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Wann ist ein Christ ein Christ?

Foto: AG WELT

von Thomas Schneider

Es gibt Menschen, die meinen, daß sie Christen sind, wenn sie Kirchensteuer zahlen, ab und an in eine Kirche gehen oder sich ein Kreuz um den Hals hängen. Der Evangelist Billy Graham soll einmal gesagt haben: „Going to church doesn’t make you a Christian any more than going to a garage makes you an automobile.“ Übersetzt: „Der Besuch einer Kirche macht dich genauso wenig zu einem Christen wie der Besuch einer Autogarage dich zu einem Auto macht.

Äußere religiöse Handlungen wie Kirchenbesuch, Mitgliedschaft in einer kirchlichen Organisation oder christliche Tradition machen niemanden zum Christen. – Was aber dann?

Ein Christ ist, wer von neuem geboren ist. Jesus sagt zu Nikodemus: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ (Johannes 3,3) Das heißt: Ein Mensch wird nicht durch Geburt, Taufe, Kirchenzugehörigkeit oder gute Werke ein Christ, sondern allein durch die geistliche Neugeburt – das Werk des Heiligen Geistes in seinem Herzen.

Ein Christ ist, wer an Jesus Christus als Herrn und Retter glaubt. „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben…(Johannes 1,12) Und: „Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, daß Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.“ (Römer 10,9) Das bedeutet: Christsein beginnt dort, wo ein Mensch persönlich Jesus Christus vertraut – als den, der für seine Sünden am Kreuz gestorben und auferstanden ist.

Ein Christ lebt in einer Beziehung zu Christus. „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5) Ein echter Christ lebt in Gemeinschaft mit Christus. Sein Glaube zeigt sich in einem veränderten Leben, in Gehorsam und Liebe – durch Gunst und Güte des lebendigen Gottes.

Ein Christ ist durch Gnade gerettet, nicht durch Werke. „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.(Epheser 2,8-9) Das Entscheidende ist also nicht menschliche Leistung, sondern das Empfangen der göttlichen Gnade im Glauben.

Ein Christ bringt Frucht, die seinem neuen Leben entspricht. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ (Matthäus 7,16a) Echte Nachfolge zeigt sich in Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung – den Früchten des Geistes (Galater 5,22-23). Diese sind nicht die Bedingung, sondern die Folge der Erlösung.

Ein Christ ist, der wegen seines Glaubens an Jesus Christus Leid tragen und dennoch Gott loben und einstimmen kann in die Worte: „freut euch, daß ihr mit Christus leidet, damit ihr auch durch die Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt“ (1.Petrus 4,13) – und wenn die Erkenntnis tief im Herzen verwurzelt ist: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?“ (Römer 8,35)

Kurz gesagt: Ein Christ ist nicht einfach jemand, der an Gott glaubt oder Kirchenmitglied ist, sondern ein Mensch, der durch den Glauben an Jesus Christus von NEUEM geboren wurde und in Christus lebt. Er weiß, daß er durch die Gnade Gottes errettet ist. Er bringt gute Frucht und kann für Christus Leid tragen. So darf sich jeder Christ fragen, ob er ein Christ nach dem Wort Gottes ist.

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