von Thomas Schneider
(AG WELT) Das Gemeinschaftswerk Berlin-Brandenburg zeigt in einer bereits am 27. Mai dieses Jahres veröffentlichten Stellungnahme ganz offen, wie es zur Demokratie steht – also zur Teilhabe aller Bürger an der politischen Willensbildung.
Unter der Überschrift „Unsere politische Verantwortung als Christen und die AfD – eine notwendige Abgrenzung“ unterstellt das Gemeinschaftswerk in ihrer sog. „Orientierungshilfe“ einer demokratisch legitimierten und auch von vielen Christen gewählten Partei unter anderem „Rassismus“.
Ohne fundierten Sachbezug folgt der Gesamtvorstand eines „christlichen“ Werkes blindlings dem medialen Mainstream und dem Marschbefehl der Evangelischen und Katholischen Kirche. Das Bekenntnis im Papier „Wir informieren uns in politischen Fragen durch die öffentlich-rechtlichen Medien und seriöse Tageszeitungen“ spricht Bände voller Unwissenheit, Ignoranz und Dummheit.
Man spricht zwar ganz fromm von Jesus-Nachfolge, folgt aber teuflischen Verführungen von Parteien, die die bestialische Ermordung von Kindern im Mutterleib weiter vorantreiben, bereits Kinder auf Krieg vorbereiten, der biblisch fundierten Familie aus Vater, Mutter und Kindern den Kampf ansagen, der Erfindung von Geschlechtern den roten Teppich ausrollen, den Göttern Gesundheit und Klima huldigen, die von Gott geschaffenen Nationen zerstören, und und und…
Es klingt wie ein Witz, wenn es da heißt: „Es soll nicht um eine konkrete Wahlempfehlung für die anstehenden Wahlen gehen, wohl aber um eine klare Empfehlung, seine Stimme nicht der AfD zu geben und diese Partei auch nicht auf andere Weise zu unterstützen.“ Glauben die verwirrten Köpfe dieses Werkes wirklich, dass sie Christen für dumm verkaufen können, die sich eben nicht vom Mainstream und von „Kirchen“ des Zeitgeistes verführen lassen?
Noch witziger ist ein für die „Orientierungshilfe“ gewähltes Zitat von Reinhold Niebuhr: „Des Menschen Sinn für Gerechtigkeit macht Demokratie möglich, seine Neigung zur Ungerechtigkeit aber macht Demokratie notwendig.“ Abgesehen davon, dass Pfarrer Niebuhr ein Vertreter sozialistischer Ideale war und die Lehre vertrat, dass der Mensch dazu verdammt sei, sich seinen Lebenssinn selbst zu kreieren, hat er wohl besser verstanden, was Demokratie in Wirklichkeit ist. – Und weil Vertreter der etablierten Parteien zu Ungerechtigkeit, Korruption und Willkür neigen und in rasanter Geschwindigkeit unser Land dem Verfall preisgeben, bedarf es einer starken und stabilen Demokratie!
Positiv erwähnt wurde die Stellungnahme des berlin-brandenburger Gemeinschaftswerkes vor wenigen Tagen, anlässlich einer Mitgliederversammlung des pietistischen Dachverbandes, vom Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Steffen Kern. Im Kampf gegen eine Partei, die sich mehr für christliche Werte engagiert als eine Partei, die das „C“ im Namen trägt, sind sich die führenden Kräfte in den einst bibeltreuen Zusammenschlüssen wohl einig.