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„Ströme lebendigen Wassers“ im ökumenischen Kontext

Ernst-Martin Borst, Gründer und 1. Vorsitzender AG WELT e.V. Foto: AG WELT

Ernst-Martin Borst, Gründer und 1. Vorsitzender AG WELT, Foto: Thomas Schneider/agwelt

von Ernst-Martin Borst

Das Jahr 2021 wird zu einem Jahr der Ökumene. Neben den bisherigen großen und kleineren Veranstaltungen, wie z.B. „Gebetswoche für die Einheit der Christen“, „Ökumenischer Kirchentag“, „Aktion-Naschen für die Ökumene“ und „Digitaler Pilgerweg“ kommt nun am 4. September 2021 eine weitere großangelegte Ökumenische Aktion hinzu:

„Ökumenischer Tag der Schöpfung“ [ACK: Artikel (oekumene-ack.de)].

Zum ersten Mal veranstalten drei Länder eine ökumenische Großveranstaltung. Mit dabei ist „Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich“ (ÖRKÖ), die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz“ (AGCK) und die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland“ (ACK).

Unter dem Thema „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Johannes 7,38) findet die Veranstaltung in drei Abschnitten und an drei verschiedenen Orten statt. Die Aktion beginnt in Bregenz (Österreich) mit einem Ökumenischen Morgenlob und Orthodoxer Wassersegnung. Weiter geht’s nach Lindau (Deutschland) zum Ökumenischen Mittagsgebet. Den Abschluss bildet ein Ökumenischer Gottesdienst in Romanshorn (Schweiz). Die Veranstaltung ist eingebunden in einer „Ökumenischen Bodenseewallfahrt“. Die Teilnehmer werden per Schiff von Ort zu Ort transportiert (Ökumenische Bodenseewallfahrt zum Auftakt der Schöpfungszeit (oekumene.at).

Hauptthema der Veranstaltung: Bewahrung der Schöpfung. Schon das Motto der Tagung „Ökumenischer Tag der Schöpfung“ macht deutlich, worum es bei dieser Veranstaltung geht. Es geht um Umweltschutz, Klimaveränderung, Bewahrung der Schöpfung und ähnliches. Auf der Homepage zur Veranstaltung heißt es:

„Gottes Schöpfung ist Aufgabe und Verheißung zugleich – nur gemeinsam können wir den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, erfüllen.“ Das betont ÖRKÖ-Vorsitzender Domdekan Rudolf Prokschi im Vorwort eines Gottesdienstheftes, das anlässlich der Wallfahrt erschien. „Ohne Wasser kann kein Leben existieren und es ist Aufgabe der Menschen, für die Bewahrung der Schöpfung und die Reinheit des Wassers Sorge zu tragen“, so der ÖRKÖ-Vorsitzende. Er hat das Vorwort gemeinsam mit dem ACK-Vorsitzenden Erzpriester Radu Constantin Miron, dem AGCK-Vorsitzenden Milan Kostresevic und Dekanin Christine Schürmann, Vorsitzende der ACK in Bayern, verfasst. In den Gottesdiensten, die auf katholischen, evangelischen und orthodoxen Traditionen bzw. Liturgien beruhen, werde deutlich, „dass es in den Kirchen auf je unterschiedliche Art und Weise gelingen kann, das Lob des Schöpfers, die Mahnung angesichts der Zerstörung der Schöpfung und den bleibenden Auftrag an uns Menschen zu ihrer Bewahrung ins Wort und vor Gott zu bringen.“

Ökumenische Bodenseewallfahrt zum Auftakt der Schöpfungszeit (oekumene.at)

Ein weiterer Text unterstreicht die inhaltliche Ausrichtung dieses ökumenischen Events:

