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Waldorfschulen werden 100 Jahre alt

Vorsitzender AG WELT e.V. Foto: Thomas Schneider/agwelt

von Martin Borst

Die in Deutschland sehr bekannten Waldorfschulen feiern in diesem Jahr ihr 100jähriges Bestehen.

Zum „Bund der Freien Waldorfschulen e.V.“ (nachfolgend BDW genannt) gehören zurzeit 245 Schulen mit rund 90.000 Schülern. Schaut man auf die Zahlen im Jahr 2000 (173 Schulen mit 70.734 Schülern) sieht man eine deutlich steigende Tendenz. Die meisten dieser Schulen gibt es in Baden-Württemberg (59) und Nordrhein-Westfalen (48). Die weiteren 138 Schulen verteilen sich auf alle anderen Bundesländer. An den Schulen sind gegenwärtig rund 9.000 Lehrer im Einsatz. Für die Lehrerausbildung gibt es 11 eigene Waldorfseminar-Zentren.

Damit Kinder und Eltern schon sehr frühzeitig an die Waldorfbewegung herangeführt werden, gibt es auch Waldorfkindergärten (Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V.), in Deutschland sind es ca. 600. Die Waldorfbewegung ist nicht nur in Deutschland aktiv, sondern weltweit.

Pädagogische Lehre nur wenig bekannt

Obwohl der BDW einen sehr hohen und überwiegend positiven Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung genießt, ist es erstaunlich, dass die meisten Menschen weder Ursprung noch Hintergrund dieser Bewegung kennen. Für ihre Kinder verantwortliche Eltern (und auch Paten) sollten sich jedoch gründlich über die weltanschaulichen und pädagogischen Lehrinhalte einer Schule informieren. Das dürfte auch nicht schwerfallen, da der BDW so gut wie alles offenlegt. So ist u.a. auf der Homepage des BDW zu lesen:

Wer war Rudolf Steiner und was hat er mit der Waldorfpädagogik zu tun? Rudolf Steiner ist der Begründer der Waldorfpädagogik. Emil Molt, Besitzer der damaligen Waldorf Astoria Zigarettenfabrik, gründete mit ihm zusammen die erste Waldorfschule in Stuttgart. Inhalt und Methode der Waldorfpädagogik beruhen auf Rudolf Steiners Erkenntnissen über die Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Neben der Pädagogik fanden Rudolf Steiners geisteswissenschaftliche Forschungen auch Eingang in die biologischdynamische Landwirtschaft, die Anthroposophische Medizin und die Kunst.

Schon aus diesem kurzen Hinweis ist erkennbar, welchen Ursprung und welche Ausrichtung der BDW verfolgt. Die Waldorfpädagogik entstammt dem anthroposophischen Gedankengut. Die Anthroposophie gründet sich in erster Linie auf Rudolf Steiner (1861-1925). Sein Weltbild ist ein Gemisch aus esoterischen Prinzipien, fernöstlicher Philosophie, okkulten Sichtweisen, christlichen Weisheiten und sonstigen ideologischen Gedanken. Die Bibel diente Steiner und der Anthroposophie und damit auch den Waldorfschulen lediglich als untergeordnetes Beiwerk. Jesus Christus wird von Steiner völlig anders als in der Bibel dargestellt. Er unterscheidet zwischen „Jesus“ und „Christus“. Unter „Christus“ versteht er eine kosmische Kraft (Sonnengeist), mit der der Mensch kultisch oder hellseherisch in Kontakt treten könne. Ferner helfe diese Kraft bei der evolutionären Höherentwicklung des einzelnen Menschen. Jesus ist nach der Lehre Steiners der Sohn der Maria, der zur Hülle des Christus geworden sei. Diese Vorstellung findet sich auch in alten gnostischen Irrlehren wieder.

Der BDW ist Teil eines großen und weltweit verzweigten anthroposophischen Netzwerkes. Dazu gehören in Deutschland u.a. die Verlagshäuser „Urachhaus“ und „Freies Geistleben“, viele Zeitschriften, die Christengemeinschaft (Kirchengemeinschaft der Anthroposophen), die Weleda-Gruppe und die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft, die GLS Bank und die Software AG mit ihrer Stiftung, der Demeter Verband und der Drogerie Discounter DM, der Textilhersteller Hessnatur und die Wala Heilmittel GmbH sowie mehrere anthroposophische Kliniken.

Fazit

Wer sich mit der Thematik „Waldorfschule“ beschäftigt merkt sehr schnell, unter welchem Einfluss die Schüler dieser Schule stehen. Da die Lehrer Anthroposophen sind und der Lehrstoff und das gesamte Bildungsprogramm anthroposophisch ausgerichtet ist, läuft die Behauptung des BDW, die Schulen seien weltanschaulich neutral ins Leere. Den Eltern muss also bewusst sein, dass ihre Kinder je nach Schulabschluss 10 bzw. 12 Jahre (oder mit Kindergarten noch länger) dem anthroposophischen Gedankengut ausgesetzt sind. Deshalb tut Aufklärung Not, wenn Nachbarn, Arbeitskollegen oder Verwandte von Kontakten zu Waldorfschulen sprechen oder ihre Kinder dort sogar schon zur Schule gehen. Es ist unsere Aufgabe, ihnen Informationen an die Hand zu geben. Soweit möglich sollten wir ihnen auch die Botschaft der Bibel erklären und ihnen ein Leben mit Jesus Christus aufzeigen. Vielleicht sind Sie es ja, der diesen Menschen mit Gottes Hilfe nach 2. Korinther 5,20 den Weg des Heils aufzeigt:

So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!

Quellen:

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