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Warum feiern Menschen Karneval?

(AG WELT) Für viele Menschen ist der Karneval, auch als Fastnacht oder Fasching bekannt, die „Fünfte Jahreszeit“. In dieser Zeit wird oft tagelang gefeiert, über Maß getrunken, geprasst und besonders sexuell freizügig gelebt. Karnevalsumzüge, (Tanz-)Musik, Masken und Verkleidung spielen dabei eine wesentliche Rolle. Hunderttausende Menschen lassen sich von Rosenmontagsumzügen und anderen Veranstaltungen in der Karnevalszeit begeistern. Um das närrische Treiben in vollen Zügen genießen zu können („die Sau rauslassen“, „richtig zuschlagen“ usw.), beantragen viele für diese Zeit Urlaub. Selbst manche Firmen bleiben geschlossen und richten Notdienste ein. Nach einer repräsentativen Umfrage durch das Meinungsforschungsinstituts YouGov 2018 ist der Anteil der Karnevalsfans und Karnevalsgegner mit jeweils 28 Prozent gleich groß. 41 Prozent der Befragten stehen Karneval, Fasching oder Fastnacht gleichgültig gegenüber.

Entstehung

Vorläufer des Karnevals soll es bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gegeben haben. Im Mittelalter (12.-16. Jh.), feierte man in Europa Narrenfeste um den 6. Januar (Epiphaniastag). Der Ursprung der Fastnacht ist im „Fasen“ zu suchen, ein altes Wort für „Närrischsein“. Deshalb werden mancherorts für Fastnacht die Worte „Fasnacht“ oder „Fasnet“ verwendet. In der Zeit der Reformation (1517-1648) wurde die vom Katholizismus verordnete vorösterliche Fastenzeit in Frage gestellt. Somit verlor die Fastnacht – insbesondere in protestantischen Gegenden – an Zuspruch. Die Straßenfastnacht war geradezu ausgestorben. Erst nach und nach wurde die karnevalistische Tradition über närrische Maskeraden
und Maskenbälle (auch bei Protestanten) wiederbelebt.

Der Karneval, so einige Geschichtsschreiber, könnte auch einen anderen Vorfahren haben. Zur Zeit der Römer habe man zu Ehren der heidnischen Göttin „Isis“ einen schaukelnden Schiffswagen, „Carrus navalis“, durch die Straßen gezogen. Daraus sei der Name „Karneval“ abgeleitet worden.
Später habe man aus dem heidnischen Kult ein christliches Fest gemacht. Aus dem Fest der Winteraustreibung wurde der „Vastavent“, abgeleitet von dem kölschen Wort „Fastelovend“. So greift das närrische Treiben auch auf Augustinus (354-430) zurück. Als Vertreter der Prädestination (Lehre von der Vorherbestimmung) geht Augustinus, vor der Schaffung des Menschen, von zwei Engelsstaaten aus, dem Staat der bösen Engel (Reich Satans) und dem Staat der guten Engel (Reich Gottes). Im Karneval kann sich das vergängliche Reich Satans in aller Flüchtigkeit mit drastischer Übertreibung und Narrenprunk entfalten. Die katholische Kirche scheint eine Art Erholung durch Ausschweifung gewollt oder zumindest durch Tolerierung gefördert zu haben, um „Christen“ williger zum kirchlichen Zwang des Fastens zu motivieren. Am „Aschermittwoch“ wollte man Menschen daran erinnern, dass sie aus Staub gebildet wurden und nach ihrem Tod wieder zu Staub werden. Mancherorts wird – bis heute – Asche von Palmen, vom vorjährigen Palmsonntag, am Aschermittwoch vom Priester geweiht und den „Gläubigen“ auf Stirn und Scheitel gestreut.

Unter den Karnevalshochburgen in Deutschland sticht das katholisch geprägte Rheinland samt Rheinhessen besonders hervor, angeführt von Städten wie Köln, Mainz, Aachen und Düsseldorf mit ihren großen Rosenmontagsumzügen. Aber auch Hessen mit Frankfurt am Main, Wiesbaden und Fulda sowie Westfalen mit seinem „Münsteraner“ und „Münsterländer Karneval“ stehen weit oben in der Rangliste. Im Südwesten Deutschlands ist beispielsweise die „Schwäbisch-alemannische Fastnacht“ bekannt. Auch in Franken, Südthüringen und Bayern wird Fasching gefeiert. Selbst im Nordwesten und im Norden Deutschlands hat sich eine Karnevalstradition etabliert, seit 1986 auch in Bremen. Aber auch in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein wächst das Interesse am Faschingstreiben. Zur Pflege des Brauchtums sind bundesweit etwa 5.000 Karnevalsvereine aktiv.

Bewertung

Die Bibel, Gottes Wort, sagt weder etwas zum „Karneval“, noch zu „Fastnacht“ oder „Fasching“. Doch werden dem Menschen Grundsätze aufgezeigt, nach denen er seinen Lebenswandel ausrichten soll. Gott will, dass Menschen ihr Gewissen von Seinem Wort ansprechen lassen. Doch lässt Gott dem Menschen die Freiheit, entweder Gott gehorsam zu sein, oder menschlichen Lüsten und Begierden zu folgen. Die Zeit des Karnevals fällt in die sog. „Fastenzeit“. Zum Fasten gibt es Hinweise im Alten Testament, in den Evangelien und in der Apostelgeschichte (Apg 10,30; 13,2; 14,23; 27,9). Doch in keinem einzigen neutestamentlichen Brief wird zum Fasten aufgerufen oder gar dazu ermahnt. Nur zu Paulus, dem Apostel, gibt es Hinweise, dass er gefastet hat (2Kor 6,5; 11,27). In Mt 17,21 wird darauf hingewiesen, dass beim Gebet der Verzicht auf Genüsse des Lebens empfohlen wird. Damit wird klar: Das Fasten hat im Neuen Bund nicht mehr die Bedeutung wie in alttestamentlicher Zeit. Das bedeutet nicht, dass Enthaltsamkeit, besonders in einer konkreten Gebetszeit, falsch wäre. Doch das Fasten ist keine biblische Vorschrift für Christen.

Gott will den Menschen davor bewahren, dass ihn weltliche und vom Teufel gewollte Ablenkungsmanöver mit Fressen, Saufen und sexueller Freizügigkeit gefangen nehmen und ihn von einem Glaubensleben mit Jesus Christus wegführen (Hebr 12,1). Besäufnisse und Ermutigung zum Ehebruch haben nichts mit der Freude zu tun, die Christen genießen sollen (2Petr 2,13+14). Nicht nur das Geschehen um König Belsazar (Daniel 5) steht als mahnendes Beispiel, sondern beispielsweise auch Gottes Wort in Judas 8-12 oder Galater 5,19-21. Somit sollte klar sein, dass sich ein Mensch, der dem Wort Gottes glaubt und Christus nachfolgt, jeglichem Karnevalstreiben entsagen soll. Ist vielleicht im Verkleiden und Maskieren zur Fastnacht die Sehnsucht vorhanden, ein anderer Mensch sein zu wollen, als ihn Gott geschaffen hat? Und steckt hinter der Altweiberfastnacht die Absicht, sich gegen die Schöpfungsordnung Gottes (1Kor 11,3; Kol 3,18) aufzubäumen? Menschen, die ein Gott wohlgefälliges Leben (s. u.a. Gal 5,22-26) führen wollen, werden keinen Karneval feiern, sondern auch in dieser „närrischen Zeit“ ihrem HERRN alle Ehre geben.


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