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Was hat der Film „Das neue Evangelium“ mit Jesus Christus zu tun?

Screenshot arte.tv

von Thomas Schneider

Ausgangspunkt für den Film „Das neue Evangelium“ war für den Schweizer Regisseur Milo Rau die Frage: Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Seine Antwort: Jesus würde Flüchtlingen Recht verschaffen. Nicht etwa die Gotteskindschaft durch Buße und Vergebung, sondern Rechtschaffenheit durch Revolution. Nicht etwa Freiheit in Christus, sondern Freiheit durch Kampf gegen das kapitalistische System.

Bereits am Anfang des Films steht Rau mit Yvan Sagnet, dem Hauptdarsteller im Film, auf einer hohen Mauer und zeigt ihm das italienische Murgia-Plateau mit den Worten „Das ist Golgota“. Er erklärt ihm, dass dort schon Mel Gibson und Pier Paolo Pasolini die Szenen mit der Kreuzigung Jesu gedreht hätten. Und deshalb wolle er es ihnen gleich tun.

Im Film geht es um Ausbeuter und mafiöse Strukturen, um Streikaufrufer und Kämpfer für irdische Gerechtigkeit, um Flüchtlingslager und unmenschliche Lebensumstände. Zwischendurch immer wieder nachgespielte biblische Szenen mit einem schwarzen Jesus, Zitate von Jesus und Ausschnitte aus einem alten, in schwarz-weiß gedrehten Jesus-Film.

Die meisten Darsteller in Rau’s Film sind Muslime, denen es wohl während der Dreharbeiten kaum in den Sinn gekommen sein dürfte, im dargestellten Aufrührer, Rebell und Avantgardisten den Heiland der Welt und den Retter vor der Hölle zu suchen.

Wer sich als gläubiger Christ das angetan hat, den auf ARTE TV ausgestrahlten Film „Das neue Evangelium“ anzuschauen, wird zu einer ähnlichen Bewertung gekommen sein: Ein skandalöser Missbrauch des biblischen Evangeliums.

Der Film „Das neue Evangelium“ sollte das Gütesiegel „Gotteslästerung“ erhalten. Mich würde es nicht wundern, wenn auch Kirchen in ihrem sozial-revolutionären Kampf einen Beitrag zur Förderung dieses humanistischen Szenarios geleistet hätten. Die Versklavung des Menschen durch die Sünde, wie sie der wahre Jesus immer wieder mahnend anspricht, scheint für den Filmemacher kein Thema zu sein.

Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Meine Antwort: Nichts anderes, als vor 2000 Jahren. Denn, so sagt Jesus: „Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.“ (Matthäus 24,35) Und auch das sagt Jesus: „Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.“ (Matthäuse 5,18).

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