von Thomas Schneider
Das Hilfswerk der evangelischen Landeskirchen und Freikirchen in Deutschland, „Brot für die Welt“, scheint zu viele Spendengelder zu bekommen. Denn es unterstützt u.a. die von der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland“ (ACK) – produzierte „digitale Pilgerweg – App“. Im Werbefilm der ACK für diese App heißt es:
„Alles wird digital. Aber kann man auch digital pilgern? Das hier ist eine neue App, die genau das verspricht. … Im Grunde sagt mir diese App, dass ich einmal am Tag für eine halbe Stunde vor die Tür soll, eine kleine Pilgertour machen. Jeden Werktag laufe ich also für mindestens 30 Minuten. Die App registriert dabei die Lauflänge. Und: das soll kein Sport sein, kein Gassigehen, auch nicht beim Einkaufen, sondern das soll Zeit für dich sein. Das Ganze ist also auch eine innere Reise. Ich kann unterwegs ein Foto machen, wenn mir etwas auffällt oder mir ein Gedanke kommt. Und diesen Gedanken kann ich dann auch auf dem Foto notieren. Und das Ganze lasse ich dann wie eine digitale Wegmarke an diesem Tag für die anderen Pilger zurück. Neben dem Laufen und Wegmarken gibt es auch noch tägliche kleine Inspirationen zu den Themen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Zum Beispiel hier, am Tag 17: Was wir von Faultieren lernen können. Neugierig? Dann lade dir doch einfach die App runter. Die App bietet mir auch an, eine Woche lang eine persönliche Herausforderung zu meistern. Zum Beispiel: kein Alkohol, mehr Zeit für die Familie, keine Süßigkeiten – keine Süßigkeiten? Ach so, man kann ja auswählen. Außerdem kann ich mit anderen Pilgerinnen und Pilgern mich austauschen und eine digitale Kapelle besuchen, am Wochenende. Also, seid mit mir gespannt. Die Kirche verändert ja immer mal wieder ihre Formen. Ich finde, das ist es ja, was eine lebendige Kirche ausmacht.“ (Quelle: www.oekumene-ack.de)
Was ist nun der zentrale Schwerpunkt der Arbeit von „Brot für die Welt“? Auf seiner eigenen Internetplattform schreibt das Hilfswerk:
„Ein zentraler Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Ernährungssicherung.“ (Quelle: www.brot-fuer-die-welt.de)
Jeder Mensch mit gesundem Verstand wird sich fragen: Wie soll durch Unterstützung dieser „digitalen Pilgerweg – App“ die Ernährung der Menschen auf der Erde gesichert werden? Eine berechtigte Frage!
Ein kirchliches Hilfswerk, das den Namen „Brot für die Welt“ trägt, aber eine Aktion unterstützt, die weder den Hunger der Menschen nach irdischem Brot stillt, noch den Menschen das Brot des Lebens (Johannes 6,48) anbietet, hat seinen Dienstauftrag verfehlt. Deshalb sollte jeder Spender prüfen, wohin er sein Geld überweist, wozu es dient und wo es vielleicht einer missbräuchlichen Verwendung zufließen könnte.