
von Egmond Prill
Ein notwendiger Schritt zum Seelenheil und zur Glaubenshygiene
Die Ehe für und mit allen. Feministische Bibelübersetzungen und Gendersprech. Klimawandel stoppen als Hauptaufgabe der Evangelischen Kirche. Sogenannte „Rettungsschiffe“ zur Förderung der Schleuserkriminalität. Gemeinsame Veranstaltungen mit Linksextremisten. Befürwortung und Beifall für den öffentlichen Muezzinruf bei gleichzeitiger Verachtung des christlichen Glaubens. Kreuzverstecker in Jerusalem angesichts des islamischen Felsendoms. Es reicht – Austritt!
Der letzte Tropfen, der das Fass überlaufen ließ, war die Absage einer Predigt am Bußtag 2021 in der Ev.-Luth. Kirche zu Brand-Erbisdorf. Ein schon länger vereinbarter Termin wurde ziemlich kurzfristig gekündigt. Wenn mich meine Kirche nicht predigen lässt und mich nicht braucht, es geschah mehrmals in den vergangenen Jahren, dann brauche ich diese Kirche nicht mehr. Einmal zu weit „rechts“, ein andermal zu „Israel-freundlich“ oder zu „traditionell“ in der Bibelauslegung. Es reicht!
Der allerletzte Tropfen war schließlich die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus mit ihrem kritiklosen Geschwafel zu den staatlichen Corona-Zwangsnahmen und zur geplanten Impfpflicht. Diese Kirche spaltet mit solchen Aussagen und ihrer Corona-Politik nicht nur die Herde ihrer Schäfchen, sondern die Gesellschaft. Es reicht – Austritt!
Alles andere hatte sich seit Jahren angestaut. Es war ein langes Leiden an meiner Kirche. Ausgerechnet die Evangelische Kirche Martin Luthers, der sprachgewandt, wortgetreu und volksnah die Heilige Schrift ins Deutsche übersetze, präsentiert heute feministische Übertragungen und widerspricht nicht dem neosozialistischen Gendersprech. Solche Sprachverhunzung gleicht einem Verbrechen an Gottes Wort und ebenso an unserer Kultur.
Im Oktober 2021 organisierte die Frauenarbeit der Sächsischen Landeskirche im „Haus der Kirche“ in Dresden eine Frauenkonferenz „Demokratie im Dialog”. Im Programm: „Der Fall Lina E.: Autonomie, Autonome Projekte und Kriminalisierung von Frauenwiderstand“. Die Linken-Politikerin Juliane Nagel (MdL) leitete dieses Seminar. Nagel hat seit Jahren Verbindungen zur linksextremen Szene in Leipzig-Connewitz. Sie unterhält in dem linksradikalen Szenetreff „Linxxnet“ in dem Leipziger Stadtteil ein Abgeordnetenbüro. Dem aus Kassel stammenden Wesen „Lina E.“ werden schwere linksextreme Gewalttaten vorgeworfen. Seit Jahren zeigt sich die Evangelische Kirche gleich einer religiösen Zweigstelle grün-roter Parteipolitik, gewissermaßen als religiöser Arm der sozialistischen Bewegung. Es reicht!
Dazu passt die Beteiligung der Evangelischen Kirche an einer Flotte von „Rettungsschiffen“ im Mittelmeer. Viele fragen: Ist das nicht die direkte Förderung der kriminellen Schleuser und gewissermaßen die Einladung an die halbe Welt: Kommt, wir retten euch und bringen euch nach Deutschland? Hoch oben am Mast eines „EKD-Schiffes“ leuchtete die Flagge der ANTIFA in den Nazi-Farben rot-weiß-schwarz. Dazu kommt in Deutschland das rechtswidrige „Kirchenasyl“. Es reicht – Austritt!
Angeblich will die Evangelische Kirche tränenreich Leben der „Flüchtlinge“ retten. Beim alljährlichen „Marsch für das Leben“ glänzt die EKD-Spitze jedoch mit Abwesenheit, ist kein Landesbischof zu entdecken. Jährlich rund 100.000 Abtreibungen in Deutschland, „Leben retten“ ein Thema für die offizielle Kirche? Eher bedient man sich der diffamierenden Sprachschöpfung der Linken und nennt Abtreibungsgegner verächtlich „Lebensschützer“.
Noch vor der Abstimmung im Bundestag im Juni 2017 sprach sich die EKD ohne Einschränkung für das grün-sozialistische „Ehe-Modell“ aus: Vertreter der EKD begrüßen Bundestagsbeschluss zur „Ehe für alle“, titelte die EKD in ihrem Internet-Portal. In der Heiligen Schrift finden wir solches nicht, sondern geradezu das Gegenteil. Aber die EKD und das Wort Gottes sind so gesehen zwei gegensätzliche Welten. Es reicht – Austritt!
