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Satansanbetung im Fußballstadion

Klaus Hildenbrand, Vorstand Deutsche Gemeinde-Mission e.V. Foto: privat

von Klaus Hildenbrand

Meine Frau und ich wollten uns am Samstagabend (29. März) ganz entspannt eine Fußballübertragung im Fernsehen anschauen, als wir dann nichtsahnend per Live-Schalte einer Satansanbetung beigewohnt haben. Dieses Fußballspiel wurde live im Free TV bundesweit und europaweit übertragen.

Im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg konnte man 10 Minuten vor Anpfiff des Zweitligaspiels zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Fortuna Düsseldorf eine Choreografie erleben, die es in dieser okkulten Deutlichkeit in Deutschland noch nie gegeben hat. Die Ultras der berüchtigten Westkurve haben in Zusammenarbeit mit dem Verein aus Tausenden von Menschen ein umgedrehtes Pentagramm dargestellt, das fester Bestandteil von Satansmessen ist. Das Pentagramm soll den Kopf des Teufels zeigen, zwei Hörner nach oben und einen Ziegenbart nach unten. Aus dem Pentagramm stieg dann langsam eine Teufelsfigur nach oben, ca. 30 m breit und 20 m hoch. Darunter wurde ein etwa 50 m langes Spruchband in lateinischer Sprache ausgerollt. Darauf war zu lesen: „Exaudi nos, Lucifer, et surge ex Abysso. Sume animas Nostras.“ Auf Deutsch: „Erhöre uns, Luzifer, und erhebe dich aus dem Abgrund. Nimm unsere Seelen!“ – Ein darauf folgendes weiteres, genauso großes, Spruchband enthielt die Worte: „Ad Lucem nos trahe. Orbem Mundi regna. Surge ex Flammis et appare.“ Übersetzt: „Führe uns zum Licht. Herrsche über die Welt. Erhebe dich aus den Flammen und erscheine.“

Es handelt sich dabei um rituelle Formulierungen, die bei Satansmessen in solcher oder ähnlicher Form gern verwendet werden. Zigtausende Fußballfans im Stadion und Hunderttausende vor den Bildschirmen erlebten unvermittelt die Anbetung des Teufels, die allermeisten wahrscheinlich ohne sich dessen bewusst zu sein. Sowohl von den Spielern als auch von den Fans war wohl kaum jemand in der Lage, die lateinischen Anbetungsformeln zu übersetzen. Die ARD-Tochteranstalt SWR berichtete am nächsten Tag begeistert – und ohne jede kritische Zwischenfrage – von der Choreografie und befragte dazu auch etliche Zuschauer beim Verlassen der Arena. Alle Befragten – die zumindest im Fernsehen gezeigt wurden – waren hellauf begeistert von der teuflischen Choreografie.

Als Christ denkt man vielleicht: Hätten die doch mal einen Pfarrer nach dessen Meinung gefragt. Dann wäre den Verantwortlichen möglicherweise mal ein anderes Licht aufgegangen als das beschworene von Luzifer. Und tatsächlich! In der nächsten Woche lese ich in der Lokalzeitung „Rheinpfalz“, dass die Meinung eines Pfarrers eingeholt wurde. Pfarrer Ralf Neuschwander, Beauftragter der Pfälzischen Landeskirche für Kirche und Sport, ist der Meinung, dass diese Choreografie grandios und einfach sensationell war. Nur für ängstliche Gemüter war es vielleicht ein bisschen heftig, meint der Theologe.

Als Pfälzer, der seine Heimat liebt, kann ich die Identifikation der pfälzischen Fußballfreunde mit dem 1. FCK durchaus nachvollziehen. Wer, wie ich, die großen Zeiten dieses Traditionsvereins miterlebt hat (4 x Deutscher Meister, 2 x DFB-Pokalsieger), der kennt diesen tiefen Wunsch, dass dieser Verein, nach langer Abstinenz, die Pfalz wieder in der 1. Bundesliga vertreten soll. So erinnere ich mich natürlich gern daran, als ich 1998 als Zuschauer im Stadion dabei sein konnte, als Kaiserslautern als Aufsteiger sensationell deutscher Meister geworden ist.

Doch kann ich jetzt noch als Christ guten Gewissens ins Fritz-Walter-Stadion gehen, wenn ich ernsthaft damit rechnen muss, mitten in eine Satansanbetung hinein zu geraten? Meine Antwort lautet ganz klar Nein! Nie und nimmer bin ich bereit, freiwillig dabei zu sein, wenn ich ungefragt mit hinein genommen werde, dem Teufel meine Seele zu verschreiben. Bei aller Verbundenheit mit dem Fußball, ich spiele heute noch im Seniorenalter aktiv, und bei aller Liebe zu meiner pfälzischen Heimat, das geht entschieden zu weit. Ohne mich!

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HIER der Link zur Deutschen Gemeinde-Mission

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