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Schamanismus – und der Bergschamane vom Scheibenberg

(AG WELT) Der Schamanismus ist ein Geisterkult, der insbesondere in Nord- und Zentralasien, Australien, Afrika, Nord- und Südamerika praktiziert wird. Etwa seit den 1980er Jahren gewinnt der Schamanismus in Form des Neoschamanismus in Europa, insbesondere auch in Deutschland, an wachsender Bedeutung. Meist sind es selbsternannte „Schamanen“ bzw. „Heiler“, die bestimmte Diagnose- und Heilverfahren anbieten, die sie methodisch aus dem Schamanismus asiatischer (fernöstlicher) und amerikanischer Ureinwohner ableiten und angereichert mit esoterischem Gedankengut neureligiöser Bewegungen der westlichen Kultur anpassen.

Der Schamane und seine „Heilkunst“

Der Begriff Schamane kommt aus der Sprache der Tungusen und bedeutet: von Geistern beeinflusster Mensch. Ein Schamane gilt als Heiler, Magier, Seher, Wahrsager, Medizinmann und Zauberer. Ihm werden übernatürliche Fähigkeiten und Kräfte zugeschrieben, mit denen er heilt, hellsehen, wahrsagen, prophezeien kann.

Für einen Schamanen ist die unsichtbare Welt Realität: eine Welt der Götter, Geister und Dämonen. Die Tür in diese Welt öffnet ein Schamane in Ritualen (Bewusstseins-Transformation, Anrufen und Verehren übernatürlicher Geister etc.). Er opfert sein Leben für die Geisterwelt.

Ein Mensch, der sich mit einem Schamanen einlässt muss wissen, dass er sich in eine übernatürliche Sphäre hineinbegibt. Wer sich oder sein krankes Kind einen Schamanen anvertraut, schickt sich bzw. sein Kind über Körperentspannung, Augenschließen, tiefes Atmen, Konzentration u.a.m. in einen Trancezustand. Die Seele des Menschen unternimmt dann eine Reise in übersinnliche Regionen, in denen Götter und Geister wohnen. Wenn ein Kind bereits mit Traum- und Fantasiereisen, mit Mantras und Mandalas konfrontiert wird, kann bereits von einer Einstiegsdroge in den Bereich des Okkultismus gesprochen werden. Solche Rituale ebnen meist den Weg, späterhin einen Schamanen zu Rate zu ziehen.

Ein Schamane hat eine unmittelbare Verbindung zur Welt der Götter und Geister, sieht sie u.U. von Angesicht zu Angesicht, spricht (oftmals auch im Stillen) mit ihnen, lässt sich von ihnen beraten und fleht sie um Hilfe an. Es besteht eine wechselseitige Verbindung: Der Schamane einerseits ist verpflichtet, Opfer zu bringen und die Geister andererseits sind verpflichtet, dem Schamanen und weiterführend dem „Kranken“ zu „helfen“. Träume und Visionen sind für den Schamanen Formen der Kommunikation zwischen Geisterwelt und Mensch.

Alles, was ein Schamane tut, gehört in den Bereich der okkulten und magischen Geheimlehren. Er untersteht strikter Schweigepflicht. Verletzt er diese, verlassen ihn die Geister und er verliert seine Wirkungskraft. Ein Schamane kann seine mystische Heilkraft auch zum Schaden eines Menschen verwenden, indem er ihm Dämonen in sein Leben schickt. So können u.a. Geisteskrankheiten, unerklärliche Todesfälle oder auch Suizide die Folge schamanischer „Heilkunst“ sein.

Das Einlassen mit der übersinnlichen Welt der Götter, Geister und Dämonen hat seinen Preis. Denn sie heilen nicht umsonst und fordern Opfer, u.U. auch im engsten Familienkreis. Jeder Mensch sollte wissen, dass es neben der sichtbaren, also der materiellen Welt, auch eine unsichtbare, transzendente Welt gibt – jenseits von Raum und Zeit. In der unsichtbaren Welt gibt es geistige Wesen und Mächte mit übernatürlichen Fähigkeiten.

