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Bischof Stäblein – bußfertig oder heuchlerisch?

Screenshot ekbo.de

von Thomas Schneider

Der Berliner Bischof Christian Stäblein war in der „Corona“-Zeit einer der führenden Kämpfer gegen Menschen, die sich gegen die Impfung gewehrt haben.

Noch im Januar 2022 zitiert die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) den Bischof mit den Worten: „Wer sich, obwohl er oder sie es könnte, nicht impfen lässt, schließt andere aus.“

Über die sozialen Medien und die Wochenzeitung „Die Kirche“, schreibt die EKBO, ließ Stäblein posaunen: „Ich bitte Sie: Lassen Sie sich impfen. Um ihrer Nächsten willen. Um der Kinder willen. Um unserer Gesellschaft willen. Um Ihrer selbst willen. Aus Verantwortung, Solidarität und Nächstenliebe. Ich bitte Sie, wenn Sie noch nicht geimpft sind: Lassen Sie sich impfen.“

Stäblein selbst sei, so heißt es in einer EKBO-Pressemitteilung vom 25. November 2021 „doppelt und baldmöglichst auch dreifach geimpft“. Einige Monate später, im April 2022, gibt die EKBO bekannt: „Berliner Bischof Stäblein an Corona erkrankt.“

Rigoros setzte Stäblein die vom Staat erlassenen „Corona“-Maßnahmen und -Beschränkungen durch: Kirchen blieben geschlossen, Gottesdienste wurden abgesagt, die Gemeinschaft der Gläubigen zur Ehre Gottes untersagt.

Nun stellt sich dieser Bischof hin – wie die Evangelische Nachrichtenagentur idea am 11. September berichtet – und entschuldigt sich bei Ungeimpften für die Ausgrenzung während der Corona-Jahre. Seiner Ansicht nach hätte es mehr „christliche Weite geben sollen“. Was er konkret damit meint, sagt er nicht. Er sagt nur, dass „in der Tat mancher Satz der Ausgrenzung zu beklagen“ sei, für den er sich entschuldigen möchte.

Wie bitte? Ein Bischof schürt Angst und Panik, attackiert medial über Jahre Menschen, treibt sie zum Spritzen, macht sich damit mitschuldig am Leid insbesondere von Kindern und von alten und im Sterben liegenden Menschen in Pflegeheimen und Kliniken, die von ihren Angehörigen nicht besucht werden durften und stellt sich einfach hin und meint, er müsse sich „für manchen Satz der Ausgrenzung“ entschuldigen?

Ist dieser Mann bußfertig oder heuchlerisch, oder bekommt er vielleicht kalte Füße, falls sich in Deutschland der politische Wind doch noch einmal drehen sollte? Denn dann stünden ohnehin alle Kirchenoberen, die sich dem Unrecht in der „Corona“-Zeit gebeugt und zu dessen Durchsetzung mitgewirkt haben, vor einem weltlichen Gericht. – Das Gericht Gottes wartet ohnehin auf sie.

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