von Eberhard Kleina
In einem Gastbeitrag für das Sonntagsblatt vom 2. Juni 2020 beschäftigt sich der Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Matthias Pöhlmann, mit Verschwörungstheorien und Falschinformationen, wie sie sich in der „Corona-Pandemie“ verbreitet haben sollen.1 Zwei Aspekte fallen in diesem Gastbeitrag auf:
- Herr Pöhlmann ist besorgt wegen der Anti-Corona-Demonstrationen, die ihn nach seinen Worten irritieren und verstören. Gegner und Kritiker der von der Regierung angeordneten Schutz-Maßnahmen seien in der Mehrheit zwar unauffällige Bürger, aber es gäbe auch Anzeichen für rechtes Gedankengut, reichsbürgerideologische Vorstellungen, sogar Kontakte zu rechten Esoterikern. Viele der Demo-Teilnehmer am 9. Mai 2020 in München hätten keine Atemschutzmasken gehabt, und der vorgeschriebene Abstand zwischen den Personen sei nicht eingehalten worden. Dazu läßt sich sagen: Da später seit den beiden Großdemonstrationen am 1. und dem 29. August in Berlin eine Welle kleinerer und größerer Demonstrationen überall im Land begonnen hat, dürfte sich die Irritation von Herrn Pöhlmann noch gesteigert haben. Wieso eigentlich? Sind die Anti- Corona- Demonstranten etwa unangenehm durch Gewalt aufgefallen? Bisher nicht, im Gegensatz zu linken Demonstranten. Und überhaupt: Gibt es nicht das Grundgesetz mit dem Versammlungs- und Demonstrationsrecht? In einem demokratischen Staat sind Demonstrationen doch eine legitime Methode der öffentlichen Auseinandersetzung, und das sollen sie bleiben.
- Sodann sind es die vielen angeblichen Verschwörungstheorien und die falschen Informationen, die der Autor beklagt. Die Demonstranten triebe die Angst um vor der totalen Kontrolle durch den Staat, sie befürchteten Zwangsimpfungen, glaubten an eine drohende „Neue Weltordnung“, sogar Anzeichen von antisemitischen Verschwörungstheorien glaubt Herr Pöhlmann entdeckt zu haben, daß nämlich hinter drohenden Zwangsimpfungen „die Juden“ steckten. Die Demonstranten beriefen sich außerdem auf angebliche Experten, die „Covid-19 aufgrund der Faktenlage … für nicht gefährlicher halten als die übliche Grippe/Influenza.“
Der Leser dieses Gastbeitrags vermißt allerdings eine sachliche Auseinandersetzung. Man hat den Eindruck, daß der Verfasser bewußt heute in der Öffentlichkeit negativ gekennzeichnete Begriffe verwendet, mit denen man sich dann nicht weiter auseinandersetzen will und darf.
Doch Herr Pöhlmann will den Demonstranten helfen: „Im Umgang mit Verschwörungsgläubigen bedarf es Einfühlungsvermögen, um Vertrauen aufzubauen. Kritisches Denken ist zu fördern“, schreibt er. Gerade Kirchen und Gemeinden seien aufgerufen, Informationen und Orientierung zu geben, „mit Empathie und Zuhören, mit Gebet und Segen ein starkes Zeichen gegen das Klima des Hasses und des Misstrauens zu setzen.“ Dies klingt zwar nach einem leicht überheblichen Ton, ein Nachdenken, ob die Befürchtungen der Demonstranten tatsächlich berechtigt sind, wäre angebrachter.
Der Gastbeitrag von Herrn Pöhlmann ist nicht ausgewogen, er ist nur eine Wiedergabe dessen, was Politik und Medien seit Monaten unisono verlautbaren. Er schwimmt im Hauptstrom mit. Es ist nichts weiter als eine Aneinanderreihung aller schon bekannten Vorwürfe, die von Regierungs- und Medienseite den Kritikern der Corona-Politik entgegengehalten werden. Ziel dabei ist natürlich, diese Politik durchzusetzen und den Widerstand im Volk zu brechen. Wenn Herr Pöhlmann schreibt, „Kritisches Denken ist zu fördern“, so wollen wir diesen Gedanken als einzig brauchbaren Ansatz aufgreifen und versuchen, soviel Sachliches wie möglich zu der Corona-Problematik zusammenzutragen, wodurch kritisches Denken befördert werden kann.
