AG Welt e.V.

Eine Kirche, vom Hass beseelt?

Screenshot ekbo.de

von Thomas Schneider

Zur 8. Tagung der V. Landessynode fasste die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am vergangenen Sonnabend in Görlitz einen Beschluss mit dem Titel „Für Demokratie entschlossen einstehen und Dialog fördern“. Darin heißt es u.a.:

Die Landessynode hält angesichts der erkennbaren weiteren Radikalisierung der AfD, die in ihrer Gesamtheit immer stärker menschenfeindliche Ziele verfolgt, die Mitgliedschaft oder tätige Unterstützung dieser Partei, wie bei der Wahrnehmung eines Mandats für unvereinbar mit dem Bekenntnis zu Wort und Sakrament und der Ausrichtung des Lebens auf Jesus Christus. Das bedeutet eine Unvereinbarkeit mit Ämtern und Aufgaben, beispielsweise dem Ältestenamt sowie den Ämtern im Verkündigungsdienst in unserer Landeskirche.

Drucksache 09.1.1 B Beschluss

In diesem Dokument heißt es abschließend: „Von der Landessynode am 20. April 2024 einmütig beschlossen.“ Den Antrag zur Beschlussvorlage hatte der Ältestenrat der Synode eingebracht.

Die Gesamtvertretung der EKBO begründete ihre Entscheidung damit, dass die AfD „immer stärker menschenfeindliche Ziele verfolgt“ und diese „unvereinbar mit dem Bekenntnis zu Wort und Sakrament und der Ausrichtung des Lebens auf Jesus Christus“ sei.

Es ist davon auszugehen, dass die Synodalen nicht nur nicht wissen, was „Demokratie“ und „Dialog“ im Grundsatz bedeuten, sondern dass sie auch nicht wissen, was im Programm der AfD steht, sonst wäre der Antrag für einen solchen Beschluss abgelehnt worden. Es sei denn, alle Synodalen wären Sympathisanten oder aktive Unterstützer von Parteien und Nichtregierungsorganisationen, die beispielsweise die Abtreibung ungeborenen Lebens, die Beteiligung Deutschlands an Kriegen, die bewusste Zerstörung der Wirtschaft oder auch eine weitere Islamisierung Deutschlands vorantreiben und fördern. – Ein weiterer Grund für das vermeintliche Finden von „menschenfeindlichen Zielen“ im AfD-Programm könnten aber auch Unwissenheit oder pure Dummheit sein. Doch es wäre unfassbar, träfe dies auf das gesamte Leitungsgremium der EKBO zu.

Ist die Führungselite der EKBO vom Hass gegen Andersdenkende beseelt? Vom Geist Gottes jedenfalls nicht! Sonst hätte sie nicht einen so menschenfeindlichen Beschluss gefasst. Sie schließt alle Christen aus Ämtern aus und lässt sie nicht mehr am Gemeindeleben aktiv teilnehmen, wenn diese in gesellschaftspolitischen Fragen eine andere Meinung vertreten, als es der „geistlichen Obrigkeit“ und der weltlichen Obrigkeit genehm ist. Soches Handeln ist kennzeichnend für eine Diktatur, heraufbeschworen von einer „Kirche“. Hatten wir das in Deutschland nicht schon?

Bereits die ersten Sätze in diesem „Kirchen“-Beschluss dürften bei Menschen, die in Christus wiedergeboren sind, Tränen der Erschütterung fließen lassen:

Als Christenmenschen erkennen wir im anderen Gottes Ebenbild – unabhängig vom jeweiligen Glauben sind wir alle Gottes Kinder. Darauf gründet unsere Motivation, die Würde jedes Menschen mit aller Kraft zu schützen, egal welcher Herkunft, welcher Nationalität, welcher Religion, welcher geschlechtlichen Identität. Das ist der Anspruch, der uns mit vielen verbindet und der nicht bloßer Appell sein darf.

Drucksache 09.1.1 B Beschluss

Da die Synodalen der EKBO scheinbar nicht wissen, wer „Gottes Kinder“ sind, sollten sie dringend die Bibel aufschlagen und nachlesen: „Denn diejenigen, die von Gottes Geist gelenkt werden, sind Kinder Gottes.“ (Römer 8,14) – Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes, aber es sind nicht alle Menschen „unabhängig vom jeweiligen Glauben“ Kinder Gottes. Also weder Muslime, noch Buddhisten oder Esoteriker, noch Menschen, die den Wahrheitsanspruch der Bibel bekämpfen sind Kinder Gottes, sondern nur Menschen, die Jesus Christus als Gott, Heiland und Retter angenommen haben.

Den Synodalen der EKBO sei auch ins Stammbuch geschrieben: Die von ihnen gepriesene „Würde jedes Menschen“ beginnt bereits mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle; die Würde des Menschen gilt zu allererst dem ungeborenen Kind im Mutterleib.

Die Vorwürfe dieser „Kirche“ gegen die AfD bleiben diffus und solange sie nicht konkret und belegkräftig benennen kann, wo sie „menschenfeindliche Ziele“ bei der AfD verortet, bleibt das Handeln dieser „Kirche“ unglaubwürdig.

Die mobile Version verlassen