun der 6. und letzte Teil der Reihe „Der Kampf um die Wahrheit“. – Die Wahrheit ist nach dem Johannesevangelium Gottes Wort, das mit Jesus Christus in unsere Welt gekommen ist. Nur dem, der treu am Wort Gottes festhält, gilt die besondere Verheißung: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh 8,32) Somit sind Gottes Wille, sein Heilsplan, die Tora sowie Erwartung und Hoffnung auf die Zukunft in diese Wahrheit eingeschlossen. Wenn Menschen erkennen, daß Gott in dieser Gesamtheit und ohne Abstriche die Wahrheit ist, wird es sie frei machen. Frei von Sünde, Tod, Teufel und Verdammnis.
Ganz entscheidend dabei ist, daß diese Wahrheit Person geworden ist: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14). – „Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden“ (Joh 1,17). Menschen, denen es daran liegt, diese Erkenntnis in die Welt hineinzutragen, werden andere „Wahrheiten“ ablehnen, auch wenn sie noch so schmackhaft und vielversprechend (wie Satan verstellt als „Engel des Lichts“, 2Kor 11,14) daherkommen.
Die biblische Wahrheit zu verkündigen, wird auch hierzulande gefährlicher. Es wird gegen Christen Sturm gelaufen, die öffentlich das Wort Gottes in seiner Gesamtheit als Wahrheit bekennen. Zumeist kommen Angriffe aus den eigenen Reihen. Ein Gemeindeältester rief mich an und sagte: „Bruder Schneider, ich würde sie gern in unsere Gemeinde einladen, aber viele vertragen die Klarheit Ihrer Botschaft nicht. Viele sind der Auffassung, daß es doch auch andere Wahrheiten geben kann, die wir nicht in der Bibel finden.“
Wir müssen uns entscheiden, auf welche Seite wir uns schlagen. Jeder Mensch lebt in dieser Entscheidungsfreiheit. Aber er muß damit auch klarkommen, daß er einmal begründen muß, warum er sich so und nicht anders entschieden hat. Denn jeder von uns hat einmal für sich selbst Rechenschaft vor Gott abzulegen (Röm 14,12).
Die Wahrheit ist höher als die Meinungen der Menschen, wie weise und gottesfürchtig sie auch sein mögen. Es ist uns in der Heiligen Schrift gesagt, daß vor dem Kommen des Herrn Jesus der Böse in der Macht des Satans mit großer Kraft auftreten und alle verführen wird, die ihm und seinen Lügen glauben; statt die Wahrheit zu lieben, die ihnen Rettung gebracht hätte (2Thess 2,10). Der Teufel war von Anfang an ein Mörder und hat die Wahrheit immer gehaßt, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er lügt, entspricht das seinem ureigensten Wesen. Er ist der Lügner schlechthin und der Vater jeder Lüge“ (Joh 8,44).
Wenn wir durch Jesus Christus die Wahrheit erkannt haben, brauchen wir keine Religion, die von Menschen erdacht ist. Martin Luther hat einmal geschrieben: „Wenn ich mit lauter Stimme und klarer Auslegung alle Teile der Wahrheit Gottes verkündige, außer gerade dem einen kleinen Punkt, den die Welt und der Teufel eben in diesem Augenblick angreifen, dann bezeuge ich Christus überhaupt nicht, wie mutig ich auch Christus bekennen mag. Wo die Schlacht tobt, da wird die Treue des Kämpfers auf die Probe gestellt; und auf allen anderen Schlachtfeldern treu zu sein, ist für den Christen in diesem Augenblick nichts als Flucht und Schande, wenn er an diesem Punkt nachgibt.“ (aus F. Schaeffer, Gott ist keine Illusion, Brockhaus Verlag Wuppertal)
Doch in diesen Kampf für die Wahrheit sollen wir nicht mit dem Schwert losgehen, sondern mit der Waffenrüstung Gottes: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“, steht im Epheserbrief 6,12. Was wird bei dieser Waffenrüstung, die wir ergreifen sollen, als Erstes genannt? „Umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit“ (6,14).
Wir brauchen in unserem Land mehr Verkündiger der Wahrheit des Wortes Gottes, die den Zeitgeist dort angreifen, wo er ganz aktuell Kirche und Gläubige verwirrt, Unruhe stiftet und Menschen dem Teufel geradewegs in die Arme treibt. Ohne die Wahrheit, die von Gott kommt, können wir in dieser Welt nicht bestehen!
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