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Campus für Christus (Schweiz) auf Abwegen?

Alexander Seibel, Foto: AG WELT

von Alexander Seibel

Liebe Geschwister, länger habe ich gezögert, ob ich mich melden soll. Doch es fällt mir schwer zu schweigen, wenn ich eine Entwicklung sehe, die meiner Meinung nach Gläubige medial umfunktioniert.

In dem Kursheft „Gottes Stimme hören – für sich und andere“ von Campus für Christus (Schweiz) heißt es u.a.: „Kanäle von Gottes Offenbarung: Eindrücke, ‚Bauchgefühl‘, sanfte Visionen und Bilder, Visionen und Trancen, Träume, Offenbarung durch Engel, hörbare Stimme, die Heilige Schrift und Menschen.“

Das aber dürfte nicht zufällig an die heute um sich greifenden Esoterik-Kurse erinnern.

Man vergleiche dazu folgende Anleitung unter der Überschrift „Die Ausbildung der Medien“:
„Der Auszubildende ‚beginnt mit einem kurzen Gebet, hält eine Lesung aus der Heiligen Schrift
und denkt über das Gelesene nach. Darauf hält er seine Hand mit einem Bleistift auf ein vor ihm
liegendes Blatt Schreibpapier und verhält sich abwartend ohne irgendwelche geistige Spannung.“
[Johannes Greber, Der Verkehr mit der Geisterwelt (Zürich: A. Brunner Verlag, 1932), S. 133]. Das genügt, um Botschaften aus der anderen (Geister)-Welt zu empfangen.

Das aber ist das Gegenteil von Wachsamkeit, zu der uns das Neue Testament und unser HERR Jesus – gerade im Zusammenhang mit der Endzeit – so ausdrücklich und häufig ermahnt.

Das Kursheft von Campus für Christus betont zwar, dass alle aus der jenseitigen Welt stammenden Eindrücke biblisch geprüft werden sollten, dabei solle aber die Bibel nicht die Stelle eines Gottes einnehmen, der allein durch die Heilige Schrift spricht (aus TOPIC, Juni 2025, S. 2).

Der messianische Jude Meno Kalisher fragte: „Willst du die Stimme Gottes hören? Nimm die Bibel, schlage sie auf und lies sie dir laut vor. Deutlicher kannst du das Reden Gottes nicht vernehmen.“

Es steht mir nicht zu, die Motive der Verantwortlichen zu richten. Der HERR allein kennt die Herzen und sicherlich meinen die Herausgeber mit dieser Schrift, dass sie eine Bereicherung für die christliche Gemeinde ist.

Doch wer heute nicht alles prüft, wie uns ja der Thessalonicherbrief ausdrücklich befiehlt, darf sich nicht wundern, wenn er in diesen Tagen zunehmender Verführung, Lehren der Dämonen (1. Timotheus 4,1) und kräftigen Irrtümern (2. Thessalonicher 2,11), sich einem fremden Geist öffnet (2. Korinther 11,4). Auch beginnt ja bekanntlich das Gericht am Hause Gottes (1. Petrus 4,17).

Abschließend in diesem Zusammenhang ein deutliches Luther-Zitat: „Diejenigen, welche Offenbarungen und Träume im Munde führen und suchen, sind Gottesverächter, da sie mit seinem Wort nicht zufrieden sind“ (Tischreden 5, 6211, Fausel Bd II, 5. 195).

Unsere Aufgabe ist es, für Campus für Christus Schweiz zu beten!

Dem treuen HERRN befohlen!

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