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Gnadauer Verband: „Hoffnungsbewegung“?

Bildschirmfoto Präses-Bericht Gnadau

von Thomas Schneider

Im aktuellen Präses-Bericht des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (im folgenden EGG genannt) heißt es: „Der Gnadauer Verband versteht sich als Hoffnungsbewegung im Raum der Kirchen.“ Aber auch: „Wir sind keine Kirche“. Dann aber wird (u.a. im Abschnitt „Sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche – was nun?“) „unsere Kirche“ geschrieben. Somit sieht sich der EGG weiter als „Bewegung“ unter dem Dach der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Damit duldet der EGG die Verlautbarungen der EKD; geistlicher Mahner in der geistlichen Wüstenei zu sein, ist längst Geschichte. Wenn überhaupt, so ist nur noch sehr verhaltene, sanfte Kritik an Verfehlungen und Verirrungen der EKD zu vernehmen. Der Bericht des Präses Steffen Kern bezeugt das sehr deutlich. So ist beispielsweise zur „Debatte um §218. Gesinnungswandel in der EKD?“ kein Wort davon zu lesen, dass es sich bei Abtreibung um die Ermordnung ungeborener Kinder handelt, die gegen Gottes Gebote verstößt.

Will man etwa so „als Hoffnungsbewegung … diakonisch, missionarisch und gemeinschaftsstiftend innovativ in Kirche und Gesellschaft“ hineinwirken? Wichtig aber scheinen dem EGG „Kooperationen in ökumenischer Weite … und in missionarischen Kontexten“ zu sein. „Wir leben“, steht im Bericht, „im Gnadauer Raum eine Gleichzeitigkeit verschiedener Grade kirchlicher Verbundenheit und institutioneller Eigenständigkeit. Die Zugehörigkeit zur Kirche besteht immer. Sie wird jedoch in unterschiedlichen, zunehmend pluralen Strukturen gelebt.“ Also weder Fisch noch Fleisch.

Der Präsesbericht diskutiert in sich die Stellung von Taufe und Kirchenmitgliedschaft und stellt – wie im Kirchenmitgliedschaftsrecht der EKD geregelt – erst einmal fest: „Die Taufe begründet die Kirchenmitgliedschaft“. Weil aber „zwischen Zugehörigkeit zur Kirche Jesu Christi, also Gliedschaft am Leib Christi, und institutioneller Mitgliedschaft“ zu unterscheiden sei, sucht der EGG nach Kompromisslösungen und sieht in einer „formal klar definierten Mitgliedschaft in einem zum Gnadauer Verband gehörigen Werk bzw. Gemeinschaftsverband“ ein Angebot für diejenigen, die ihre Mitgliedschaft in der Institution Kirche (EKD) beendet haben bzw. beenden. Eine solche Option würde dem irrigen und biblisch verfehlten Kirchenrecht „Die Taufe begründet die Kirchenmitgliedschaft“ nach dem Munde reden. Das wäre dann so, als würde jemand aus einer Partei austreten und die Aufnahmeerklärung einer anderen Partei unterschreiben. Der EGG sei nach eigenen Angaben „noch auf einer Spurensuche“ und beschreite diesen Weg „nach vorne und nicht zurück“. Würde der EGG den biblischen Weg gehen, müsste er erst gar nicht Zeit für solche absonderlichen Gedanken verschwenden.

Im Bericht wird lobend erwähnt, dass Gnadauer auf sogenannten „Demonstrationen gegen Rechtsextremismus“ und in Sozialen Medien „Gesicht gezeigt“ haben. Auch hier zeigt sich der feste Schulterschluss mit der EKD-Führung. Kern scheint nicht zu wissen – oder will er es nicht wissen? -, dass auch er der großen Lügenkampagne der Nichtregierungsorganisation Correctiv samt angeschlossener regierungstreuer Medien zu den „Ereignissen von Potsdam“ auf den Leim gegangen ist. Und es klingt dann wie ein Witz, wenn der Präses schreibt: „…als Werke und Verbände werden wir uns nicht parteipolitisch positionieren, als Dachverband auch nicht.“ Ist der Präses auf seinem linken Auge blind?

Wenn sich im Bericht zur Aufgabe bekannt wird, „menschenverachtende Ideologien zu identifizieren, sie zu erkennen und zu benennen“, dann fragt sich der besorgte Mensch, warum das der EGG nicht längst schon getan hat. Die Institution, unter deren Dach er sich doch angesiedelt sieht, schreit regelrecht nach einer Erlösung von „menschenverachtenden Ideologien“, ob von der „Corona-Religion“ mit Sprüchen wie „Impfen ist Nächstenliebe“, der „Klima-Religion“, der „Weltrettungs-Religion“ oder wie diese religiösen Ideologien auch alle heißen mögen.

Der Präses geht in seinem Bericht sogar soweit, dass er eine „biblischen Haltung“ aufzeigt, die mit der Agenda links-grüner Politik tangiert. Seine Auslegung zu Matthäus 25 (Schluss der Endzeitrede: Vom Endgericht) ist ein Missbrauch des Wortes Gottes zugunsten eines politisches Programmes selbsternannter Führer in Deutschland und weltweit. Denen, die dieses unbiblische Spiel nicht mitspielen wollen, wirft Kern „evangelikale Frömmigkeit mit rechtspopulistischer Weltdeutung“ vor. Schlimmer noch ist die Tatsache, dass von ihm Antisemitismus im Zusammenhang mit dem Kampf der Hamas gegen Israel angesprochen wird, dabei aber völlig ignoriert, dass durch die unaufhörliche Masseneinwanderung von Muslimen der Import von Juden- und Christenverfolgung massiv vorangetrieben wird.

Der EGG hat längst die Welt ins Boot geholt, das eines Tages kentern wird, wenn sich die führenden Köpfe des wahren biblischen Auftrages nicht bewusst werden und endlich das tun, was auf der ersten Seite des Präses-Berichts zu lesen ist: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“. Und dass sie Gott fragen, wie es im Psalm 121 weiter heißt: „Woher kommt mir Hilfe?“ Die Antwort steht gleich dahinter: „Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.“

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