Unternimmt ein Schamane mit einem Menschen, der sich ihm anvertraut, eine „Reise“ in eine andere Welt, so vertraut er ihm seine Seele an, die ins Unterbewusstsein geführt wird. Der Schamane öffnet die Tür zu einer transzendenten Welt, deren Mächte und Gewalten Zugriff auf die Seele des Menschen haben und Übernatürliches – wie z.B. Heilung – bewirken können.

Ein Schamane ist ein Besessener. Außerweltliche Mächte haben von ihm Besitz genommen und kontrollieren seine Gedanken, seine Worte und sein Wirken und folglich auch eines Menschen, der sich von einem Schamanen beraten und führen lässt.

Exkurs: Der Bergschamane vom Scheibenberg

Bereits 2011 präsentierte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in seiner Talkrunde „Unter uns. Geschichten aus dem Leben“ Hendrik Heidler, einen Mann aus Scheibenberg im Erzgebirge, der nach einem schweren Unfall seine Graphikdesign-Firma aufgeben musste, eine Ausbildung zum Heilpraktiker absolvierte und dann als Schamane eine „Traumzeit-Praxis“ eröffnete. In einer Information der Initiative „Miteinandersein“ [1] (2008 bis 2017: „bio-erzgebirge“) schreibt Heidler u.a.: „Mit uralten Techniken sucht Schamanismus nach den Ursachen verlorener Lebenskraft. Er ist fähig, mit den Kräften der Natur zu kommunizieren und aus unsichtbaren, geistigen Bereichen des Seins Heilkraft und Wissen zu holen. … Schamanismus ist ursprünglich auch hier in Europa, im Erzgebirge und am Scheibenberg alltägliche Volksmedizin und Volksphilosophie gewesen. Vieles davon ging im Christentum auf und lebt heute noch darin – ein Beispiel dafür ist die Anbetung des Lichtes im Erzgebirge zur Weihnachtszeit. … Und so ist heute Schamanismus ein Geschenk ferner Völker an uns Europäer, um damit diese ureigenen Wurzeln in den heimatlichen Kräften wieder zu finden.“

Auf seiner Internetseite [2] beantwortet Heidler die Frage „Hilft energetisch-schamanisches Heilen bei jeder Erkrankung?“ mit folgenden Worten: „Grundsätzlich ja, weil bei dieser Herangehensweise letztlich jeder Erkrankung eine geistartige, energetische Ursache zu Grunde liegt, die gewandelt werden kann. Das zeigen Heilungen aller bekannten (selbst schlimmster) Erkrankungen, die mindestens bereits einmal spontan oder mit Unterstützung eines Heilverfahrens erfolgten.“ – So bietet der Schamane vom Scheibenberg, gemeinsam mit seiner Frau Susann, u.a. Leistungen an wie das „Heilsehen“, ein sog. „schamanisch-energetisches Schauen zu Lösungen, Hemmnissen, Fähigkeiten, Kräften, Aufgaben, Umständen usw.“, bis hin zu Erlebnisabenteuern. Heidler, u.a. auch Buchautor, hat bereits 2013 sein erstes Märchenbuch mit dem Titel „Die Blaue Plapperblume“ herausgegeben. Darin geht es ihm nach eigenen Angaben um „Träume und Wirklichkeiten“, wie sie „jeder Mensch kennt und braucht, um heil zu sein“. Eine Mischung aus Erfindung, Mythen, Sinnfragen und „natürlicher Magie“. Träume seien, so der Autor, „wirklich echt“. Heidler lädt Kinder mit seinen Buchlesungen dazu ein, „gewohnte Pfade zu verlassen, um aus wohltuenden Träumen Freude am Sein zu finden.“

In seinem Buch „Individuelle TraumOrakel – Klarheit gewinnen“ verspricht Heidler: „Körperliche Leiden wie Rückenschmerzen oder Allergien sowie seelische Probleme wie Ängste, Unzufriedenheit, Mobbing oder Burn-Out können mit einem individuellen TraumOrakel ergründet und anschließend ursächlich behandelt werden. Gerade auch bei Krisen (Beziehung, Beruf u. a.) oder auf der Suche nach dem Sinn Ihres Lebens kann es tiefgreifend helfen.“