Sachliches zur Corona-Problematik
Seit März dieses Jahres hat Corona unser Land fest im Griff und weltweit auch die Mehrzahl aller anderen Staaten, weshalb man wegen dieser globalen Ausbreitung auch von einer „Pandemie“ spricht, genauer: von der „Covid-19-Pandemie“. Unser Alltag hat sich drastisch verändert: Mund-Nasen-Schutz-Masken sind in der Öffentlichkeit Pflicht, es gilt ein Abstandsgebot zwischen Personen von 1,5 Metern, Hygiene-Regeln sind zu beachten. Bei Zuwiderhandlung drohen Strafen. Seit mehr als einem halben Jahr suggerieren und indoktrinieren Politik und Medien in einer penetranten Angstkampagne, wie lebensgefährlich Corona sei, ein Killervirus, Tausende könnten sterben. Man gefährde sich selbst und andere, wenn man die verordneten Einschränkungen nicht befolge. Wir müssen jetzt nicht all die Einschränkungen aufzählen, die uns allen ausnahmslos das alltägliche Leben eingeschränkt haben, sie sind ja nur zu bekannt.
Zudem wurde über Wochen ein Stop der Volkswirtschaft verhängt, neudeutsch „Lockdown“, nur zögerlich wurde er gelockert. Und das alles, um unser Leben vor dem Virus zu schützen, wie Politik und Medien nicht müde werden zu versichern. Daß so ganz nebenbei wichtige Grundrechte (Versammlungsfreiheit, Reisefreiheit) auf Eis gelegt wurden, ist in den Medien gar nicht oder nur selten zu hören bzw. zu lesen. Das Infektionsschutzgesetz steht jetzt über dem Grundgesetz. Beschlossen hat alles ein „Corona-Kabinett“, der Bundestag wurde nicht einbezogen.
Als Folge der Ausbremsung der Wirtschaft droht nun ein Wirtschaftszusammenbruch epochalen Ausmaßes. Viele sind zutiefst verunsichert. Aber immer mehr Menschen begehren gegen die als unerträglich empfundenen Einschränkungen ihres persönlichen Lebens auf, wollen wieder ein selbstbestimmtes Leben führen; nicht eins, das unter Bevormundung des Staates steht. Und immer mehr Bürger sind der Überzeugung: Corona ist nur ein Vorwand, ein gigantischer Schwindel, mit dessen Hilfe die politische Klasse unter der Mithilfe regierungstreuer Medien Zustände durchdrücken will, die man in normalen Zeiten niemals erreicht hätte. Eine Verschwörungstheorie? Wer weiß! Doch es gibt Anhaltspunkte. Nahegelegt werden solche Gedanken schließlich, wenn Politiker von der „neuen Normalität“ sprechen, mit der wir nun zu leben hätten, und von einer „neuen Weltordnung“ orakeln, was immer das auch sein mag.
Zuverlässiger Gradmesser für das Unbehagen von immer mehr Menschen sind die Anti-Corona-Demonstrationen. Man glaubt nicht mehr an die Gefährlichkeit von Corona und will die unerträglichen Beschränkungen des Alltagslebens loswerden. In einhelliger Übereinstimmung zwischen Politik und Medien werden die Demonstrationen verurteilt bzw. von der Polizei gleich aufgelöst, die Teilnehmer manchmal sogar als „Covidioten“ beschimpft, die in ihren Reihen Rechtsextreme und Reichsbürger hätten. Unser Land ist gespalten wie nie zuvor. Die Einwanderungswelle sog. Flüchtlinge seit 2015 und die Energiewende wegen des angeblich menschengemachten Klimawandels haben seinerzeit schon tiefe Gräben zwischen den Bürgern aufgerissen. Und nun die „Corona-Pandemie“. Viele haben die dumpfe Ahnung, daß dies alles nicht gut ausgehen wird. Im Folgenden seien einige Fakten genannt, die nachprüfbar sind und zu kritischem Denken anregen mögen:
- Seit dem Ausrufen der Corona-Pandemie hören wir hier in Deutschland so gut wie ausschließlich die Stellungnahmen von nur zwei Experten, von Prof. Dr. Lothar Wieler, Tierarzt und Direktor des Robert-Koch-Instituts, der Bundesbehörde für Infektionskrankheiten, sowie von Prof. Dr. Christian Drosten, Virologe an der renommierten Berliner Charite, die zu 100% im Besitz des Landes Berlin ist. Die Frage ist: Wieso holt man nicht von weiteren Experten Ratschläge ein? Da die „Corona-Pandemie“ doch eine so weitreichende Gefährdung darstellen soll, müßte die Regierung doch froh sein, möglichst viele Experten-Ratschläge zu erhalten. Bis heute ist das nicht der Fall.
