AG Welt e.V.

Baptisten-Bund verlässt biblisches Fundament und beantragt ÖRK- Mitgliedschaft

Ernst-Martin Borst, Gründer und 1. Vorsitzender AG WELT. Foto: privat

von Ernst-Martin Borst

Nun ist es amtlich: Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) hat beschlossen, einen Antrag auf Mitgliedschaft beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) zu stellen. In der Pressemitteilung ist zu lesen:

„Seit etwas mehr als drei Jahren ist der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden nun in einem Entscheidungsprozess, ob beim ÖRK ein Antrag auf Mitgliedschaft gestellt werden soll. Bei der digitalen Bundesratstagung vom 5. bis 7. November wurde der Antrag abgestimmt und mit einer Mehrheit von 83 Prozent angenommen.“

Dieser Schritt überrascht nicht. Seit Jahrzehnten ist zu beobachten, dass sich der BEFG, dem neben den Baptistengemeinden auch ca. 150 Brüdergemeinden angehören, immer mehr ökumenisch und interreligiös ausrichtet. Seit Jahren weisen wir immer wieder auf diese Entwicklung der Baptisten hin.

Nun unternimmt der BEFG einen weiteren Schritt in Richtung Ökumene. Zum ÖRK, der auch Weltkirchenrat genannt wird, gehören laut eigener Aussage 349 Kirchenbünde aus aller Welt an. Der ÖRK schreibt:

„Dem ÖRK gehören zahlreiche Kirchen, Denominationen und kirchliche Gemeinschaften in mehr als 110 Ländern und Gebieten weltweit an, die wiederum mehr als 500 Millionen Christinnen und Christen vertreten: zu ihnen zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen, zahlreiche anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte Kirchen sowie viele vereinigte und unabhängige Kirchen. Während die meisten Gründungsmitglieder des ÖRK europäische und nordamerikanische Kirchen waren, setzt sich die heutige Mitgliedschaft vorwiegend aus Kirchen in Afrika, Asien, der Karibik, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie dem pazifischen Raum zusammen. Der ÖRK zählt derzeit 349 Mitgliedskirchen.“

Die Römisch-Katholische Kirche (RKK) gehört rein juristisch gesehen (noch) nicht zum ÖRK, ist jedoch in allen Arbeitsgruppen und Veranstaltungen voll integriert. So betont die ÖRK als wichtige Errungenschaft:

„Die Römisch-katholische Kirche ist Vollmitglied vieler nationaler und mehrerer regionaler ökumenischer Organisationen und unterhält reguläre Arbeitsbeziehungen zum ÖRK.“

Zahlreiche Beiträge, sowohl seitens der ÖRK als auch seitens der RKK, zeigen die starke Verbundenheit und Vernetzung von RKK und ÖRK. Die Vernetzungen der ÖRK gehen jedoch noch viel weiter: Seit 1971 betreibt der ÖRK eine Zusammenarbeit mit allen Religionen (z.B. Islam, Buddhismus, Hinduismus, Bahai, Judentum) der Welt. Der ÖRK schreibt:

„Der aussagekräftige Dialog beinhaltet, dass verbindliche und kreative theologische Betrachtungen in mutige und leidenschaftliche Taten umgesetzt werden. Daher trachtet das interreligiöse Ressort des ÖRK danach, Brücken des Vertrauens und Respekts gegenüber den Nachbarn anderer Glaubensrichtungen zu bauen und Solidarität zwischen den Religionen zu entwickeln, um so Gerechtigkeit, Frieden und das Wohlbefinden der gesamten Schöpfung zu fördern.“

Weiter heißt es:

„Wann immer es möglich ist, versuchen wir, gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern von anderen religiösen Gemeinschaften sowie mit unseren zahlreichen christlichen Partnerorganisationen zu handeln, und so die interreligiöse Zusammenarbeit für das Wohl der weiteren Welt zu festigen“, sagte Sauca. „In unserer globalisierten Situation ist die Arbeit für den interreligiösen Dialog, die interreligiöse Zusammenarbeit und die Friedenskonsolidierung die Aussicht auf eine aufrichtige Geschwisterlichkeit unter religiösen Gemeinschaften, um gemeinsam Konflikte anzugehen, aber auch vorzubeugen, Frieden zu stiften und zu erhalten, und den Frieden auch in den Herzen der Menschen zu verankern.“

Der ÖRK gründet und unterhält Netzwerke zu allen politischen, weltanschaulichen und wirtschaftlichen Richtungen. Der ÖRK schreibt:

„Durch seine Beziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen internationalen Organisationen wie UNICEF und UNAIDS hat der ÖRK die Möglichkeit, die Bildung von Netzwerken zu fördern und Lobbyarbeit für kirchliche Gesundheitsnetzwerke zu betreiben.“

Der ÖRK beschäftigt sich hauptsächlich mit Themen wie Klimawandel, interreligiöse Beziehungen, Feminismus, Weltfrieden, soziale Gerechtigkeit und Politik. Doch was hat das alles mit „Kirche“ (jedenfalls, wenn wir unter Kirche die Vereinigung von Menschen verstehen, die sich auf die Bibel und Jesus Christus beziehen) zu tun? Was ist das Fundament des ÖRK? Was ist mit dem Wort Gottes? Wo bleibt die Verkündigung der biblischen Botschaft?

Christen sind nicht beauftragt, das Klima, das Finanzwesen, die Wirtschaft, die Kultur oder sonstige Dinge zu retten. Der Auftrag der Christen lautet, der verlorenen Menschheit zuzurufen: Lasst Euch versöhnen mit Gott! (2. Korinther 5,20). Von diesem Auftrag wollen wohl die Kirchen nichts mehr hören. Einzelne treue Pastoren, die bisher standhaft geblieben sind, werden nicht gehört. Die Kirchen, und so auch leider der BEFG, haben kein biblisches Fundament mehr und verlieren immer mehr an Glaubwürdigkeit und damit auch ihre Mitglieder.

Die mobile Version verlassen