von Ernst-Martin Borst
Dass Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen Yoga anbieten, ist nichts Neues. Seit Jahrzehnten warnen wir vor dieser unchristlichen Entwicklung. Auffällig ist jedoch, wie dieser Trend immer mehr zunimmt und die warnenden Stimmen innerhalb der Kirchen und Gemeinden immer weniger werden. Auch in Freikirchen wird Yoga immer mehr als „normal“ angesehen. Um deutlich zu machen, wie es in den Kirchen und Gemeinden aussieht, folgt hier eine kleine Auswahl von Beispielen (Originaltexte von der jeweiligen Homepage mit Quellenangabe):
- Beispiel Baptisten: „Der Teilnehmerinnenkreis ist immer unterschiedlich, nicht jede kann immer dabei sein. Aber wenn es dann zur Sache geht, ist jede von uns voll da, lacht, stöhnt, lästert oder macht ihre kleinen Witzchen. So vergeht eine anstrengende Zeit wie im Flug. Unser Profi Regina ist Spitze und bringt uns zu manch ungeahnten Höchstleistungen.“ (Yoga für Frauen | baptisten gemeinde steglitz (baptisten-steglitz.de)
- Beispiel Medien der Evangelischen Kirche: „Kopfstand, Lotussitz und fernöstliche Erleuchtung: Beim Stichwort „Yoga“ purzeln viele Klischees durcheinander. Dabei ist Yoga „nur“ ein Übungsweg, der den Menschen wieder mit Gott verbinden will – und kann deshalb auch Christen auf ihrem spirituellen Weg unterstützen. Das beschreibt Christian Schmidt in seinem Buch „Erfahrungsweg Yoga“.“ (Mit Yoga zum Seelengrund tauchen | Sonntagsblatt – 360 Grad evangelisch)
- Beispiel der Evangelischen Kirche: „Morgenandacht: Das ist eine Geisteshaltung, um die es auch beim Yoga geht. Da macht man körperliche Übungen, um den Rücken frei zu bekommen, die Brust zu weiten und um das Herz zu öffnen. Wenn ich Yoga mache, ist mir wichtig zu wissen, was ich spreche und ob ich das mit meinem christlichen Glauben vereinbaren kann. Zum Beispiel das berühmte Om. „Ong Namo Guru Dev Namo“ kann man so übersetzen: „Ich verbinde mich mit der kosmischen Energie und dem erhabenen Weg, der mich vom Dunkel zum Licht führt.“ Statt Ong Namo sage ich einfach im Stillen bei mir: „Jesus Christus, erleuchte mich!“ Oder ich sehe in der kosmischen Energie Gott und sein Wirken im Heiligen Geist. Und statt Namaste sage ich zum Schluss Amen.“ Pfarrer Martin Vorländer (Yoga als Christ? | rundfunk.evangelisch.de)
- Beispiel Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK): „Um Gott mal auf neue Weise zu begegnen und Ihm Raum zu geben, wird es am 22. Februar einen Workshop für christliches Yoga in der Martini-Gemeinde geben. Die Idee ist, dass an diesem Samstag von 10-13 Uhr eine Veranstaltung mit kurzem Input zu der Verbindung zwischen Yoga (Körperübungen) und Gebet, Yogapraxis, einem Snack und Austausch über Erfahrungen und Raum für Fragen, stattfindet. Der Übungsraum bietet den passenden Raum dafür und es können 10-20 Interessierte Personen teilnehmen, egal ob mit oder ohne Yogaerfahrung. Den Workshop wird Katharina Lang leiten, angehende Theologin und zertifizierte Yogalehrerin aus Bochum. Sie verbindet ganz bewusst Yoga mit dem christlichen Glauben.“ (Christlicher Yoga Workshop am 22. Februar (selk-radevormwald.de))
