AG Welt

Corona Zweite Welle – Aufruf zum Umdenken in ernster Lage

von Dr. Friedemann Lux

Wir erleben innerhalb von wenigen Monaten den zweiten Corona-Lockdown in Deutschland – einen Lockdown, von dem es monatelang vollmundig geheißen hatte, dass es ihn aber auch ganz bestimmt nicht geben würde. Ein Lockdown zudem, der gezielt die Gastronomie bis hinunter zum Steh- oder Sitzcafé beim Bäcker an der Ecke trifft sowie private Treffs aus mehr als soundsoviel Personen und Haushalten. Mit anderen Worten: Der Lockdown schränkt die Möglichkeiten zur Kommunikation des normalen Bürgers empfindlich ein. Ich weiß genau, wovon ich rede, denn mein Wissen z.B., dass in zahlreichen Fällen auf Totenscheinen älterer Verstorbener als Todesursache „Corona“ stehen MUSSTE, habe ich nicht aus der Tageszeitung, vom Robert-Koch-Institut oder von der Kanzlerin erhalten, sondern in spontanen Gesprächen in besagten Bäckercafés und bei privaten Treffs. Die Möglichkeit zu solchen Gesprächen wird jetzt vier Wochen lang (wirklich nur vier Wochen?) empfindlich reduziert.

Aber es gibt auch – klar, bald ist ja Weihnachten – frohe Botschaften. Die AKREF-Nachrichten der Deutschen Evangelischen Allianz vom 29.10.2020 vermelden, dass laut Kanzlerin Merkel Gottesdienste weiterhin erlaubt sein sollen, denn da ja auch die Geschäfte weiter öffnen dürfen, „schien es uns nicht angemessen, Gottesdienste zu verbieten“ – eine Formulierung, die man einmal langsam und mit voll eingeschaltetem Gehirn lesen sollte. Es schien der Kanzlerin und ihren Mitstreitern also „nicht angemessen“, Gottesdienste zu verbieten. Laut Artikel 4 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland dürfen Gottesdienste gar nicht verboten werden, denn volle Glaubens- und Gewissensfreiheit sind garantiert, und „die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ Aber gut, das Grundgesetz ist durch die Corona-Maßnahmen eh schon teilweise ausgehebelt. Da ist es hilfreich, wenn auch nicht beruhigend, zu wissen, dass es in unserer Republik eines Tages also doch „angemessen“ sein könnte, Gottesdienste zu „verbieten“, selbstverständlich nur zum Besten des unmündig gemachten Bürgers. Für dieses Mal war es halt noch nicht angemessen. Wir haben verstanden. …

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