- Weitere Experten gibt es genug, die bekanntesten in unserem Land sind: Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, Infektions-Epidemiologe, Bakteriologe und Virologe; Wolfgang Wodarg, Facharzt für innere Krankheiten, Pneumologie und Hygiene; Prof. Dr. Stefan Hockertz, Immunologe und Toxikologe. Aus Kalifornien sei Prof. John Ioannidis genannt, der weltweit führende Experte für Infektionskrankheiten. Sie alle vertreten öffentlich in Sachen Covid 19 eine völlig entgegengesetzte Meinung als unsere Regierung mit ihren beiden Experten. Aber von der Politik und in den Medien werden sie totgeschwiegen. Prof. Bhakdi hat sogar mit seiner Frau Dr. Karina Reiss den Mega-Bestseller „Corona – Fehlalarm?“ geschrieben, wo detailliert und sogar für medizinische Laien verständlich dargelegt wird, daß Corona eben kein Killervirus ist, sondern eher eine etwas stärkere Erkältungswelle. Das Buch wird seit Monaten konsequent übergangen, als ob es gar nicht geschrieben worden wäre. Ganz offensichtlich will man sich damit nicht auseinandersetzen. Aber genau das ist bei den behördlich angeordneten Anti-Corona-Maßnahmen mit ihren gravierenden Auswirkungen in einer Demokratie nicht hinnehmbar.
- Spätestens Ende April 2020 war die Corona-Welle ausgelaufen, Reiss/Bhakti und andere belegen das mit Zahlen, dennoch wurden die Beschränkungen nicht aufgehoben und sogar noch eine Maskenpflicht eingeführt, die bis heute besteht. Wozu?
- Daß die angeordneten Atemschutzmasken nutzlos und sogar gesundheitsschädlich sind, ist unter Fachleuten allgemein bekannt. Sie halten erstens keine Viren ab, die vom Stoff der Masken nicht herausgefiltert werden, sondern ihn durchdringen wie ein Vogel, der durch das weit geöffnete Fenster fliegt. Zweitens ist die CO2-Konzentration hinter der Maske zehnmal höher als der CO2-Grenzwert, der laut Arbeitsstättenverordnung am Arbeitsplatz zulässig ist. Und welche psychologischen Verwüstungen die Maskenpflicht besonders für jüngere Schulkinder hat, mag man nur ahnen. Es wäre besser gewesen, das Tragen von Masken freizustellen. Wer Sorge vor Ansteckung hat, mag sie freiwillig tragen.
- Jeden Tag kommen in den Fernsehnachrichten die Zahlen der „Corona-Neuinfizierten“. Dabei wird nur dann und wann gesagt, daß die meisten schon nach kurzer Zeit wieder gesund geworden sind, ohne eine Krankenhausbehandlung. Viele haben überhaupt nicht bemerkt, daß sie krank sind.
- Immer wieder wird auch die Zahl der an Corona Verstorbenen bekannt gegeben. Dabei wird nicht unterschieden, ob die Menschen an oder mit Corona verstorben sind. D.h.: War wirklich Corona die Sterbeursache oder lag ein anderer Grund vor, wobei der Verstorbene sozusagen nebenbei auch noch an Corona erkrankt war? Laut Statistik hat es bei uns in den vergangenen sechs Monaten keine höhere Sterberate gegeben.
- Dennoch steht die Drohung im Raum, daß die Beschränkungen erst dann aufgehoben werden, wenn es eine neue „Corona-Impfe“ gibt. Normalerweise dauert die Entwicklung eines Impfstoffes einige Jahre, aber jetzt soll es im Schnelldurchgang geschehen.
- Jeden Tag bringen die Fernseh-Nachrichten Meldungen, wie bedrohlich das Corona-Virus im Ausland wütet, in den USA, in Brasilien, in Indien. Offenbar soll der Zuschauer immer wieder auf die Gefahr hingewiesen werden, der Pegel der Angst soll hochgehalten werden.
