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Alternativen zum Kopfschütteln

Zu lange den Kopf geschüttelt? 😉 Foto: AG WELT

von Thomas Schneider

In allen Zeiten erlebten die Menschen (auch bibeltreue Christen!) vieles, was Kopfschütteln bei ihnen auslöste. Hat sich daran bis heute etwas geändert? Natürlich nicht! Moralischer Verfall, Glaubensabfall, Gleichgültigkeit gegenüber Gottes Wort sind Markenzeichen eines sündigen Menschen in einer gefallenen Welt.

Die Sitte des Kopfschüttelns ist ein uralter Ausdruck für Spott und Schadenfreude. Im Psalm 22,8 heißt es: „Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: »Er klage es dem HERRN, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.«“ David beschreibt eine Situation völliger Verlassenheit, sowohl von Menschen als auch – so scheint es – von Gott. David wird verspottet, ausgelacht, abgelehnt. Die Gegner sehen seine Schwachheit und verspotten gerade seinen Glauben nach dem Motto: „Der soll doch sehen, ob Gott ihm hilft!“

Menschen schüttelten den Kopf über Jesus, der sterbend am Kreuz hing: „Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe … hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist…“ (Matthäus 27,39) Kopfschütteln als Zeichen des Spottes, der Ablehnung und des Unverständnisses. Die Erwartung der Menschen, Jesus würde einen Gottesstaat auf Erden errichten und alle Feinde Gottes vernichten, wurde nicht erfüllt. Gottes Plan ist nicht der Menschen Plan.

Kopfschütteln verändert gar nichts, es ist sogar Ausdruck von Bitterkeit und Resignation. Wer verbittert ist und resigniert, geht auf Distanz zur Wirklichkeit und verpaßt die große Chance, nach Alternativen zum Kopfschütteln zu suchen. Denn die – gibt es wirklich.

Beten statt Kopfschütteln

„So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen…“ (1. Timotheus 2,1) Dieses Gotteswort stellt Fragen: Danken wir Gott an jedem neuen Tag für all das Gute, das ER täglich an uns, an unseren Kindern und an allen Menschen wirkt? Bitten wir Gott, ER möge unserer Regierung Seinen Geist schenken, damit sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, alle Lügen offenbar und Verbrechen gegen die Menschlichkeit geahndet werden? Liegen wir mit unserer Fürbitte Gott in den Ohren: Heilung und Durchhilfe für Kranke; Beistand für Notleidende, Verfolgte und Kriegsgefährdete; Schutz und Weisheit für gefährdete Ehen und Hilfe in katastrophalen Familienverhältnissen – und vieles mehr? – Statt über Zustände zu jammern, ruft Gott uns auf, in die Fürbitte zu gehen.

Gott ermahnt durch Jakobus „Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet“ (Jakobus 4,2). Und Jesus selbst ermutigt zum Beten: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“ (Matthäus 7,7-8)

Zeugnis geben statt verhöhnen

Im 1. Petrusbrief 3,15 heißt es: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.“ Sind wir bereit, als bekennende Christen Verantwortung „gegenüber jedermann“ zu übernehmen, oder lassen wir das andere machen, weil wir uns in dieser verkommenen Welt die Hände schmutzig machen könnten? Haben es die Frommen nicht nötig, weil „der HERR doch alles macht“? Wo bleibt unser Mut, den Gottlosen zu sagen, wo sie gegen Gottes Gebote handeln und wer ihnen helfen kann, den rechten Weg zu finden? Wo bleibt unser Mut, den Angstgeplagten zu sagen, daß sie nur verpflichtet sind das zu tun, was vor Gott recht ist? Wer in Liebe und Wahrheit redet – wie es Jesus Christus vorgelebt hat – kann Licht ins Dunkel bringen. Gott braucht Lichtträger und keine Tranfunseln.

Dienen statt resignieren

Der Apostel Paulus schreibt im Brief an die christliche Gemeinde in Rom (12,21): „Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Das Böse zieht überall durch, angefangen von Unzucht im Sexualleben bis hin zu Lüge, Betrug und Korruption in höchsten Regierungskreisen. „Und dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: Wenn jemand redet, rede er’s als Gottes Wort; wenn jemand dient, tue er’s aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (1. Petrus 4,10-11)

Hoffnung schenken statt Hohn und Spott

Als Jesus das Elend und die Verirrung der Menschen sah, schüttelte er nicht einfach mit dem Kopf und ging seines Weges oder machte ihnen gar den Vorwurf, ihre Lebenssituation sei selbstgemachtes Elend. Jesus kam um zu suchen und zu retten, was verloren ist. „Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.“ (Matthäus 9,36) Was ist zu tun? Mitleid statt Verachtung.

Selbst wenn wir uns manchmal dazu hinreißen lassen den Kopf zu schütteln, dürfen wir wissen: Gott handelt nie kopflos und verliert niemals die Kontrolle, weder über den einzelnen Menschen (den Gott die Freiheit zur Entscheidung geschenkt hat) noch über alles Verbrecherische in unserem Land und darüber hinaus. Denn ER ist von Ewigkeit zu Ewigkeit der HERR der Geschichte. Was ist die Handlungshilfe? Hoffnung schenken statt Spott und Hohn.

So dürfen wir im festen Vertrauen auf Jesus Christus: Beten statt Kopfschütteln, Zeugnis geben statt verhöhnen, Dienen statt resignieren und Hoffnung schenken statt Hohn und Spott. Das sind echte Alternativen zum Kopfschütteln. Dazu schenke der HERR aller Herren die nötige Kraft, Klugkeit und Ausdauer. – Denn es liegen schwere Zeiten vor uns.

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