
von Eberhard Kleina
Kürzlich bekam der Essener Taxifahrer Jalil Mashali einen Bußgeldbescheid ins Haus. Schon im Oktober 2023 hatte die Stadt Essen ihn zu einer Stellungnahme aufgefordert mit der Androhung eines Bußgeldes bis zu 1.000 Euro. Sein „Vergehen“: Unerlaubte religiöse Werbung.
Nun ist die Behörde „gnädig“ gewesen, denn der Bußgeldbescheid belief sich nur auf 88,50 Euro inklusive Gebühren. Und worin bestand die unerlaubte religiöse Werbung? Mashali hat auf dem Heck seines Wagens einen Satz von Jesus Christus angebracht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Außerdem klebt auf der Heckscheibe noch ein Bild von Jesus mit den Worten: „JESUS IS MY AIRBAG“ (Jesus ist mein Luftkissen/Rettungsmittel).
Bisher gehen die meisten Menschen hier noch davon aus, daß unser Grundgesetz die Meinungsfreiheit und die Religionsfreiheit garantiert. Oder hat sich da etwas geändert und wir haben das nur noch nicht mitbekommen? Interessant ist, daß Mashali aus dem Iran stammt und hier zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, ein Konvertit aus dem Islam also. In der Mullah-Diktatur Iran wäre er nie auf den Gedanken gekommen, seinen Glauben an Jesus Christus am Taxi öffentlich zu machen. Er würde mindestens mit einer schweren Gefängnisstrafe belegt, wenn nicht gar mit dem Tod bestraft. So ist es im Islam festgeschrieben. Aber in Deutschland fühlte er sich sicher.
Sonst will unser Land ja immer fremdenfreundlich sein, mit einer ausgeprägten Willkommenskultur für alles Fremde, aber hier trifft das offenbar nicht zu. Ganz augenscheinlich stört der christliche Glaube, zu dem der Fahrer sich bekennt. Christen müssen wohl – auch wenn das schwer fällt zu begreifen – so allmählich lernen umzudenken. Nehmen wir einmal an, Mashali hätte ein Zitat aus dem Koran an seinem Taxi angebracht, etwa „Allahu akbar“ (Allah ist größer), dann hätte sich mit großer Wahrscheinlichkeit keine Behörde um ihn bemüht. Da hätte man sich nicht getraut. Den Islam darf man ja nicht verärgern. Das zeigen schon die vielen Gerichtsurteile, die gefühlt deutlich milder ausfallen, als wenn die Täter bei vergleichbaren Delikten einheimische Deutsche sind.
Der christen- und judenfeindliche Muezzin-Ruf ist schon in vielen Städten zu hören. In penetranter Weise wird für den Islam geworben und die „Ungläubigen“ werden indirekt bedroht (allerdings auf arabisch), keine Behörde beanstandet das. Aber ein absolut friedliches Bibel-Zitat am Taxi wird bestraft. Sicher wird die Behörde irgendeine formale Begründung finden. Christen sollten die Sache genau verfolgen. Denn sich auf die Bibel zu berufen, kann in unserem Land durchaus schon Komplikationen einbringen, wie auch das Beispiel von Pastor Olaf Latzel aus Bremen zeigt. Mal sehen, ob sich eine Kirche zu Wort meldet und sich vor den Christen Mashali stellt.
Mashali begründet sein Bekenntnis zu Jesus wie folgt: „Jesus ist das beste, was ich jemandem empfehlen könnte, weil er mein Leben verändert hat. Deshalb möchte ich den Aufkleber an meinem Taxi lassen, damit ihn jeder Interessierte sehen kann. Ich will keinen Ärger machen, aber ich habe auch nichts Falsches getan. Ich bin dankbar für dieses Land, in dem jeder die Freiheit haben sollte, seinen Glauben zu teilen. Ich hoffe, das weiterhin tun zu können, indem ich Einspruch einlege.“ Seine Anwältin Lidia Rieder von der christlichen Menschenrechtsorganisation ADF International unterstützt Mashali: „In einer freien Gesellschaft sollte die Regierung friedliche Glaubensbekundungen weder unterdrücken noch zensieren.“
Übrigens heißt das beanstandete Bibel-Zitat von Jesus in voller Länge: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ (Johannes 14,6) Für Christen gehört dieser Satz zum Schwarzbrot ihres Glaubens; garantiert doch Jesus dem, der an ihn glaubt, das ewige Leben. Sicher kennt Mashali auch das wunderschöne Zitat von Jesus: „Wer meint Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“ (Johannes 5,24) Das sieht im Koran ganz anders aus: „Allah wirft in die Hölle jeden, der an ihn glaubt, vielleicht nimmt er den einen oder anderen wieder heraus.“ (Sure 19,71f) Aber wer kommt wieder heraus? Wer ist allahfürchtig genug? Eine quälende Ungewißheit, keine Heilsgewißheit wie bei Jesus. Als ehemaliger Moslem weiß Mashali, was er in Jesus gefunden hat. Christen sollten ihn, so auch Pastor Latzel und alle Islam-Konvertiten unterstützen und im Gebet vor Gott bringen.
Für bekennende Christen in Deutschland wird es ungemütlich. Denn der „Fall Mashali“ zeigt: Ein öffentliches Christusbekenntnis steht unter Strafe.