- Die Infektionswelle in Deutschland kostete im Winter 2017/18 etwa 25.000 Menschen das Leben. Das war damals dennoch kein Anlaß zu außerordentlichen Maßnahmen wie heute.
- Schweden hat einen völlig anderen Weg in der Corona-Krise beschritten, es gab keinen wirtschaftlichen und öffentlichen Stillstand, keine Atemschutzmasken, nur die Aufforderung, daß Risikogruppen sich vorsichtig verhalten sollen. Das sind in der Regel ältere Menschen mit schon einer oder mehreren Vorerkrankungen. Schweden ist „über den Berg“, aber auch das wird in der Öffentlichkeit verschwiegen. Warum?
- Eine ebenso nicht durch die Hauptmedien verbreitete Tatsache ist, daß wenige Wochen vor Ausbruch der Pandemie in China am 18. Oktober in New York der sog. „Event 201“ stattgefunden hat. Das war ein Planspiel, durchgeführt von dem Weltwirtschaftsforum, der John-Hopkins-Universität und der Bill-und Melinda-Gates Stiftung, wo exakt der Ablauf der „Pandemie“ vorweggenommen wurde, der dann ca. zwei Monate später eintrat. Alles Zufall oder hatten die Teilnehmer besondere Fähigkeiten, in die Zukunft zu schauen oder steckte etwas anderes dahinter? Man sollte sich auch einmal die „Spenden-“Empfänger der Eheleute Bill und Melinda Gates anschauen, wozu die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beispielsweise gehört und verschiedene Medien, sogar bei uns in Deutschland. Die Gates machen sich auch für ein weltweites Impfprogramm stark, von dem sie profitieren würden.
Belassen wir es bei diesen Beobachtungen. Dies sind nun keine Verschwörungstheorien und Falschinformationen. Es sind Fakten. Jeder, der will, kann sie nachprüfen. Wir leben schließlich in einer Informationsgesellschaft. Es wäre gut gewesen, Herr Pöhlmann hätte auf diese Fakten hingewiesen. Dankenswerterweise versuchen dies neben den obigen Persönlichkeiten wie Prof. Bhakhi u.a. mittlerweile auch weniger bekannte Mediziner. Als Beispiel sei auf Dr. med. Werner Odenthal verwiesen, Internist und Arbeitsmediziner, der in 21 Fragen und Antworten zu Covid 19 auch für Laien verständlich und klar formuliert tatsächlich Ängste abbaut. Er kommt zu dem Fazit: „Das Virus ist keineswegs so gefährlich wie anfangs vermutet.“ 2
Wenn also die Corona-Viren nicht der wirkliche Grund sind, so eine Angst-Hysterie zu entfachen, was steckt aber dann dahinter? Die Antwort finden wir wohl nicht im medizinischen Bereich, sondern im politisch-wirtschaftlichen. Neben vielen anderen warnt beispielsweise Dr. Markus Krall, Manager und Volkswirt, in seinem Buch „Die bürgerliche Revolution, wie wir unsere Freiheit und unseren Wohlstand erhalten“ vor dem größten Crash aller Zeiten. Die planwirtschaftliche Geldpolitik der Notenbanken würde unweigerlich zum Kollaps des monetären Systems und der Marktwirtschaft führen, und das weltweit. Dr. Krall steht mit seiner Meinung nicht allein.
Als Nicht-Ökonom würde ich auch sagen, daß die hemmungslose Gelddruckerei und die gigantische Überschuldung – so gut wie aller Staaten weltweit – irgendwann zu einem harten Zusammenbruch führen muß. Wenn er kommt, und das dürfte nicht mehr lange dauern, kann man leicht sagen: Es war Corona, nicht eine jahrzehntelange verfehlte Wirtschaftspolitik. Die ganze Corona-Hysterie ist meines Erachtens nichts als ein großes Ablenkungsmanöver. Durch die Einschränkung der Grundrechte, besonders der Versammlungsbegrenzungen, hat man schon jetzt das Volk an der „kurzen Leine“, aufkommende Unruhen bei dem wohl unausweichlichen Zusammenbruch sind dann leichter zu handhaben. Wir werden sehen, ob das so stimmt. +