Köln erlaubt seit Oktober 2021den öffentlichen Muezzinruf „Allahu akbar“ – „Allah ist der Größte“. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat keine Einwände gegen den Muezzinruf in Köln. Dass in Deutschland lebende Muslime nicht nur im privaten Kämmerlein ihre Religion ausüben, „gehört für mich zu einer demokratischen Gesellschaft“.
„So spricht der HERR Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrügen euch, sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN. Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch wohlgehen und allen, die im Starrsinn ihres Herzens wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen.“ (Jeremia 23,16).
Dazu passt noch dies: In goldenen Buchstaben steht nun wieder auf einem umlaufenden blauen Spruchband an der Kuppel des Berliner Schlosses: „Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“ Ein klares Bibelwort samt Kreuz leuchtet wieder über der deutschen Hauptstadt. Ein Stein des Anstoßes für die Linken – und für die Evangelische Kirche. „Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) äußerte auf Anfrage von katholisch.de ebenfalls Bedenken gegen die Inschrift. Dass der Bibelspruch beim Wiederaufbau eins zu eins übernommen worden sei, sehe man kritisch.“ Noch Fragen? Es reicht!
Im linkspopulistischen Kirchenmagazin „chrismon“ fordert aktuell Jasmin El-Manhy, Tochter eines Muslim und einer Katholikin und evangelisch getauft, im Blick auf die Zukunft der Kirche: Alles umkrempeln! Auf die Frage: „Was muss weg, damit wieder mehr Menschen diesen Schatz wahrnehmen?“ (Gemeint ist der Schatz Kirche). El-Manhy antwortet: „Die alten weißen Männer – im Sinne eines systemischen Begriffs.“ Nun, einen alten weißen Mann hat sie weniger und eine alte weiße Frau auch. Dann mag sie mit den all den führenden Frauen weiter umkrempeln. In alter Zeit mahnte der lebendige Gott durch den Mund des Propheten Jesaja (3,12): „Kinder sind die Gebieter meines Volks, und Weiber beherrschen es. Mein Volk, deine Führer verführen dich und verwirren den Weg, den du gehen sollst!“
Gewiss, es gibt landauf landab redlich arbeitende Kirchgemeinden mit haupt- und ehrenamtlich Tätigen. Auf dem Lande ist die Kirche neben dem Heimatverein eine die Gemeinschaft stabilisierende Größe, seit alters ein traditioneller Mittelpunkt des Lebens. Ja, es gibt bibeltreue und bekenntnisorientierte Verkündigung. Dennoch: Der ganze Zug rast in die falsche Richtung, selbst wenn es im Zug gute und schöne Abteile und rechtschaffenes Personal gibt.
Nachdem am Bußtag 2021 die Kirchentür in Brand-Erbisdorf für meine Predigt verschlossen blieb, öffnete die Landeskirchliche Gemeinschaft ihre Räume zur Verkündigung um 9.30 Uhr, die um 11 Uhr in einem zweiten Gottesdienst wiederholt werden musste. Der Bußtag ist allein in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag. Mit dem Blick auf den Bibeltext Jona 3 erhob ich meine Stimme mit einem Ruf zur Umkehr, zum Neuanfang mit Gott in schwerer Zeit. Atemlos und rastlos und ziellos jagen wir in die Zukunft. Verlassen von allen guten Geistern geistern wir durch die Zeit. „Wir schaffen das!“ Gedanken von Antoine de Saint-Exupéry, dem Dichter-Vater des Kleinen Prinzen: “Wenn Menschen gottlos werden, dann sind die Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos, Schulden zahllos, Besprechungen ergebnislos; dann ist die Aufklärung hirnlos, sind Politiker charakterlos, Christen gebetlos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos, Sitten zügellos, Mode schamlos, Verbrechen maßlos, Konferenzen endlos, Aussichten trostlos“. Bedenkenswert, von wem auch immer notiert. Für die Evangelische Kirche jedoch kein Anlass zur lautstarken Forderung nach sofortiger Einführung eines landesweiten Bußtages. Der Ruf zur Umkehr? Nicht zu hören. So rast diese Kirche mit Volldampf ins Abseits – von nun an ohne uns!
Übrigens: Wir werden die weltweite Gemeinde Jesu nicht verlassen, sondern in eine neue Kirche wechseln. Der Glaube an Jesus Christus braucht Gottes Wort und Gemeinschaft.
Januar 2022 ©Egmond Prill – Alle Rechte vorbehalten.
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