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Gabriel Häsler – Person, Leben, Lehre

(AG WELT) Gabriel Häsler, geboren am 10. Juni 1980, ist mit Madeleine verheiratet, sie haben gemeinsam (Stand: Februar 2023) drei Kinder und wohnen in Hamburg. Nach eigenen Angaben ist Häsler „freier Theologe“, Leiter der kirchlichen Non-Profit Organisation „Netz-Werk“, Eventredner und Musikproduzent im Zusammenhang mit sog. „Life on Stage“-Veranstaltungen. In seiner Vita schreibt er u.a.: „Ich liebe es, den Menschen von dem Gott zu erzählen, der mein Leben auf festen Boden stellte und dem ich täglich auf die unterschiedlichsten Arten begegne.“[1]

In einem auf Youtube veröffentlichten Interview mit der charismatisch geprägten“Predigerin“ und Buchautorin Damaris Kofmehl [2] erzählt Häsler aus seinem Leben. Er sei in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Seine Mutter bewertet er als „gläubig, aber nicht so megafromm“. Sie habe die Kinder in die Sonntagsschule geschickt. Häslers Vater sei nicht gläubig, „bis heute kann er mit Religion gar nichts anfangen“. Mit ihm habe es „nicht so gut harmoniert“ und er könne sich nicht daran erinnern, dass ihn sein Vater „mal so richtig in den Arm genommen hat“, sie hätten „auf Distanz“ und „im Streit“ gelebt, „wie zwei Magnete, die sich gegenseitig abgestoßen haben“. Mit 12 Jahren habe er hinter dem Kirchgemeindehaus erstmals „einen Joint geraucht“. Das sei für ihn „eine coole Erfahrung“ gewesen. Über einen Freund, der ihn immer gratis mit harten Drogen versorgt habe, sei dann seine „Drogenkarriere“ gestartet. Häsler fasst diese Zeit so zusammen: „Meine ganze Jugend war ein Rausch, von einem Fest zum nächsten und von einem Joint zum nächsten… Ich war ein freiheitsliebender junger Mann… Ich wollte mein eigener Chef sein“. Auch Selbstmordgedanken hätten ihn getrieben, aber in den Drogen habe er einen Ausweg gefunden und sein Leben habe angefangen, „sich wie eine Arbeitsspirale zu drehen“. Nachdem sich Häsler mit seiner Familie zerstritten hatte, aus der Schule und aus dem 3. Lehrjahr „rausgeflogen“ sei, kam er in eine Pflegefamilie. Er habe sich verschuldet und sei zum Dieb geworden, um sich die nötigen Drogen zu beschaffen: „Ich war gefangen in diesem Horror drin.“ Bei einer Begebenheit, als er im Drogenrausch aus dem Fenster springen wollte, habe er registriert, „dass es zwei Mächte gibt, entgegengesetzte Mächte, die um mein Leben kämpfen.“ In Vollrausch habe er dann im Nachbardorf einen Gottesdienst besucht und dort gemerkt, dass es „eine Macht gibt, die mir gut tut, die meinem Leben Halt geben kann. Das ist Gott, wo ich das erste Mal konfroniert wurde – so richtig bewusst.“ Seine gläubige Schwester habe ihn dann zu einem christlichen Musical eingeladen mit einer Lebensgeschichte von einem jungen Mann, der kurz vor der Aufführung durch einen Verkehrsunfall ums Leben kam. Dessen Verwandte hätten dann dafür gesorgt, dass dieses Musical aufgeführt wurde, das sich um die Frage drehte, warum er sterben musste und die Frage an Gott, warum er das zulasse. Die Frage „Was ist denn nach dem Tod?“ habe Häsler angesprochen und es sei „etwas passiert“ in seinem Leben: „Diesen Jesus möchte ich haben und ihm nachfolgen“. Die „Community dieser braven Christen“ habe ihn „magisch angezogen“. In Bezug auf das Heute sagt Häsler: „Wir sagen ja immer: Vertraue dein Leben Gott und Jesus an, dann geht´s dir besser. Ich glaube, in erster Linie sollten wir unser Leben Jesus anvertrauen, damit wir mit unserem himmlischen Vater versöhnt sind, damit wir wieder Kinder Gottes werden, dieser Zustand, für den wir geschaffen wurden, damit wir wieder in diese Liebesbeziehung mit Gott kommen. Damit, wenn wir sterben, in den Himmel kommen… Aber es ist ja auch so, dass sich etwas in unserem Leben verändert, wenn wir zu Kindern Gottes werden… Wenn ich zurückblicke, zwanzig Jahre später: Ich bin versöhnt mit meiner Familie, ich habe selbst eine wunderbare Familie… ich habe keine Schulden, ich habe meinen Traumjob, ich stehe am Morgen auf und bin glücklich, ich bin Kind Gottes, was willst du mehr? Gott hat mein Leben wirklich sehr gut gemacht.“ Später wurde Häsler von einem Freund eingeladen, in einem Gospelchor mitzusingen. Auf einer Tournee habe er dann die Videoaufnahmen geschnitten. Daraufhin habe ihm das christliche Fernsehen ein Praktikum und einen Job als Kameramann angeboten. Über eine Weiterbildung beim Schweizer Fernsehen wurde Häsler Videoproduzent, hatte eine eigene Firma, sei aber „nie zufrieden“ gewesen. „Ich habe gespürt, das ist nicht meine Kernberufung, das ist eigentlich nicht das, was Gott von mir will.“ Dann habe er gemeinsam mit seiner Frau Theologie studiert und Prediger geworden. In einem Traum sei er in einer großen christlichen Veranstaltung gewesen, in der er die Video-Regie hatte. Dann sei ihm Geri Keller in einem Traum zu ihm gekommen und habe zu ihm gesagt: „Gabriel, du musst auf die Bühne, predigen…“ Da habe Häsler realisiert, dass genau das seine Berufung sei: „Ich glaube, das war jetzt die Stimme Gottes in diesem Traum, der mich gerufen und gesagt hat: ‚Setze alles auf die Karte. Ich will dich auf der Bühne zum Predigen’…“ – Seit 2014 ist Häsler mit „Life on Stage“-Veranstaltungen unterwegs. „Wir füllen die großen Säle…“ Häsler ruft die Besucher zu den Veranstaltungen auf, nach vorn zum Kreuz zu kommen und ihr Leben Jesus Christus zu übergeben. Im Interview sagt er abschließend: „Gott ist ja nicht einfach nur eine Statue, die wir anbeten, sondern er spricht ja auch zu uns, immer besser seine Stimme zu erkennen und von meinen Gedanken zu unterscheiden…“

