AG Welt

Ein Zwischenruf

Der AG WELT – Vorsitzende, Ernst-Martin Borst. Foto: Thomas Schneider/agwelt

von Ernst-Martin Borst

Es gibt Christen, die Bibelstellen wie beispielsweise Johannes 15.9, Römer 13.10 oder Johannes 17.21 sehr hoch halten und jegliches Aufmerksammachen auf Fehlentwicklungen in Kirche und Gemeinde mit dem Hinweis auf die „Liebe“ abwehren. Es wird  argumentiert: „Wir müssen doch alle zusammenstehen“ oder „Einheit ist wichtiger als Lehre“ oder „Gott liebt jeden so wie er ist“ oder „Liebe schließt Kritik aus“.

Liebe oder Ermahnung?

Interessant ist festzustellen, dass Gottes Wort mit einer klaren Warnung anfängt (1.Mose 2, 16 +1 7).

Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.

Schon im ersten Buch der Bibel finden wir eine eindeutige Warnung, verbunden mit der Androhung der Todesstrafe. Und in den letzten Versen des Wortes Gottes ist eine klare und eindeutige Warnung formuliert (Offenbarung 22, 18 + 19):

Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn ihnen jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht.

Der gesamte Inhalt der Bibel, Altes und Neues Testament, ist durchzogen mit Worten und Themen wie z.B. Warnungen, Aufrufen zur Umkehr, Ermahnungen, Bußpredigten, Wachrütteln, eindringliches Erinnern, Gefahrhinweisen und Wachrufen.

Liebe und Ermahnung gehören untrennbar zusammen. Um das aufzuzeigen, genügt ein simples Beispiel. Wir haben in unserem Garten seit Jahrzehnten einen Teich, der über einen Meter tief ist. Unsere Kinder und Enkelkinder, die wir alle sehr lieb haben, sind damit aufgewachsen. Unsere Ermahnungen haben sicher ihren Beitrag dazu geleistet, dass bisher nichts Schlimmes passiert ist. Dieses Ermahnen ist recht unterschiedlich. Mal ist es ein ruhiges Erklären, mal ein leises „Stopp!“-Rufen und dann auch mal ein lautes Schreien bis hin zu einem festen Zurückreißen. Gerade weil wir unsere Kinder und Enkelkinder lieben, wollen und müssen wir sie durch „Ermahnen“ vor Unfällen bewahren.  Wer keinen Teich hat, kennt andere Gefahrensituationen, die schließlich überall lauern. Unsere Lebenserfahrungen in Familie, Ehe, Kindererziehung, Schul- und Arbeitswelt lehrt uns: Liebe und Ermahnung gehören untrennbar zusammen!

Wieso aber schließen wir diese Erkenntnis in Gemeinde- und Glaubensleben aus? Da ist es doch noch viel wichtiger, schließlich geht es um die Ewigkeit! Gerade weil wir unsere Glaubensgeschwister und die Gemeinde Jesu lieben, müssen wir bei Fehlentwicklungen mahnend unseren Mund aufmachen. Auch dieses „Ermahnen“ kann sehr verschieden sein: Mal ist es ein ruhiges Erklären, mal ein leises „Stopp!“-Rufen, mal ein lautes Schreien bis hin zu einem festen Zurückreißen.

Fehlentwicklungen in Kirchen und Gemeinden haben überhand genommen: Segnung und Trauung gleichgeschlechtlicher Paare. Pastoren, die ihre Homosexualität ausleben. Einseitige linkspolitische Ausrichtung der Kirchen(oberen). Irrweg Ökumene. Kungeleien mit dem Islam.

Was schreibt Paulus an Timotheus in 1. Timotheus 4, 13?

„… halte an mit lesen, ermahnen und lehren…“!

Gegen alle der Bibel widersprechenden Entwicklungen müssen wir deutlich – mal leise und auch mal lauter – unsere Stimme erheben!

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