- Beispiel Römisch-Katholische Kirche: „Yoga-Seminare Angebote für eine christliche Ausübung des Yoga gibt es in zahlreichen kirchlichen Bildungs- und Exerzitienhäusern, etwa im Benediktinerkloster Nütschau in Travenbrück in Schleswig-Holstein, im St. Bonifatiuskloster in Hünfeld in der Nähe von Fulda und im Bildungshaus Kloster St. Ulrich in Bollschweil bei Freiburg. Hier werden spirituelle Yoga-Seminare angeboten.“ (Zwischen Sport und Spiritualität – katholisch.de)
- Beispiel Herrnhuter Brüdergemeine: „Verspannungen lösen — Stress abbauen — zur Ruhe finden Yoga umfasst Asanas (Körperübungen), Atem-, Konzentrations- und Entspannungsübungen. Bei den Asanas werden Kraft, Flexibilität, Gleichgewichtssinn und Muskelausdauer trainiert. Die Rückenmuskulatur wird gekräftigt, dadurch kommt es zu einer verbesserten Körperhaltung. Yoga hat auf viele Menschen eine beruhigende, ausgleichende Wirkung und kann somit den Folgeerscheinungen von Stress entgegenwirken und neue Wege aufzeigen.“ (VHS Raum Bad Boll/Voralb: Yoga als ein Weg — für Anfänger und Fortgeschrittene (vhsraumbadbollvoralb.de))
- Beispiel Evangelisch-methodistische Kirche: „Erfüllt waren aber immer wieder Menschen, die das fresh genossen haben: bei freshpern (vespern + feiern im fresh) mit regelmäßiger Abendmahlsfeier; bei freshFilm-Abenden mit Jesus-Filmen mit unterschiedlichen, ganz eigenen Perspektiven und Aktualisierungen; bei Entspannung im fresh mit Yoga; bei Advent im und vorm fresh; beim gemütlichen Glas Wein während des Weindorfs; Sommerfrische, Herbsterfrischung … ein buntes Allerlei von Angeboten und Projekten in und um das fresh herum, bei denen Menschen die bedingungslose Liebe Gottes erlebt haben.“ (fresh: Evangelisch-methodistische Kirche Heilbronn (emk-heilbronn.de))
Diese wenigen Beispiele zeigen deutlich, wie sich die Kirchen und Gemeinden dem Yoga nicht nur geöffnet haben, sondern wie selbstverständlich Yoga heute in den Kirchen und Gemeinden gesehen wird. Natürlich gibt es hier und da noch kritische Stimmen, doch werden die immer leiser und weniger. Ein Beispiel dazu findet sich in der aktuellen Ausgabe (3/21) der Zeitschrift PRO (Das christliche Medienmagazin). Auf den Seiten 32 und 33 wird das Thema Yoga behandelt. Zwar wird dort auch ein Yoga-Kritiker zitiert, doch insgesamt gesehen ist der Artikel eine Werbung für das Praktizieren von Yoga. Schon in der dicken Überschrift ist zu lesen: „Mit der Bibel zum Yoga“.
Yoga ist einer der zentralen Heilswege im Hinduismus, eines von sechs Denksystemen der indischen Philosophie. Selbst im Buddhismus, im Jainismus, im Schamanismus und in der neuzeitlichen Esoterik wird Yoga praktiziert. Yoga ist mit dem christlichen Glauben unvereinbar! Lesen Sie dazu unseren Flyer AG 1035 (https://agwelt.de/wp-content/uploads/flyer/yoga.pdf).
Die Frage, warum Yoga in Kirchen und Gemeinden so beliebt ist, lässt sich sehr leicht beantworten. Wer die Bibel, das Fundament der christlichen Gemeinde verlassen hat, benötigt andere Dinge, an denen er sich ausrichten kann. Oder wie es die Bibel selbst zum Ausdruck bringt:
„Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich hier und da ausgehauene Brunnen, die doch löcherig sind und kein Wasser geben.“
Jeremia 2, 13
Wer nicht mehr von der lebendigen Quelle gespeist wird, benötigt Ersatzquellen. Für Christen gibt es jedoch nur eine einzige Quelle mit lebendigem Wasser, und die heißt Jesus Christus. Er sagt in Johannes 4, 14:
„…wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“