Die Evangelische Nachrichtenagentur idea wählte im Jahr 2022 (neben anderen Personen aus der christlichen Szene) das Ehepaar Häsler zum „Hoffnungsträger des Jahres“. In der Pressemeldung dazu heißt es u.a.: „Häsler und seine Frau Madeleine studierten gemeinsam Theologie und gründeten 2010 das evangelikale Missionswerk Netz-Werk (Aarau/Schweiz). 2014 gingen sie das erste Mal mit „Life on Stage“ auf Tour. Mehr als 100.000 Besucher haben sie seitdem erreicht. 2019 gab es mit Hamburg und Dresden die ersten Aufführungen in Deutschland. Dann kam Corona. Im Gebet wurde den beiden klar, dass sie das Konzept verstärkt in Deutschland anbieten sollten. Und so zogen sie im Sommer 2021 mit ihren drei Kindern nach Hamburg, um dort eine zweite Basis einzurichten. Warum in die Hansestadt? Hamburg ist Deutschlands Musical-Hauptstadt. Zudem plant Häsler, neben der Tourarbeit in Hamburg ein ständiges Life-on-Stage-Theater aufzubauen.“[3]

„Netz-Werk“ und „Life on Stage“

Veranstalter von „Life on Stage“ ist eine kirchliche Evangelisationsplattform namens „Netz-Werk“ mit Sitz in Aarau (Schweiz) und einem Büro in Hamburg. Häsler ist Gründer und Präsident von „Life on Stage“ („Leben auf der Bühne“). Es handelt sich dabei um Lebensgeschichten in Form eines Musicals. Nach jeder Aufführung predigt Häsler und lädt die Zuschauer ein, auf seine Verkündigung zu reagieren. Nach Häslers Aussagen in einem Interview im Oktober 2021 sei das ein „ganz neues Format“ in der Verkündigung.[2] Es verbinde Kunst, Erlebnisbericht und Predigt mit der Möglichkeit zum Gespräch. Nach Presseberichten kamen zu den ersten Aufführungen in Deutschland, im Oktober/November 2019 in Dresden und Hamburg, insgesamt mehr als 10.000 Besucher. Das Projekt wird jeweils von landesund freikirchlichen Gemeinden aus der jeweiligen Region unterstützt. Partner von „Life on Stage“ sind bibelTV und LifeChannel von ERF-Medien.