Selbst „Tierheilung“ ist im Katalog schamanischer Leistungsangebote der Heidlers zu finden: „Bei der Behandlung der Tiere (auch über die Ferne) mit unseren Heilenden Händen erkennen wir deren körperlichen Zustand (Gewebe, Gefäße und Organe) wandeln wir körperlich-energetische Störungen lösen wir störende Energien (auch von außen kommende).“

In den Praktiken von Hendrik und Susann Heidler geht es grundsätzlich um schamanische „Geistheilung“. Ihren Auftrag sehen sie durch die Worte des Buddhisten Dalai Lama bestätigt: „Der Planet braucht keine erfolgreichen Menschen mehr. Der Planet braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Arten.“

Bewertung

Das Reich des Schamanen – mit seinen Göttern, Geistern und Dämonen – steht dem Reich Gottes, wie es die Bibel lehrt, unversöhnlich gegenüber. Die unsichtbare Welt ist nicht leer! Im Reich Gottes gibt es Gott (den Vater), den Sohn (Jesus Christus) und den Heiligen Geist (den Geist Gottes), sowie die Engel Gottes. Im Reich der Finsternis wirken die Mächte der Finsternis, Satan und die Engel Satans, die bösen Geister und Dämonen.

Aus guten Gründen hat Gott die Tür zur unsichtbaren Welt fest verschlossen. Der Gesamtkontext der Bibel macht deutlich, dass der Mensch zwar die Tür zur unsichtbaren Welt öffnen kann, aber nicht öffnen soll! Der biblische Weg öffnet die Tür zum Reich Gottes, der unbiblische Weg öffnet die Tür zum Reich der Finsternis.

Der Weg und die Tür zum Reich Gottes ist einzig und allein Jesus Christus. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, er allein ist der Weg zu Gott. [3] Er ist der Heiland, der Nothelfer und Retter. Wer diesen Weg geht, erhält das ewige Leben im Reich Gottes. Einzige Voraussetzung: der Glaube an Jesus Christus, der – zur Versöhnung mit Gott – Sünde und Schuld am Kreuz vom Menschen auf sich genommen hat.

Während es nur einen Weg zu Gott gibt, gibt es unzählige unbiblische und okkulte Wege ins Reich der Finsternis. Aus biblischer Sicht öffnet jeder Verstoß gegen Gottes Willen, gegen Gottes Wort und gegen Gottes Gebote früher oder später die Tür zum Reich der Finsternis.

Der schamanische Weg zur spirituellen Welt ist der Weg der Ekstase, der Trance und der Stille oder Leere. Gottes Wort aber lehrt: Der Mensch soll nüchtern und wachsam sein. [4] Der Mensch soll seinen Geist nicht entleeren lassen, sondern mit dem Wort Gottes vom Heiligen Geist (dem Geist Gottes) füllen lassen. [5]

Es ist kein Zufall, dass unbiblische Wege immer das Gegenteil des biblischen Weges fordern. Das erste Gebot Gottes [6] fordert, dass der Mensch Rat und Hilfe nur bei Gott und nicht bei anderen Göttern suchen und andere Götter weder anbeten noch verehren soll. Schamanische Praktiken aber fordern das genaue Genenteil. Deshalb gilt die Mahnung: Keinem Schamanen, sondern allein Jesus Christus vertrauen!

Quellen:
[1] https://miteinandersein.net/magazin
[2] https://traumzeitpraxis.de
[3] Johannes 14,6
[4] Matthäus 26,41 / Markus 13,33 ff.; 14,38 / Lukas 12,35 ff.; 21,36 / 1.Thessalonicher 5,6 / 2.Korinther 4,2 / 2.Thessalonicher 5,6 / 1.Korinther 16,13 / 1.Petrus 5,8
[5] Matthäus 12,43 ff. / Psalm 1,3 / Josua 1,8
[6] 2.Mose 20,3 / 5.Mose 5,7

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Dieser Text ist als kostenloser Verteilflyer im Lichtzeichen Varlag unter der Bestell-Nr. AG2028 erhältlich oder kann HIER heruntergeladen werden.

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