von Thomas Schneider
Eine fraktionsübergreifende Abgeordneten-Gruppe von SPD, Grünen und der Linken hat im Deutschen Bundestag einen Antrag eingebracht, wie es heißt „auf die Neuregelung des Paragrafen 218 zur gesetzlichen Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen“.
So könnte man es fast als schizophren bezeichnen, wenn die 1989 in Hattingen geborene SPD-Parlamentarierin und Juristin Carmen Wegge am 14. November gegenüber dem Deutschlandfunk vollmundig bekundete, dass Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche nicht mehr strafbar sein sollen, die Kosten der Abtreibung von den Krankenkassen zu übernehmen sind, der Schutz des ungeborenen Lebens aber weiterhin an erster Stelle stehe.
Und urplötzlich kommt Merz mit seiner Partei – bei der das „C“ längst auf dem Scheiterhaufen des Zeitgeistes verglüht ist – und mosert gegen den menschenfeindlichen rot-grünen Vorstoß, wo Merz doch als Frontmann seiner Partei selbst einen nicht unerheblichen Beitrag dazu geleistet hat, die stetig steigende Zahl der Ermordnung von Millionen Kindern im Mutterleib auch fernerhin zu dulden.
Im Grundsatzprogramm der „C“DU heißt es: „Mit der hohen Zahl an Abtreibungen finden wir uns nicht ab.“ Eine solche Schreibe auf Glanzpapier ist nichts anderes als Heuchelei. Was hat denn die CDU in den letzten Jahrzehnten getan, um diesem Elend der blutigen Menschenentsorgung Einhalt zu gebieten? Nichts! Nur leere Worthülsen wie: „Um es Frauen und Männern in Konfliktsituationen zu erleichtern, sich für das Leben zu entscheiden, setzen wir uns für gute Hilfsangebote, Prävention und ein entsprechendes gesellschaftliches Klima ein.“ Nichtnutziges Papier, dessen Annahme wohl selbst jeder funktionierende Ofen verweigern würde. – Und ich schäme mich dafür, Mitglied einer solchen Partei gewesen zu sein.
Seit 1976 sind – und das sind nur die offiziellen Zahlen! – mehr als 6 Millionen Kinder im Mutterleib ermordet worden. Rechnet man pauschal den Nachwuchs der Kinder, die das Licht der Welt nicht schauen durften hinzu, fehlen Deutschland mehr als 10 Millionen Menschen! Jetzt holt diese „C“DU Millionen Menschen ins Land, weil sie gegen den himmelschreienden Abtreibungsprozess nichts unternommen hat.
Der Kampf für die Abschaffung des § 2018 StGB wird allein schon deshalb von Erfolg gekrönt sein, weil die „C“DU absolut kein Interesse daran hat, auch nur irgendetwas Greifbares für die Sicherheit ungeborener Kinder zu tun. Wohl deshalb, weil sie sich gegen Rot-Grün stemmen und sich letztlich der Gefahr aussetzen würde, sich selber abzuschaffen.
Aber der Kurs der Partei ohne C ist noch viel schlimmer: Sie leistet durch Nichtstun für das von Gott gewollte Leben einer Ideologie Vorschub, deren Verfechter in den höchsten Gremien von Foren und Organisationen – insbesondere über Politik und Wirtschaft – ihren Einfluss geltend machen. Nicht zuletzt sind es jene, die menschenverachtenden Ideen wie dem Transhumamismus, dem Posthumanismus und der Eugenik wohlgesonnen sind.