„Diözesaner Schöpfungstag im Bistum Regensburg Kohle, Widerstand und Badestrand. Wackersdorf – eine Region im Wandel. Bunter Aktionstag mit Impulsvortrag zur Entwicklung des ländlichen Raums, Exkursionen zu den Weihergebieten und in den Taxöldener Forst, Mitmachaktionen, Gesprächsrunden, Ökumenischem Mittagsgebet und einem ganztägigen Begleitprogramm mit interaktiven Ausstellungen, kreativen Spiel- und Bastelaktionen, Infoständen u.v.m. Anknüpfend am damaligen Anti-WAA-Widerstand werden die ökologischen Chancen und Herausforderungen des prosperierenden Gewerbe-Hotspots inmitten der Oberpfälzer Wald- und Seenlandschaft heute thematisiert und erlebt. Zum Abschluss findet die feierliche Verleihung des Schöpfungspreises 2021 mit Konzert statt.“

Schöpfungstage – Ökosoziales Bistum Regensburg (oekosoziales-bistum-regensburg.de

Die Kirchen und Gemeinden in den drei beteiligten Ländern werden aufgerufen, neben der großen Hauptveranstaltung am Bodensee, landesweit örtliche Veranstaltungen in ähnlicher Weise durchzuführen. Dazu heißt es auf genannter Homepage:

„Die Vorsitzenden der Ökumenischen Räte hoffen zudem, dass nicht nur am Bodensee, sondern an vielen Orten in Österreich, Deutschland und der Schweiz ökumenische Gottesdienste zum Tag der Schöpfung abgehalten werden. Auch dafür solle das Gottesdienstheft als Anregung und Ermutigung dienen.“

So finden diese Ökumenischen Veranstaltungen in vielen Orten statt, so z.B. in Bremen, Bühl, Wackersdorf (s. Homepage-Text oben), Frankfurt Oder, Gundelfingen, Überlingen, Pirna und Frankenthal.

Verschiedene katholische, evangelische und orthodoxe Richtungen, Freikirchler, Neuapostolen, Pfingstler und Adventisten kommen zusammen, um eine Wallfahrt zu machen, eine Wassersegnung vorzunehmen, gemeinsam zu beten und über die Rettung der Welt zu diskutieren!?! Wo bleibt das Wort Gottes? Was ist mit Johannes 7? Die Veranstalter haben nur einen Halbsatz herausgegriffen: „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Der gesamte Vers lautet:

„Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“

Diese biblische Aussage hat nichts zu tun mit sauberem Trinkwasser, mit Wassersegnung, mit Weltrettung oder Bewahrung der Schöpfung. Hier geht es um eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus. Hier geht es um Umkehr, um Buße, um ein Hinwenden zu Jesus Christus, unserem Erlöser.

Die Kirchen und Freikirchen haben vergessen, Buße zu predigen! Sie kennen nicht mehr den, der das Wasser des Lebens ist. Die Kirchen und Freikirchen machen sich schuldig, weil sie den Menschen die rettende Botschaft vom Kreuz vorenthalten. Die Ökumene steht heute für die neuen Religionen „Umweltschutz“, „Klimaschutz“ und „Weltrettung“.

Die aktuelle Veranstaltung „Ökumenischer Tag der Schöpfung“ ist dafür nur ein trauriges Beispiel von vielen. Diese Aktion zeigt aber wieder einmal deutlich, wie unser Land ökumenisch durchdrungen ist. Ökumene ist in allen Kirchen und Freikirchen zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Gemeindeglieder haben sich daran gewöhnt. Falsche Lehre stört nicht mehr, man muss ja alles um der Einheit willen akzeptieren.

„Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht!“

Verse der Bibel, wie dieser aus Galater 1, 8 werden nicht mehr beachtet. Dabei sollten wir die letzten Worte der Bibel nicht vergessen:

„Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So jemand dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und so jemand davon tut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil vom Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben ist. Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald. Amen, ja komm, HERR Jesu! Die Gnade unsers HERRN Jesu Christi sei mit euch allen! Amen.“

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