AG Welt e.V.

Baptisten und Katholiken sind eng vernetzt

Ernst-Martin Borst, Gründer und 1. Vorsitzender AG WELT e.V. Foto: AG WELT

von Ernst-Martin Borst

Baptisten loben die Zusammenarbeit mit der Römisch-katholischen Kirche (RKK). Der Bund der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinden (BEFG), dem neben den Baptistengemeinden auch ca. 150 Brüdergemeinden angehören, präsentieren auf ihrer Homepage stolz ihre enge Verbindung zur Römisch-Katholischen Kirche. Unter der Überschrift „Vertrauensvolle Zusammenarbeit“ heißt es dort wörtlich:

„Der BEFG unterhält Kontakte zur Römisch-katholischen Kirche in Deutschland sowohl auf Bundesebene als auch auf Orts- und Landesverbandsebene – hauptsächlich über die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Dabei ist in unterschiedlichen Arbeitsbereichen, wie z.B. im Deutschen Ökumenischen Studienausschuss (DÖSTA), eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit entstanden. Die Katholische Kirche und der BEFG sind beide Gründungsmitglieder der 1948 ins Leben gerufenen ACK. Die Theologische Hochschule Elstal unterhält gute Kontakte zum katholischen Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn. Auf europäischer Ebene haben evangelische und katholische Kirchen einschließlich des BEFG auf dem ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin die Charta Oecumenica unterzeichnet. Der Baptistische Weltbund hat bisher zwei theologische Dialoge mit der Römisch-katholischen Kirche geführt. Die von 1984 bis 1988 geführten Gespräche führten zu dem Bericht „Summons to Witness to Christ in Today’s World“ (1990), der Dialog von 2006 bis 2010 mündete in den Bericht.“

Tatsächlich sind die Verbindungen und die gemeinsamen Aktivitäten des BEFG und der RKK sehr vielseitig:

Der BEFG und seine Mitglieder übersehen dabei die falschen Lehren und Traditionen der RKK. Durch das gemeinsame Auftreten in der Öffentlichkeit wird für Unkundige der Eindruck erweckt, als seien die Hauptlehren beider Kirchen identisch. Dies ist jedoch nicht der Fall. Zumindest haben sich die Gründerväter des Baptismus klar und deutlich zur biblischen Botschaft bekannt und jegliche Verbindung zur RKK vermieden. Doch auch heute noch bekennt sich der BEFG klar zu den reformatorischen Prinzipien und weist z.B. auf seiner Homepage auf die vier Aussagen „Sola gratia“, „Sola fide“, Sola scriptura“ und „Solus Christus“  hin.

Umso erstaunlicher ist es dann zu sehen, wie der BEFG eine immer engere Gemeinschaft mit der RKK anstrebt. Warnende Stimmen aus den eigenen Reihen wurden und werden überhört. Bereits vor 1970 hat der Baptistenpastor Theophil Rehse die Gemeinden des BEFG vor gemeinsamen Aktivitäten mit der RKK gewarnt. Im Jahre 1970 erschien im Verlag Hermann Schulte sein Buch mit dem Titel „Ökumene – auf dem Weg zur Weltkirche?“ Es erschien in mehreren Auflagen. Eine aktualisierte und völlig überarbeitete Fassung erschien 1983 im Schulte Gerth Verlag unter dem Titel „Ökumene – woher und wohin?“. In beiden Ausgaben warnt Rehse ausdrücklich vor einer Vermischung mit der RKK. Neben Rehse gab und gibt es viele weitere warnende Stimmen.

Für bestimmte Aktionen, z.B. beim „Marsch für das Leben“, ist aus ehtischen Gründen eine Zusammenarbeit mit der RKK sicher sinnvoll. Doch immer da, wo es um konkrete biblische Themen und Handlungen geht (Gottesdienst, Gebetsstunde, Bibelarbeit, Wortverkündigung, Brotbrechen/Abendmahl etc. pp.) kann es keine Zusammenarbeit geben. Die Lehren der RKK widersprechen in großen Teilen der biblischen Botschaft. Beispielhaft die wörtlich zitierten Lehrsätze über „das Heiligste Sakrament der Eucharistie“:

(Quelle: www.theologe.de sowie Materialsammlung der AG Welt e.V.)

Die RKK sagt also: Das Brot (die Hostie) ist der wirkliche Leib Jesu Christi und der Wein sein tatsächliches Blut. Jesus Christus wird bei der Eucharistie als Sühneopfer Gott dargebracht. Die verwandelte Hostie und der ebenso verwandelte Wein sind dabei als die Person Jesus Christus anzubeten und zu verehren.

Die Bibel sagt hier etwas vollkommen anderes. Der Tod von Jesus Christus geschah einmal. Dieses eine Opfer war völlig ausreichend und braucht und kann auch nicht wiederholt werden. Jesus sagte am Kreuz: „Es ist vollbracht.“ (Johannes 19,30). In Hebräer 9,12 lesen wir: „… Jesus ist ein für alle mal gestorben…!“ Das Abendmahl/Brotbrechen ist laut Bibel ein Erinnerungsmahl. Jesus sagt: „…solches tut zu meinem Gedächtnis…!“ (1. Korinther 11, 23-26).

Die Lehre und Praxis der RKK bezüglich der Eucharistie hat mit der biblischen Botschaft nichts gemein und wurde von ihr auch erst im Jahre 1215 nach dem Laterankonzil eingeführt. Bis dahin kannte man diese Lehre in der RKK nicht.

Es ist unser Gebet, dass der BEFG seinen Weg der Gemeinsamkeiten mit der RKK überdenkt und zurückkehrt zu den reinen biblischen Grundlagen.

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