Lehre und Bewertung

Häsler ist ein begabter und redegewandter Prediger. Betrüblich ist, dass er in seinen Botschaften persönliche Ansichten mit biblischen Aussagen vermengt. Seine teilweise illusionären Vorstellungen finden vom Wort Gottes keine Bestätigung. Solche Vorgehensweise birgt eine große Gefahr. So sagt er beispielsweise in seinem Video „Himmel – einfach erklärt“ u.a. folgendes: „…Gott gibt uns einen neuen
Körper. Und dieser Körper, der wird schön sein und gut. Er wird keinen Makel, keine Behinderung, keine Missbildungen haben. Wir werden nicht mehr altern. Wir werden keinen Hunger mehr haben. Wir werden nicht mehr depressiv oder traurig sein. Und diesen Körper, das sage ich dir, den werden wir brauchen, denn wir werden nicht langweilig herumsitzen in der Ewigkeit. Gott schafft eine neue Erde oder – wie manche sagen – eine erneuerte Erde. Sie wird die Vollendung dessen sein, was du jetzt schon von dieser Erde kennst. Es wird wunderschöne verschneite Berge geben, weiße Sandstrände, grüne Wälder. Und wenn du mich auf dieser neuen Erde suchst, dann findest du mich mit dem Snowboard diese Tiefschneehänge runterfahren. Du findest mich an den schönsten Stränden Hawaiis oder mit dem Motorrad in den Weiten der Wälder Alaskas…“[4]

Solche Aussagen sind falsche und irreführende Prophetie. Häsler offenbart und verspricht den Menschen
Dinge, die nicht in der Bibel stehen. Er lockt sie gewissermaßen mit Versprechungen, die vielleicht in seinen Träumen vorkommen, aber mit der biblischen Wirklichkeit absolut nichts zu tun haben. Im 2.Petrusbrief (3,13) steht: „Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde…“. Für „neu“ steht im griechischen Ur-Text das Wort „kainos“. „Kainos“ heißt: „neu“, und zwar im Sinne von „ungebraucht“, von „vorher nicht vorhanden“. Es geht eindeutig nicht um eine verbesserte Version des Himmels und der Erde, sondern um etwas völlig Neues (Hinweis: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des NT, Walter Bauer). In Häslers Lebensgeschichte spielt ein Traum, in dem ihm der frühere Pfarrer Geri Keller begegnet sei, eine besonders herausragende Rolle (s. S.4). Keller gründete mit seiner Frau Lilo im schweizerischen Winterthur die „Stiftung Schleife“, die sich mit Heilungsgottesdiensten, Befreiungsdiensten, Familienaufstellungen, „Synchronisation des Herzens“, Coaching & Supervision und Schulungen zur Prophetie einen Namen machte. Damit will man Christen aller Konfessionen erreichen. Positive Erlebnisse und sensationelle Konzepte stehen in dieser charismatisch gewobenen Organisation im Vordergrund. Man vertritt eine Theologie der Herrlichkeit (theologia gloriae), in der Krankheit und Not (die zu dieser gefallenen Welt gehören!) keinen Platz haben. Man will selbst gegen den Teufel streiten. Krankheiten werden besiegt, Sorgen materieller Art sind ihrer Ansicht nach einem wiedergeborenen Christen fremd; bei ihm funktionierten Beruf, Ehe und Familie. Ängste, Zweifel, Depressionen fliehen, wenn nur der Mensch richtig glaube. Häsler scheint eine an diese Richtung angelehnte Theologie zu vertreten. Vielleicht ist ihm deshalb Geri Keller im Traum erschienen? Eine solche Theologie der Herrlichkeit verdrängt die Theologie vom Kreuz. Wer an Jesus Christus glaubt, wird nicht automatisch von weltlichen Problemen befreit – bis der HERR einst wiederkommt. Jesus hat seinen Vater im Himmel nicht gebeten, dass ER die Seinen aus der Welt nimmt (Johannes 17,15), sondern, wie es im Gebet „Unser Vater“ heißt, dass ER sie vor dem Bösen (dem Teufel) bewahren soll. Der Mensch, sei er noch so fromm, kann von sich aus keinen einzigen Beitrag dazu leisten, dass Menschen von körperlichen und seelischen Nöten befreit werden. Christen haben aber das große Vorrecht, zum Schöpfer von Himmel und Erde zu beten. Und sie haben die Pflicht, Gottes Wort unverfälscht weiterzugeben. Häslers Bekenntnis „Ich glaube, das war jetzt die Stimme Gottes in diesem Traum…“, bleibt eine Mutmaßung.

Quellen:
[1] https://www.gabriel-haesler.com/ueber-mich/
[2] https://www.youtube.com/watch?v=doXOc7k4nao
[3] https://www.idea.de/artikel/hoffnungstraeger-des-jahres-1
[4] https://www.gabriel-haesler.com/antworten-aus-der-bibel/beitrag/tx_news/himmel-einfach-erklaert/

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Dieser Text ist als kostenloser Verteilflyer im Lichtzeichen Varlag unter der Bestell-Nr. AG2030 erhältlich oder kann HIER heruntergeladen werden.

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